Als Elizabeth Windsor am 6. Februar 1952 die Nachricht vom Tod ihres Vaters erreichte, verbrachte sie gerade ihren Urlaub in Kenia. Ein sehr symbolträchtiges Bild: eine weiße Siedlerkolonie, in der Großbritannien die afrikanische Bevölkerung gewaltsam enteignete und sie genauso gewaltsam unterdrückte.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg baute sich Widerstand auf: Zunächst gab es eine militante nationalistische Gewerkschaftsbewegung, die bei einem Generalstreik über 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter auf die Straße brachte, jedoch zerschlagen wurde. Später bildete sich eine geheime revolutionäre Untergrundorganisation, The Movement, die sich im Verborgenen auf einen bewaffneten Aufstand vorbereitete.
Dies war die Situation, die Elizabeth Windsor vorfand, als sie am 1. Februar in der Kolonie ankam. Es gab Bedenken über ihre Sicherheit während ihres Aufenthalts, so dass Ian Henderson von der Kenianischen Spezialeinheit der Polizei mit ihrem Schutz beauftragt wurde. Nach einem Aufenthalt im Treetops Hotel ging sie ins Sagana Lodge (ehemalige royale Residenz), wo sie dann vom Tod ihres Vaters George des VI. erfuhr und sofort nach Großbritannien zurückkehrte. Ihre Krönung fand am 2. Juni 1953 statt und kostete 1.570.000 Pfund (heute mehr als 44 Millionen Pfund, umgerechnet mehr als 51 Millionen Euro). Während dieser erklärte das Vereinigte Königreich einen Ausnahmezustand in Kenia und begann mit einer der brutalsten Unterdrückungskampagnen der britischen Kolonialgeschichte.
Ausnahmezustand
Dieser kenianische Ausnahmezustand wurde am 20.Oktober 1952 verkündet und mit ihm gingen zahlreiche Verhaftungen und Massenhinrichtungen einher. Innerhalb von sechs Monaten wurden nicht weniger als 430 Menschen bei „Fluchtversuchen“ erschossen. Tausende wurden ohne Gerichtsverfahren interniert – 77.000 bis Ende 1954 und über 160.000 bis zum Ende des Ausnahmezustands. Für den Verstoß gegen die Notstandsregelung wurden sogar noch mehr Menschen inhaftiert, darunter gar 34.000 Frauen.
Über eine Millionen Kikuyu (ethnische Gruppe in Kenia, stellen ca. 22 Prozent der Bevölkerung im Vielvölkerstaat Kenia) – Männer, Frauen und Kinder – verloren ihr Zuhause und ihre Besitztümer, bevor sie in 800 bewachte Dörfer getrieben wurden; gewissenmaßen eingesperrt hinter einem Stacheldraht. Sie waren gezwungen, im Freien zu schlafen, bis sie ihre eigenen Hütten bauten.
Folter war an der Tagesordnung: Die Sicherheitskräfte kastrierten Männer und vergewaltigten Frauen. Die Polizei, das Militär und die weiße Siedler-Bürgerwehr erschossen routinemäßig Verdächtige. Nach einer Weile gaben die Behörden mehr oder wenige jegliche Versuche auf, die „Exzesse“ einzudämmen, und konzentrierten sich stattdessen darauf, sie zu vertuschen. Erwähnenswert ist das präzedenzlose Justizmassaker, bei dem bis Ende 1954 über 900 Menschen erhängt wurden, bis Ende des Ausnahmezustandes sogar 1.090; davon 472 für den Besitz von Waffen oder Munition und 210 für das Verkehren mit Rebellinnen und Rebellen. Doch die Aufständischen kämpften weiter, trotz der Tatsache, dass sie kaum über Feuerwaffen verfügten.
