Jetzt abstimmen für kritische Wissenschaft: Studierendenwissen.de – eine offene Plattform für Seminararbeiten und kritische Debatten

Studierende und junge Wissenschaftler_innen haben mit Studierendenwissen.de ein Projekt ins Leben gerufen, um Studierenden die Veröffentlichung und Diskussion ihrer Seminar- und Hausarbeiten zu ermöglichen. Die Plattform soll einen Ort für Debatten über wissenschaftliche und gesellschaftliche Themen darstellen. 

Das Projekt steht im Finale der Google Impact Challenge 2016 und braucht nun eure Stimme, um eine Förderung in Höhe von 10.000 € zu erhalten. Hier gehts zur Abstimmung. Wir haben mit den Initiator_innen gesprochen:

Warum braucht es einen Server für studentische Seminararbeiten?

Studierende schreiben im Verlauf ihres Studiums zahlreiche Texte mit wissenschaftlichem Anspruch. Diese werden allerdings oft nur von einer einzigen Person (korrektur-)gelesen. Dabei werden in Seminararbeiten durchaus spannende und innovative Fragestellungen aufgeworfen, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten.

Es gibt einige Seiten, auf denen Studierende Texte veröffentlichen können, dabei handelt es sich allerdings um kommerzielle Anbieter. Durch überzogene Preise finden die Arbeiten kaum Publikum, während die Gewinne überwiegend bei den Betreibern der jeweiligen Plattform verbleiben. Offene Debatten zu wissenschaftlichen Themen werden so jedenfalls effektiv verhindert.

Wir setzen deshalb explizit auf eine offene Plattform, auf der Studierende ihre Arbeiten veröffentlichen, Arbeiten anderer lesen und vor allem diskutieren und sich vernetzen können.

Auf eurer Seite können die Arbeiten unter Creative Commons Lizenz eingestellt werden. Können die Autor_innen bei euch auch Geld für ihre Arbeiten verlangen?

Nein, auf Studierendenwissen.de können Arbeiten, im Gegensatz zu kommerziellen Seiten, ausschließlich zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Wir greifen dazu auf die Creative Commons Lizenz zurück. Autor_innen können selbst entscheiden, unter welchen Bedingungen (Namensnennung, nur für nicht kommerzielle Zwecke etc.) sie ihre Texte veröffentlichen. Über ein Nutzerkonto behalten sie die volle Kontrolle über ihre Arbeiten, können sie also aktualisieren oder falls gewünscht auch wieder aus unserem Datenbestand entfernen.

Ihr sagt, dass ihr mit dem Projekt Studierendenwissen.de einen Beitrag zur kritischen Debattenkultur unter Studierenden leisten wollt. Wie erreicht ihr dieses Ziel?

Neben der Möglichkeit, Seminararbeiten auf unserer Plattform zu kommentieren und zu diskutieren planen wir ergänzende Projekte, beispielsweise die Herausgabe einer Sammelbandreihe „Edition Studierendenwissen“, regelmäßige thematische call for papers sowie die Organisation wissenschaftlich-studentischer Konferenzen. Wir halten Studierende dazu an, Geltung für ihre wissenschaftliche Arbeit einzufordern und sich den Fragen einer kritischen Öffentlichkeit zu stellen. Eine lebendige studentische Wissenskultur kann dann einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten darstellen, weil Studierende sich oft mit Themen beschäftigen, die in der akzeptierten Wissenschaft unterrepräsentiert sind. Gerade kritische „linke“ Themen sind an Universitäten oft marginalisiert. Umso wichtiger ist es, dass Studierenden die Möglichkeit gegeben wird, solche Fragen aufzuwerfen.

Handelt es sich bei Studierendenwissen.de um eine freies Projekt, oder seid ihr an einer Universität oder einem Asta angesiedelt?

