Der Bundestag

Bundestag Staffel 19. – Jetzt im Handel

Seit heute ist die 19. Staffel der beliebten Polit-Thriller-Serie „Deutscher Bundestag“ im Handel erhältlich. Mit neuen Bösewichten wie Alexander Gauland, der es wagt in die Fußstapfen längst vergessener Protagonisten wie der Deutschen Partei zu treten. Oder Christian Lindner. Der angeblich geläuterte Marktradikale kommt nach einer Staffelpause wieder zurück – Die erste Folge verspricht bereits Spannung und Achtung: Spoiler!

Leider beginnt die erste Folge der 19. Staffel mit nicht kenntlich gemachten Produktplatzierungen: Alterspräsident Hermann Otto Solm, gemeinsam mit Christian Linder wieder Teil der neoliberalen Nebengeschichte, wirbt bei seiner Eröffnung für die „Freidemokraten“. Für Serienkenner ein absolutes No-Go. Werbung die als Inhalt getarnt ist, kommt selten gut an. Erste Zuschauer wie Frank L. kommentierten spöttisch: „Nachdem er mit einem FDP-Werbeblock begonnen hat. Ich dachte schon, er listet auch noch die FDP-Sponsoren auf.“

Spannung pur

Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Die Produzenten können es in dieser Staffel vielleicht endlich mit House of Cards aufnehmen. Vorhang auf, erste Szene AfD: Der parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann bestätigt das Selbstbild der Rechtspopulisten und suhlt sich im Opfermythos. Alle seien gegen die AfD und das würde diese nicht mitmachen. Alle Parteien hätten abgewirtschaftet und die AfD würde wieder Themen für das Volk auf die Tagesordnung setzen: Euro, Kriminalität und Co. Leider konnte man das bereits früh erahnen, dass es so kommen würde. Das Objekt des Hasses ist für diese Staffel also klar, die AfD Fraktion.

Doch dann: Spontaner Handlungswechsel, erneut im Mittelpunkt die marktradikalen Freidemokraten: Die FDP haut, ohne Vorwarnung bei ihrem ersten „inhaltlichen Auftritt“, heraus, dass AfD und LINKE eigentlich gleich problematisch seien: Es gehe nur um „Aufmerksamkeit“. Extremismustheorie im fünften Redebeitrag. Das ging sehr schnell, eine inhaltliche Wende.

Ansonsten bleibt alles beim Alten: FDP, CDU/CSU und Grüne werden trotz Schwierigkeiten nicht von der Seite des jeweils anderen weichen. Das zeigte das Abstimmungsverhalten. Die Linke ist der tragische Held. David gegen Goliath, sie gegen alle. Und die SPD? Wo die Reise der Sozialdemokraten hingehen wird, bleibt unklar und dürfte in den kommenden vier Jahren für viel Spannung sorgen. Die ersten heimlichen Hinweise waren bereits zu sehen: Zunächst applaudierte das SPD-Spitzenpersonal bei Beiträgen der Linken, um danach gemeinsam mit der AfD gegen die Verschiebung eines AfD-Antrags in den Ausschuss zu stimmen. Geht es nach links, geht es nach rechts?

Die Auffrischung der Union hingegen wirkte leider auch eher unglaubwürdig. In monologartigen Vorstellungen neuer Darsteller der Konservativen gewann man eher den Eindruck, dass die Drehbuchautoren wenig Kreativität in die Rolle dieser jungen neuen Darsteller haben fließen lassen.

Leider am Ende vorhersehbar

Die Geschichte war zudem auch relativ vorhersehbar: Alle Fraktionen, CDU, SPD, AfD, FDP, Linke und Grüne, debattierten über die allmächtige Geschäftsordnung des Bundestages. Wer sollte Alterspräsident werden? Wie sollte sie gestaltet sein? Und die wichtigste Frage von allen: Wann sollten man darüber debattieren? Die Handlung wurde ergänzt von allzu vorhersehbaren Elementen: Wolfgang Schäuble wurde mit 501 von 704 Stimmen Bundestagspräsident und die rechtsoffene AfD bleibt der rechte Außenseiter, da ihr Kandidat Albrecht Glaser nicht zum Vize gewählt wurde. Wir warten mit Spannung auf die nächsten Episoden!

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