Deutschland steht still?

Warum wir gerade jetzt für die Beschäftigten von Bus und Bahn kämpfen müssen, zeigen Annika H. und Ronja H.

Seit Wochen gilt die Aufmerksamkeit nur noch COVID-19. Während Medien über Maßnahmen wie Schließungen von Schulen, Kitas und öffentlichen Räumen berichten, gerät vieles aus dem Blickfeld. Etwa, was trotz Pandemie noch funktionieren muss. Und vor allem: Wer noch funktionieren muss. Wir sprechen von den vielen Beschäftigten, die unseren öffentlichen Personennahverkehr noch immer möglich machen.

Die Pandemie hält uns vor Augen, was zu jeder Zeit wichtig ist: Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNV. Diese werden schlecht bezahlt und leiden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, obwohl sie einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Neben dem Personalabbau sorgt das Kaputtsparen der Infrastruktur für ein zu kleines Streckennetz und eine zu niedrige Taktung der Fahrpläne.

ÖPNV-Beschäftigte leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft und das Klima. Denn Klimaschutz funktioniert nur, wenn das Verkehrssystem nicht mehr vom fossil betriebenen Autoverkehr bestimmt wird. In Deutschland boomt die Autobranche noch immer. Autobahnen werden ausgebaut, die Autolobby nimmt Einfluss auf die Politik. Der ÖPNV ist zudem vielerorts sehr teuer: Wer für eine Einzelfahrt 2,70 Euro zahlen soll, nimmt dann doch eher das Auto. In einem solchen System wird es erschwert, klimafreundlich unterwegs zu sein. Das muss sich ändern!

Im Sommer wird ver.di die Tarifverträge der Beschäftigten im ÖPNV bundesweit kündigen. Das Besondere daran ist, dass Tarifverhandlungen normalerweise Ländersache sind, aber es jetzt möglich ist bundesweite Forderungen aufzustellen. Ab Juli werden große Mobilisierungen im Nahverkehr beginnen und, je nach Entwicklung der COVID-19-Situation, riesige Streiks stattfinden. Wir fordern euch auf: Lasst uns gemeinsam solidarisch für einen öffentlichen Nahverkehr arbeiten, der gut ausgebaut ist und niemanden ausschließt. Wir müssen für das Ansehen, bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Beschäftigten, die unsere Mobilität ermöglichen, kämpfen!

Der Beitrag erschien in gedruckter Form in der neuen Critica.

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