Die FPÖ buhlt um jede Stimme und lobt Donald Trump

Österreich wählt am 4. Dezember seinen neuen Bundespräsidenten, schon wieder. Wenn der nächste Wahltermin nicht verschoben wird, könnte ein weiterer Rechtspopulist das höchste Amt in einem Staat erobern. In den vergangenen Tagen versucht Norbert Hofer vor allem die serbische Community des Alpenstaates hinter sich zu bringen.

Norbert Hofer provoziert gerne. Er trägt gerne mal eine Kornblume, das Zeichen der Nazis im Untergrund Österreichs zwischen 1933 – 38. Bei der vergangenen Wahl, die aufgrund von Mängeln wiederholt werden muss, erreichte er annähernd 50 Prozent. Dagegen gibt es immer wieder Proteste und Aktionen.

Nun versucht der Rechtspopulist und rechte Burschenschaftler die serbische Gemeinde hinter sich zu formieren. Gegenüber der Tiroler Zeitung erklärte er, „für uns die serbischen Freunde in Österreich sehr bedeutend“. In Österreich leben ca. 250.000 Menschen serbischer Herkunft. Davon besitzen mindestens 45.000 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft.

Norbert Hofer kämpft um jede Stimme und ihm ist jedes Mittel Recht. Nicht zuletzt darum war er diese Woche beim serbischen Staatspräsidenten Tomislav Nikolić. Früher arbeitete die FPÖ mit der rechtsradikalen serbischen Partei SRS zusammen. Heute scheint es eine Annäherung zur in Serbien herrschenden „Serbischen Fortschrittspartei“ zu geben, die sowohl den Präsidenten, als auch den Premier stellt. Themen waren unter anderem Serbiens Zukunft in der EU und eine zusammenarbeit. Auch sein „Lobgesang auf Donald Trump“ war nicht überhören.

Das staatliche Nachrichtenportal Sputnik News aus Russland interviewte den Rechtsaußen aus Österreich. Um die Stimmen der serbischen Diaspora zu gewinnen, gibt sich Hofer gegenüber Serbien freundlich. Mit einer Kritik der Anerkennung des Kosovo sowie der Zusicherung, Österreich würde unter seiner Präsidentschaft die EU Kandidatur Serbiens unterstützen, ködert er die Orthodoxen Christen der Alpenrepublik.

Hofer versucht hier nicht nur einen Keil zwischen die unterschiedlichen Migrantinnengruppen zu treiben, sondern die serbische Diaspora für seine Zwecke auszunutzen. Die Rheinische Post hat einige Zitate zusammengestellt, die Hofers homophobe, antimuslimische und rassistische Meinungen darstellen. Und Hofer ist nicht der einzige seiner Partei, der immer wieder mit rechten Parolen auffällt.

Dir gefällt der Artikel? Dann unterstütze doch unsere Arbeit, indem Du unseren unabhängigen Journalismus mit einer kleinen Spende per Überweisung oder Paypal stärkst. Oder indem Du Freunden, Familie, Feinden von diesem Artikel erzählst und der Freiheitsliebe auf Facebook oder Twitter folgst.

Zahlungsmethode auswählen
Persönliche Informationen

Spendensumme: 3,00€

Teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

2 Responses

  1. „Das staatliche Nachrichtenportal Sputnik News aus Russland interviewte den Rechtsaußen aus Österreich.“
    Was wollen Sie uns mit diesem Satz, der nicht weiter erläutert wird und völlig außerhalb des Kontextes steht, sagen? Etwa, dass Russland mit „Rechtsaußen“ sympathisiert? Oder gar, dass Putin selbst ein „Rechtsaußen“ ist? Schlecht kaschiertes Russlandbashing bei der Freiheitsliebe?
    Wenn also jemand einen Norbert Hofer interviewt, dann ist er selbst rechts? Genau diese Einstellung hat uns dahin gebracht, wo wir heute stehen. Nämlich dass die Rechte auf dem Vormarsch ist. Doch dieses „spiele nicht mit den Schmuddelkindern“-Motto bringt uns an diesem Punkt nicht mehr weiter. Denn, man kann noch so viele Argumente gegen Norbert Hofer ins Felde führen, das wird nichts daran ändern, dass er tiefsitzende Ängste vieler Menschen offen ausspricht. Diese Ängste sind mit Argumenten nicht aufzulösen, sondern sind Ausdruck dessen, dass das herrschende Establishment (dies- wie jenseits des Atlantiks) den Menschen keine Zukunftsperspektive mehr bietet.
    Wie schrieb Jens Berger in den Nachdenkseisten so treffend: „Trump ist keine These. Trump ist die Antithese.“ Genau hier schließt sich der Kreis. Auch Norbert Hofer ist eine Antithese. Eine Antithese auf die herrschende Kaste aus Politik und Industrie.
    Und genau hier liegt meiner Meinung nach auch das Interesse von Sputnik-News an Norbert Hofer. Denn Russland – sowie der Rest der Welt – sind die leidtragenden dieses transatlantischen Establishments. Aber mir scheint sie setzen ihre Hoffnung lieber auf die Antithese in Form von Trump und Hofer, als endlich eine Synthese zu wagen. Diese Synthese, nämlich die Befreiung des Menschen aus der Mühle einer kranken Wirtschaftslogik auf der einen und eines sich als Lösung anpreisenden autokratischen Rollbacks auf der anderen Seite, wäre die Aufgabe der progressiven Linken. Doch wo bleibt sie?
    Auf kleiner, zivilgesellschaftlicher Ebene gibt es sehr wohl Ansätze. Aber in der Politik – Fehlanzeige! Hier wird das Feld komplett der Rechten überlassen, um sich dann dem allgemeinen Katzenjammer (siehe Brexit, Bundespräsidentenwahl, US-Wahl,…) anzuschließen.

    1. Hi A.G.,

      ich verstehe die Beschwerde nicht ganz. „Das staatliche Nachrichtenportal Sputnik“ ist lediglich eine Beschreibung, um was für eine Quelle es sich hierbei handelt. So, wie wenn man schreibt, „der öffentlich-rechtliche Sender YX“ usw.

      Das ist keine Diffarmierung oder Propaganda, sondern schlicht sachlich-neutral. Zum zweiten, also dem Kommentar zu „Rechtsaußen“: Donald Trump ist ein Rechtspopulist.

      Der einzige der schreibt, dass Sputnik News damit auch Rechts wären, bist du. Das steht nirgendwo im Artikel und wäre auch quatsch, da wir uns auf das Interview beziehen. Und „Rechte Seiten“ würden wir als „Quelle“ niemals, never, ever, benutzen.

      Daher liest und interpretierst du hier etwas rein, was dort schlichtweg nicht steht!

Freiheitsliebe Newsletter

Artikel und News direkt ins Postfach

Kein Spam, aktuell und informativ. Hinterlasse uns deine E-Mail, um regelmäßig Post von Freiheitsliebe zu erhalten.

Neuste Artikel

Abstimmung

Sollte Deutschland die Waffenlieferungen an Israel stoppen?

Ergebnis

Wird geladen ... Wird geladen ...

Dossiers

Weiterelesen

Ähnliche Artikel

Braune Elitenetzwerke

Burschenschaften wirken aus der Zeit gefallen und scheinen eher ein überlebtes Produkt aus alten Zeiten zu sein. Doch sie sind nach wie vor Kaderschmieden der