3000 demonstrieren gegen deutsche Beteiligung an der Bombardierung Syriens

Es hatten sich bereits über tausend Menschen am Brandenburger-Tor versammelt als Jutta Kausch von der Friedenskoordination Berlin den Anfang der Kundgebung einleitete. Ein Meer von Friedens  und Linke Fahnen ragte in den Himmel, als immer mehr Menschen zur Kundgebung eintrafen. Es sollten im Verlauf des Abends 3000 werden, viel mehr als die Veranstalter geplant hatten.

Kausch sprach von der verkehrten Politik der Frau von der Leyen, davon dass es nicht Normalität werden dürfe dass Deutschland sich an Kriegen beteiligt und davon, dass wir nicht tatenlos zu gucken können wenn Deutschland wieder in den Krieg zieht. Nach einer guten Rede von Lühr Henken der nochmals auf die Sinnlosigkeit des Einsatzes und auf den Bruch des Völkerrechts hingewiesen hat und dazu aufrief eine politische Lösung des Konfliktes zu suchen, kam auch schon der Stargast des Abends: Sahra Wagenknecht.

Gewohnt brillant führte sie vor, wie unsinnig der Einsatz in Syrien eigentlich ist. Terror gebäre mehr Terror und der Krieg des Westens im Syrien sei nichts anderes als purer Terror gegen das Land und seine Zivilbevölkerung, so Wagenknecht. Sie erinnerte die Anwesenden daran, was die früheren Militäreinsätze bewirkt haben und wie heuchlerisch der Umgang des Westens mit Diktatoren eigentlich sei. Auch rief sie dazu auf, Druck auf Erdogan und Saudi Arabien auszuüben um die Unterstützung des IS der von dieses ausgehe zu unterbinden. Zum Ende forderte sie, die Friedensbewegung wieder zu beleben und den Widerspruch gegen die deutsche Kriegspolitik laut auf die Straße zu tragen. Ihr folgte Erdogan Kaya von DIDF, der auf die besondere Rolle der Türkei bei diesem Konflikt aufmerksam machte und die Waffenexporte der Bundesregierung scharf verurteilte. Auch Christine Hoffman von Pax Christi hatte sich vehement gegen den Syrieneinsatz und den Waffenexport ausgesprochen.

Abgerundet wurde die Kundgebung durch Dietmar Bartsch. Er ging auf die Problematik des deutschen Bündnisses mit der Türkei sowie Saudi-Arabien und auf das Ergebnis des Afghanistan Einsatzes ein. Von der Kundgebung ging ein gutes Signal aus, was auch an den 3000 Anwesenden lag, deutlich mehr als erwartet.  Die Kundgebung fand zeitgleich mit anderen  Kundgebungen, Demonstrationen und Mahnwachen im ganzen Bundesgebiet statt. Es beweist sich wieder einmal, Totgesagte leben länger. Die Friedensbewegung hat deutlich gemacht, dass sie immer noch dazu in der Lage ist Menschen auf die Straße zu bringen. Und angesichts der Zustände ist es auch dringend notwendig. Der Kundgebung werden jetzt weitere Aktionen folgen müssen. Wir werden unsere Stimme erheben gegen diesen sinnlosen und überstürzten Krieg!

 

Ein Gastbeitrag von Julius Zukowski-Krebs, Bundessprecher der Linksjugend solid

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4 Antworten

    1. @Meh:
      ja, der Artikel ist Werbung für die Linken, aber das ist schon OK, hingegen aus lauter Opportunismus Goebbelssche Vergleiche zu ziehen nicht.

      Beidseitige Diffamierungen sind in der Sache nicht besonders hilfreich, denn letztendlich werden wir alle, egal wo jeder politisch beheimatet ist, Opfer des (angloamerikanischen) Systems. Die Strippenzieher im Hindergrund, geschätzt 500000 können ihr perfides Spiel nur solange treiben, solange sich Menschen gegeneinander ausspielen lassen.

      Nun, der Bürgerkrieg wird kommen, initiiert von der Finanzelite mit tatkräftiger Unterstützung der westlichen Regierungen, ausgelöst durch einen Wirtschafts- und Währungscrash. Die Staaten werden dann nicht mehr in der Lage sein, die Menschen ihres Landes zu versorgen. In Deutschland wird meines Erachtens nach, der Bürgerkrieg aufgelöst durch die unversorgten Migranten und Flüchtlinge, Sie haben in ihren Herkunftsländern das Kriegshandwerk gelernt. Und der Bürgerkrieg kann ziemlich blutig werden – als Szenario gedacht: wenn nur 200000 der 1,5 Mio. Flüchtlinge mordend und brennend durch die Lande ziehen und jeder nur jeweils 5 Menschen tötet, dann wären es auf die BRD bezogen 1 Million Tote.

      Und da sage ich zu den fahnenschwenkenden ‚refugees welcome‘ Bürgern: Danke!

  1. Die Ablehnung des Syrien-Einsatzes durch die Linken ist ein schönes Beispiel dafür, dass Einzelfall bezogen Parteigrenzen überwunden werden können und sollten. Unabhängig vom politischen Standpunkt kann man sich in Einzelfragen durchaus völlig einig sein. Ob der Grund für die Ablehnung differiert, spielt im Ergebnis keine Rolle. Fraktionszwang muss in solch entscheidenden Fragen überwunden werden.

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