Als die Briten den Aufstand schließlich niederschlugen, wurden 50.000 Aufständische und deren Sympathisantinnen und Sympathisanten ermordet. Auf der Gegenseite waren es 12 britische Soldaten und 32 weiße Siedlerinnen und Siedler, obwohl auch das Treetop Hotel niedergebrannt wurde. Eine Schlüsselfigur im großen Erfolg der Briten war Henderson. Er war verantwortlich für die Gefangennahme einer der wichtigsten Rebellenführer, Dedan Kimathi, der am 18. Februar 1957 erhängt wurde. Nach Kenias Unabhängigkeit wurde Henderson im Jahre 1966 Leiter des Generaldirektorats für Staatssicherheit im britisch regierten Bahrain. Seine Methoden dort brachten ihm den Titel „Schlächter von Bahrain“ ein. Elizabeth Windsor dankte Henderson mir der Ernennung zum Commander of the British Empire (CBE).
Ursachen der Unterdrückung
Was provozierte dieses beispiellose Ausmaß und die Schwere der Repression in Kenia? Was provozierte dieses Gemetzel und wie kam die britische Regierung damit davon? All das geschah nicht etwa in den 1750er oder 1850er Jahren, sondern 1950. Beide Fragen haben dennoch die gleiche Antwort: All das diente der Verteidigung der weißen Vorherrschaft und die Opfer waren schwarz. Die Öffentlichkeit in Großbritannien blieb ungerührt von der Methodik, die in Aden (Stadt im Jemen, ehemalige Kronkolonie), auf Zypern oder in Nordirland angewendet, riesige Empörung ausgelöst hätte. Und genau so begann die Herrschaft von Elizabeth Windsor.
Das Empire war selbstverständlich immer eine Herzensangelegenheit der Familie Windsor. Elizabeth Windsors Vater, George VI., demonstrierte dies, als er im Rahmen seiner Krönungszeremonie im Sommer 1937 sinnbildhaft einen neuen Wald im Windsor Park pflanzen ließ. Die erste von 60 Eichen pflanzte er höchstpersönlich, als Verkörperung Britanniens. Repräsentanten aller Kolonien und Herrschaftsgebiete pflanzten weitere 59 Bäume, sorgfältig so verteilt, dass die Position der Kolonien auf der Karte relativ zu Großbritannien nachgebildet wurde. Als Indien unabhängig wurde, soll er tatsächlich in Erwägung gezogen haben, ihren Baum fällen zu lassen. Das British Empire bedeutete eben nicht, dass die royale Familie bloß über eine kleine Insel vor der europäischen Küste herrschte, sondern über das größte Reich der Weltgeschichte. Um den Stolz der Familie zu erhalten, mussten Teile der Geschichte des Reiches verdrängt werden.
Erinnerung an Queen Victoria
Das, wofür Queen Victoria beispielsweise in Erinnerung bleiben sollte, ist die Zahl an Menschen, die während ihrer Regentschaft unter britischer Herrschaft verhungerten. Die große Hungersnot in Irland in den späten 1840er Jahren ist nicht unbekannt und Irland war zu dieser Zeit Teil des Vereinigten Königreichs. Eine Million Menschen starb am Hunger und dessen Folgen; eine weitere Million floh aus dem Land nach Britannien oder gar in die Vereinigten Staaten. Diese Katastrophe brachte Queen Victoria damals den Namen „Famine Queen“ (zu Deutsch „Königin der Hungersnot“) ein.
Diese schreckliche Massenhungersnot in Irland wird allerdings übertroffen von den vergessenen, immer wiederkehrenden Hungersnöten in Indien: Unter britischer Herrschaft starben etwa 35 Millionen Menschen an Hunger oder dessen Folgen. Die erste große Bengalische Hungersnot ereignete sich 1770, die letzte 1943, doch das Leid und Elend, die die indische Bevölkerung in diesen Jahren durchgemacht haben, ist kaum zu fassen.
