Sofia: Armut führt zu ungeahnter Luftverschmutzung

Bulgarien führt seit Jahren die Liste der am stärksten von Umweltverschmutzung betroffenen Regionen Europas an. Diese traurige Spitzenreiterposition hat dem Land nicht nur die EUA bescheinigt, sondern auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Besonders betroffen ist das Land von Luftverschmutzung.

Hierbei handelt es sich nicht um eine leichte Luftverschmutzung, sondern um einen Grad, der zu ernsthafte gesundheitliche Folgen führen kann. Laut Bericht sind die direkten Folgen Herz-Kreislaufprobleme, Unfruchtbarkeit sowie Nervenschäden. Jährlich sterben alleine in Bulgarien 14. – 18.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung.

Das bulgarische Umweltministerium hat deshalb bereits erste Schritte angekündigt, um genauere Daten zu erheben. Diese sollen es ermögliche, einen genauen Plan zur Bekämpfung der Verschmutzung zu entwerfen.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind der Autoverkehr und veraltete Heizungen für den Smog der Städte verantwortlich. Obwohl Bulgarien keinen größeren Autoverkehr aufweisen kann, als andere vergleichbare Länder, sind die Autos häufig maßlos veraltet. Hinzu kommt, dass der öffentliche Nahverkehr kurz vor dem Kollaps steht, was immer mehr Menschen dazu nötigt, auf PKWs umzusteigen.

Ein zweites, großes Problem sind Heizungen. Aufgrund der Preissteigerungen für Gas und Öl sind viele Bulgarinnen und Bulgaren beim Heizen auf die viel schändlichere, aber günstigere Kohle umgestiegen. Gerade das heizen mit Kohle hat dazu geführt, dass Bulgarien nach wie vor einen hohen Grad an Luftverschmutzung aufweist, obwohl die Schwerindustrie fast nicht mehr existent ist. Dass Kohle kein umweltfreundliches Heizmittel ist, kennt man in Deutschland noch aus dem Ruhrgebiet und der ehemaligen DDR.

Im Allgemeinen lassen sich die Umwelt- und Luftprobleme des Landes auf die Tatsache zurückführen, dass es schlicht „arm ist“. An allen Ecken und Enden fehlt das Geld, um in neue Technologien zu investieren. Stünde mehr Geld zur Verfügung, könnte der öffentliche Nahverkehr ausgebaut, Häuser und Wohnungen erneut mit Gas beheizt und neue und umweltfreundlichere Autos angeschafft werden.

Doch dieses Problem wird man weder damit lösen können, dass man das „Umweltbewusstsein“ der Menschen steigert, noch mit „vorsichtigen Schritten“, so wie es die bulgarische Regierung vorsieht. Das Problem ist systemisch.

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