Wir sind an keine Universität angebunden. Träger des Projektes ist der gemeinnützige Verein „La Talpa e.V.“. Allerdings kooperieren wir mit Studierendenvertretungen, Fachschaften und anderen studentischen Vereinigungen. Mögliche weitere Kooperationspartner sind gesellschaftliche Akteure wie Gewerkschaften, Parteien, Stiftungen und NGOs, mit denen wir in Zukunft thematische call for papers herausgeben werden.

Mit eurem Projekt Studierendenwissen.de steht ihr im Finale der Google-Impact-Challenge 2016, wie kann man euch unterstützen?

Wir sind sehr froh, dass unser Projekt von der Jury unter tausenden Einsendungen als Finalist ausgewählt wurde. Damit haben wir die Projektförderung in Höhe von 10.000 € allerdings noch nicht sicher: Vom 8. Bis 24. Februar findet ein öffentliches Voting statt. Alle, die uns unterstützen wollen können bei der Google Impact Chellenge ihre Stimme für uns abgeben.

Darüber hinaus könnt ihr uns natürlich gerne auch mit einer Spende unterstützen. Wir haben eine Spendenkampagne eingerichtet, um das Projekt einer offenen Plattform für studentisches Wissen auch dann weiterverfolgen zu können, wenn wir die Förderung von Google nicht erhalten sollten. Auf unserer Seite Studierendenwissen.de könnt ihr uns finanziell unterstützen.

Wenn ihr an einer Uni oder Fachhochschule studiert und kritische Wissenschaften unterstützen möchtet, dann werdet Standortkooordniator_in für Studierendenwissen.de und organisiert gemeinsam mit uns Events an eurer Hochschule. Schreibt uns einfach eine Mail an: gro.aplat-alobfsctd@ofni

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3 Antworten

  1. Durch den irreführenden Titel habe ich mich dazu verleiten lassen die Adresse anzuklicken. Nun, es wird nicht nochmal vorkommen. Wenn ich echt wissenschaftliche Literatur brauche, gehe ich auf Sci-Hub oder Libgen. Für die Ergüsse kranker Gehirne fehlt mir die Zeit.

    1. Hallo,
      Studierendenwissen ist als offene Plattform für wissenschaftliche Texte angelegt. Auch wenn aufgrund laufender Arbeiten an der Software bisher nur einige ausgewählte Arbeiten abgerufen werden können, ist sie offen für alle Fachrichtungen. Eine Zensur findet (bis auf die Löschung strafrechtlich relevanter und plagiierter Arbeiten) nicht statt. Über Nutzerkonten behalten die Autoren und Autorinnen die volle Kontrolle über ihre Texte. Wenn Texte aus der Datenbank entfernt werden, ist der Grund meist, dass der Autor oder die Autorin sie selbst gelöscht hat. Grund hierfür kann beispielsweise sein, dass der Autor sich entschieden hat, die Arbeit exklusiv in einem anderen Medium zu veröffentlichen. Bisher haben wir keine der eingesandten Arbeiten zurückweisen müssen. Wenn wir die Förderung erhalten, werden wir auch eine Bewertungsfunktion hinzufügen, um (neben einer ggf. von einer Universität für die Seminararbeit vergebenen Note ) Hinweise auf die wissenschaftliche Qualität der Arbeiten zu geben.

  2. Zeugenaussage des Darlehensangebotes

    Ich bin Frau Carina Baur ich war an der Forschung des Gelddarlehens seitdem
    mehrere Monate. Aber glücklicherweise sah ich Zeugenaussagen gemacht von
    viele Personen auf Frau Visentin Paola so habe ich es kontaktiert
    um mein Darlehen eines Betrages von 70.000€ zu erhalten, um meine Schulden zu regulieren und
    mein Projekt zu verwirklichen. Es ist mit Frau Visentin Paola mein lächelt an
    neuer es ist planiert von einfachem und sehr verständnisvollem Herzen. Hier sind
    elektronische Post: visentinpaola96@gmail.com

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