Diese Hungersnot ist eines der größten Verbrechen der Geschichte, welches trotz der erschreckenden Opferzahlen kaum in der Geschichte des Empires auftaucht. Der Grund liegt auf der Hand: Wird dieses Grauen anerkannt, ist das Ansehen des Empires zerstört. Während der Orissa Hungersnot von 1866, die 1,5 Millionen Menschen das Leben kostete, exportierte Indien 200 Millionen Pfund Reis nach Britannien. Zehn Jahre später, bei der großen Hungersnot von 1875–76 verhungerten mehr als acht Millionen Menschen. Die britische Hungershilfe sorgte bei dieser Gelegenheit dafür, dass die Betroffenen für weniger Nahrung arbeiteten als die Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald. Finanzielle Angelegenheiten waren wichtiger als die Leben von Millionen Männern, Frauen und Kindern. Das war die Realität der britischen Imperialherrschaft. Der massenhafte Hunger als Markenzeichen der britischen Herrschaft erreichte den Höhepunkt 1943–44 mit der kriegsbedingten Hungersnot in Bengalen, die insgesamt wohl bis zu fünf Millionen Menschen das Leben kostete.
Fehlende Aufarbeitung
All das wurde bis vor kurzem so gut wie gänzlich aus der britischen Geschichte herausgeschrieben, bis nun indische Historiker endlich begannen, sie zurück auf die Tagesordnung zu setzen. Es fehlte in der Geschichte des britischen Imperialismus nicht bloß die Auseinandersetzung damit, auch wurde jegliche Beteiligung aus den Biografien der Männer, die die britische Regierung leiteten, vertuscht – beispielsweise des Tory-Premierministers Winston Churchill und seines Stellvertreters aus der Labour Party, Clement Attlee. Auch hier liegt die Erklärung auf der Hand: Das Ansehen des British Empire ist nicht aufrechtzuerhalten, wenn an die Öffentlichkeit gelangt, dass noch 1943–44 über drei Millionen Menschen verhungerten.
Was das Ganze noch krönte, war Churchills Anstrengung, alle Bemühungen um Hungershilfe zu sabotieren. Als es darum ging, der weißen europäischen Bevölkerung, wie in den Niederlanden, vor drohenden Hungernöten zu helfen, sah das ganz anders aus. Lord Wavell, welcher inmitten der Hungersnot das Amt des britischen Vizekönigs von Indien übernahm, war vollkommen entsetzt von Churchills Haltung. Er beschwerte sich 1945, dass, wenn Niederländer Nahrung bräuchten, „Schiffe natürlich zur Verfügung stehen – eine ganz andere Antwort als die, die wir bekommen, wenn wir nach Schiffen fragen, die Nahrung nach Indien bringen sollen“.
Die Tatsache, dass die Todesopfer in Bengalen 1943-44 auf Rassismus zurückzuführen sind, ist erdrückend. Tatsächlich sagte Churchill bei einer Gelegenheit, dass „das Verhungern von ohnehin unterernährten Bengalen weniger schlimm ist als das von kräftigen Griechen“ – und natürlich vermehrten sich die Inder „wie die Karnickel“. Wavell hatte absolut Recht, als er anmerkte, dass die Hungersnot „eines der größten Desaster war, das einem Volk unter britischer Herrschaft widerfuhr“. Er dachte, diese hätte „unberechenbaren Schaden“ an Britanniens Ruf angerichtet, allerdings hatte er wohl die Fähigkeit von britischen Historikerinnen und Historiker, das Ganze unter Verschluss zu halten, komplett unterschätzt. Der Herrscher von Indien während der bengalischen Hungersnot war natürlich Elizabeth Windsors Vater, George VI.
Hohe Todeszahlen
Befürworter des britischen Empires versuchen, die hohe Zahl an Todesopfern damit zu erklären, dass Hungersnöte schon immer Bestandteil der Geschichte Indiens gewesen seien und sich unter britischer Herrschaft lediglich fortgesetzt hätten. Tatsache ist aber, dass die britische Plünderung und Ausbeutung Indiens die Hauptursache für die Massen an Hungerstoten waren. Die Leben der Ärmsten Indiens waren einfach nicht wichtig genug, als dass irgendwelche ernsthaften Anstrengungen unternommen wurden, sie zu retten. Es gab immer wichtigere Prioritäten, seien sie finanziell oder strategisch, doch stets waren sie von Rassismus geprägt.
