In den vergangenen Jahren gab es aus Österreich wenig positive Neuigkeiten, dies hat sich mit dem Wahlsieg der KPÖ in Graz und ihrem sensationellen Erfolg in Salzburg, sowie dem Sieg des linkssozialdemokratischen Andreas Babler bei den Vorstandswahlen der SPÖ geändert. Diese Erfolge gehen einher mit einem veränderten Wahrnehmung auf Sozialismus und Kapitalismus.
Nach einer aktuellen Umfrage des Umfrageinstituts Gallup zur Haltung der österreichischen Bevölkerung zum Kapitalismus und Sozialismus, bevorzugt die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher den Sozialismus. So antworteten auf die Frage „Wie bewerten Sie die folgenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen?“ beim Sozialismus, 12%, dass sie ihn sehr positiv fänden, und 51, dass sie ihn eher positiv fänden, 28% der Befragten fand ihn eher negativ (21%) oder sehr negativ (7%). Eine deutliche Mehrheit hat somit ein positives Bild einer sozialistischen Gesellschaft. Die Einschätzung zum Kapitalismus ist Gegenteilig, nur 4% bewerteten diesen sehr positiv und immerhin noch 30% als eher positiv, 55% der Bevölkerung hatten dagegen eine negative Haltung, davon 39% eine eher negative und 16% eine sehr negative. Die einzigen beiden Parteien in Österreich, die somit einen positiven Bezug auf die Wünsche der Mehrheit der Bevölkerung haben, sind die KPÖ, die sich offen zum Sozialismus bekennt, und die SPÖ, die sich zumindest programmatisch noch auf den Sozialismus bezieht, auch wenn ihre Regierungspraxis damit wenig zu tun hatte.
Diese grundlegende Haltung zu den beiden Systemen hat erstmal noch keine Auswirkungen auf die österreichische Politik oder das Wirtschaftssystem, sie zeigt allerdings, dass es möglich ist, selbst in einem Land, das als konservativ wahrgenommen wird, Mehrheiten für den Sozialismus zu gewinnen. Diesen zu erkämpfen ist allerdings die Aufgabe der arbeitenden Bevölkerung und wird sich nicht über Umfragen oder bloße Bekenntnisse erreichen lassen.
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