Der jetzige Premierminister Boris Johnson hatte öffentlich damit geprahlt, dass Britannien 171 der 193 UN-Mitgliedsstaaten erobert oder zumindest eingenommen hatte. Das Ausmaß der britischen militärischen Aggressionen hatte er dabei stark unterschätzt, denn in viele Länder marschierte Großbritannien mehr als einmal ein, siehe China und Afghanistan. Zudem ließ er die brutale Unterdrückung außer Acht, die routinemäßig als Antwort auf Aufstände der eroberten Bevölkerung folgte. Während Johnson den britischen Militarismus feierte, wies er gleichzeitig auf eine Realität hin, die britische Historikerinnen und Historiker traditionell herunterspielten. Der britische Staat ist einer der größten Kriegstreiber der Geschichte. Es gibt tatsächlich kaum ein Jahr, in dem britische Truppen nicht irgendwo im Ausland töteten. Für Johnson ein Grund zum Feiern, aber für viele Menschen schlichtweg beschämend. In seiner bestürzenden Bestseller-Biografie von Churchill von 2014, The Churchill Factor, übersieht Johnson irgendwie die bengalische Hungersnot von 1943–44, lässt sie gar gänzlich aus. Vermutlich nicht aus Unwissen, sondern eher weil es dem Ansehen seines Helden schaden würde.
Ein Grund dafür, dass die Kolonialkriege und Eroberungen so leicht zu verharmlosen sind, ist der unglaubliche technologische Vorteil der britischen Streitkräfte. Tatsächlich waren diese Kriege kaum mehr als eine Abfolge von technischen Massakern. In der Schlacht von Omdurman 1898 zum Beispiel, an der Churchill selbst teilnahm, töteten die Briten etwa 16.000 Sudanesen, während sie selbst nur 48 Todesopfer zu beklagen hatten. Selbst nach der Schlacht wüteten die britischen Truppen mit Bajonetten und Schüssen unter sudanesischen Gefangenen und Verwundeten.
Brutale Unterdrückung
Das Sammeln von Körperteilen als Trophäe war eine weitverbreitete Praxis dieser Kolonialkriege. Nach der brutalen Unterdrückung des großen Indischen Aufstands in den 1850ern, brachte ein britischer Offizier den Schädel von Alum Bheg mit nach Britannien. Dieser Aufständische wurde an eine Kanone geschnallt und anschließend in Stücke zerfetzt. In den frühen 1960er Jahren wurde der Schädel schließlich in der Bar des Lord Clyde Pubs in Kent ausgestellt. Auf keinen Fall wäre dies dem Schädel eines Weißen passiert. Die Wut, die ausgebrochen wäre, wenn der Schädel eines britischen Soldaten in einem der vielen von Britannien überfallenen Länder ausgestellt worden wäre, kann man bloß erahnen.
Dennoch wird manchmal behauptet, die britischen Invasionen wären ein Akt der Menschlichkeit, zum Wohle der einheimischen Bevölkerung. Ein Gegenbeispiel wäre die Invasion und Besetzung von Ägypten im Jahre 1882. Der Vorsitzende der Liberalen, William Gladstone, hatte sich gegen die militärischen Abenteuer der konservativen Regierung eingesetzt. Unter dem Vorwand, Ahmed Urabi und die Armee von der Herrschaft zu vertreiben und die autokratische Regierung von Khedive Tewfik wiederherzustellen, führte er bei Amtsantritt genau dieses Bestreben fort. Der tatsächliche Grund für den Einsatz war aber, dass Ägypten eine enorme Auslandsverschuldung hatte, die das Land lähmte. Die Armee, die sich an der nationalistischen Bewegung orientierte, hatte sich dazu entschlossen, die Schulden zu streichen, doch ein erheblicher Teil der britischen Oberschicht hatte in diese Schulden investiert, darunter auch Gladstone selbst.
Die Briten attackierten das Land am 11. Juli 1882 vom Wasser aus, bombardierten Festungen und zerstörten dabei einen Großteil von Alexandria. Bei diesem Manöver starben zwei britische Seeleute, und hunderte Ägypterinnen und Ägypter, unter ihnen viele Zivilistinnen und Zivilisten. Es folgte eine groß angelegte Invasion, die in der Schlacht von Tel-el-Kebir am 13. September 1882 kulminierte. Auf britischer Seite wurden 57 Menschen getötet, während auf ägyptischer Seite mehrere Tausend Tote zu beklagen waren. Gladstone war zufrieden, und dennoch forderte Queen Victoria die Erhängung von Urabi.
Suezkanal und Besatzung
Was dem Parlament als vorübergehende Belagerung zum Wiederherstellen der Khedive vorgestellt wurde, wurde zu einer langwierigen Belagerung, die bis 1954 andauerte. Der Suezkanal war zu wichtig, um ihn in ägyptischen Händen zu belassen. Tatsächlich war er sogar so wichtig, dass sowohl Briten als auch Franzosen das Land im November 1956 in einer geheimen Allianz mit Israel erneut einnahmen. Das Einzige, was verhinderte, dass dies eine weitere langwierige Besatzung wurde, waren die USA, die die Aggressoren zwangen, sich aus dem Land zurückzuziehen, da das Land im eigenen Einflussbereich lag. Zu diesem Zeitpunkt war Elizabeth Windsor gerade einmal vier Jahre auf dem Thron.
Ein dramatisches Beispiel für die Fähigkeit der Windsors, ihre Vergangenheit zu vertuschen, liefert Edward VIII. Seine Abdankung wird in der Öffentlichkeit als eine Liebesgeschichte erzählt – der König, der für eine bürgerliche Frau den Thron aufgab. In Wahrheit war aber der Premierminister der Torys, Stanley Baldwin, ernsthaft besorgt über die Nazi-Sympathien des Königs und Frau Simpsons – besorgt genug, um ihre Telefone abhören zu lassen, wie wir heute wissen. Die Hochzeit bot sich da als perfekte Gelegenheit, ihn zu entfernen. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte, denn Edward, nun der Duke of Windsor, blieb den Nazis wohlgesonnen, auch als im September 1939 der Krieg begann. Er unterhielt im Exil Kontakt zu ihnen und riet ihnen unter anderem, Großbritannien zu bombardieren; denn seine Hoffnung blieb, dass die Nazis ihn wieder auf den Thron setzen würden.
Die Regierung unter Churchill erkannte die Gefahr und schickte ihn noch während des Krieges als Gouverneur auf die Bahamas, ganz zu seiner Missgunst. Als Rassist und Antisemit verachtete er die Bevölkerung und betrachtete es als Beleidigung, mit der Leitung einer „britischen Kolonie dritter Klasse“ beauftragt zu werden.
Am Ende des Krieges war die Regierung darauf bedacht, die Beweise für seinen Verrat vor der Öffentlichkeit zu schützen und machte es sich zur Priorität, seine Korrespondenz mit den Nazis zu sichern. Amüsanterweise war der Mann, der damit beauftragt wurde, Anthony Blunt, ein russischer Spion. Wäre das ganze an die Öffentlichkeit getreten, dann wäre Edward, Elizabeth Windsors Onkel, ohne Zweifel gehängt worden. Denn die Öffentlichkeit war nicht gerade auf Vergebung aus. Tatsächlich wurde sogar der Sohn eines hochrangigen Mitglieds von Churchills Kriegsregierung, John Amery, im Dezember 1945 wegen Hochverrats gehängt. Er arbeitete im spanischen Bürgerkrieg für General Franco und versuchte im Zweiten Weltkrieg, eine britische SS-Einheit für die Nazis zu rekrutieren. Nach Blunts erfolgreicher Arbeit wussten sowohl die britische als auch die russische Regierung von Edward Windsors Hochverrat, aber die einfachen Bürger erfuhren nie davon.
Die Windors sind Teil einer umfangreichen königlichen Geschichte von Rassismus, Imperialismus und Vertuschung.
Der Artikel von John Newsinger erschien auf der Socialist Workers Party und wurde von Sunaja Baltic, Mitglied im Vorstand der Linken in Aachen, übersetzt.
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