Religionskritik als Tarnung für Rassismus!

Die Debatten über Beschneidungsverbot, islamischen Religionsunterricht an Schulen und die Behauptung, es gebe eine „salafistische“ Bedrohung, zeigen erneut, wie wichtig es ist, dass Marxisten zur Frage der Religionsfreiheit eine klare Position beziehen. Unter dem Deckmantel der „Verteidigung der westlichen Kultur“ – die stets als christlich oder auf christlichen Werten beruhend definiert wird – haben die Kontroversen eine Atmosphäre der Feindseligkeit geschaffen, die Rassisten neuen Spielraum gibt.
Menschen, die nichtchristliche religiöse Riten wie die Beschneidung ausüben, werden als rückwärtsgewandte Feinde der Aufklärung gebrandmarkt, die ihre Kinder unterdrückenden und archaischen Praktiken unterwerfen.2 Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, kritisiert, dass »für viele bei dieser Debatte das Kindeswohl nur vorgeschoben wird, um antisemitischen und antimuslimischen Vorurteilen Vorschub leisten zu können«.3

Der Konflikt zwischen Religionsfreiheit und Säkularismus erscheint unüberbrückbar. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung schreibt: »Die Unversöhnlichkeit der Kopftuchdebatte findet in der Beschneidungsdebatte ihre Fortsetzung.«4 Innerhalb der Linken sind die Positionen ambivalent. Wer das Recht auf uneingeschränkte Religionsfreiheit verteidigt, sich gegen das Kölner Urteil zur Beschneidung oder für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts ausspricht, wird schnell kritisiert. Die Kritiker führen an, eine solche Haltung sei gleichbedeutend mit dem Einknicken vor religiösem Obskurantismus und falschem Bewusstsein. Der Säkularismus wird hier zum aktiven Kampf gegen sämtliche religiöse Vorstellungen und Praktiken uminterpretiert, um einem »militanten Atheismus« treu zu bleiben, der vermeintlich im Zentrum des Marxismus steht. Dieser als antireligiös interpretierte Säkularismus entspricht allerdings nicht dem dialektisch-materialistischen Ansatz, für den Marx und Engels eingetreten waren und der sich in der Formulierung von der Religion als »Opium des Volkes« niedergeschlagen hat (ich werde noch genauer auf diese Textstelle eingehen).

Außerdem ist es ein Irrtum zu glauben, dass von einem bürgerlichen Staat erlassene Verbote oder die von ihm geschaffene Ungleichbehandlung Betroffene davon überzeugen können, dass sie keine Religion brauchen würden. Gerade im Kontext des zunehmenden Rassismus gegen Muslime müssen wir erkennen, dass Religionskritik als Kritik des Islams eine reaktionäre Rolle spielt. Es geht nicht darum, dass Linke ihre Kritik an jeder Religiosität einschränken oder gar zurücknehmen sollten. Es geht vielmehr darum, das Recht religiös-kultureller Minderheiten wie der Muslime oder der Juden auf freie Ausübung ihres Glaubens uneingeschränkt zu verteidigen. Deshalb müssen wir zwischen Vorstellungen unterscheiden, die den bürgerlichen Staat stärken, und einer revolutionären, dialektischen Praxis andererseits, die es uns ermöglicht, nicht nur eine kompromisslose Religionskritik zu formulieren, sondern uns gleichzeitig Diskriminierung entgegenzustellen und für gleiche Rechte zu kämpfen.

Ausgangspunkt unserer Betrachtung sollte die enge Verknüpfung zwischen dem gegenwärtigen Diskurs über Religionsfreiheit und dem wachsenden Rassismus sein. Den Ton der Debatte in Deutschland haben Konservative wie Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vorgegeben. Seine Aussage »Der Islam gehört nicht zu Deutschland« reiht sich in ein Crescendo antimuslimischer Stimmungsmache seit den 1990er Jahren ein. Vor allem Thilo Sarrazin verschärfte die Kampagne im Jahr 2010 mit seinem Buch »Deutschland schafft sich ab«. Die Stimmungsmache gegen den Islam fand auch auf der Ebene juristischer Entscheidungen einen Niederschlag. Im Beschneidungsurteil des Kölner Landgerichts vom Mai 2012 beschuldigte die Staatsanwaltschaft Köln einen Arzt der »körperlichen Misshandlung« eines vierjährigen Jungen, da die Beschneidung zu Nachblutungen geführt hatte. Obwohl der Eingriff korrekt durchgeführt und der Angeklagte freigesprochen wurde, urteilte das Gericht, dass Beschneidungen aus religiösen Gründen »dem Interesse des Kindes, später selbst über seine Religionszugehörigkeit entscheiden zu können [sowie seiner körperlichen Unversehrtheit] zuwiderläuft«.5 Dadurch hat das Urteil religiös motivierte Beschneidungen in Köln faktisch kriminalisiert.

Obwohl das Kölner Beschneidungsurteil Muslime und Juden gleichermaßen betrifft, ist es doch vor allem Ausdruck einer allgemeinen islamfeindlichen Grundstimmung. Nach den Äußerungen Angela Merkels zu der Urteilsverkündung ließe sich allerdings leicht der Eindruck gewinnen, die Aufregung, die ihm folgte, wäre wohl gar nicht entstanden, wenn sich das Urteil gegen ein ausschließlich muslimisches Ritual gerichtet hätte: »Ich will nicht, dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können.« Merkel kommt es gar nicht in den Sinn, dass das Urteil auch Muslime betrifft. Der inzwischen zurückgetretene CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt machte das unmissverständlich klar, indem er erklärte:

Der Islam ist mit gutem Grund keine den christlichen Kirchen gleichgestellte Religionsgemeinschaft, und es wäre ein fataler Kurzschluss, damit die christlich-jüdische Prägung unserer Leitkultur infrage zu stellen. Eine Gleichstellung des Islams mit den christlichen Kirchen kann nur fordern, wer vom geltenden Verfassungsrecht keine Ahnung hat und wer sowieso die Kreuze aus den Klassenzimmern entfernen und muslimische Feiertage einführen will.

Auf die Frage der Kruzifixe in Klassenzimmern werden wir später zurückkommen. Fürs Erste genügt es festzuhalten, dass Dobrindt es für undenkbar hält, in der Realität einer multikulturellen Gesellschaft religiöse Diversität in der Praxis anzuerkennen. Darüber hinaus ist das Argument, die Einführung muslimischer Feiertage liefe dem Grundgesetz zuwider, schlicht falsch. Das Grundgesetz schützt »staatlich anerkannte« Feiertage, und es obliegt dem Bundestag als Gesetzgeber zu entscheiden, welches diese sind. Die seit Jahren laufende Kampagne des hessischen Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer (CDU), die er unter anderem über die Zeitung Wetzlar Kurier gegen den Bau von Moscheen und Minaretts betreibt, ist noch aggressiver (siehe den Aufsatz von David Meienreis in diesem Heft).

Die ideologische Hetzkampagne der politischen Rechten gegen muslimische religiöse Praktiken hat auch auf kultureller Ebene strategische Unterstützung gefunden, zum Beispiel durch die deutsch-türkische Sozialwissenschaftlerin und Buchautorin Necla Kelek, die sich für die Einführung von Staatsbürgerschaftstests einsetzt, vorgeblich, um »deutsche Werte« zu schützen. Kelek erklärte kürzlich in der Talkrunde von Peter Hahne im ZDF zu dem Thema »Feiertage, Beschneidung, Religionsunterricht: Wie viel Islam braucht Deutschland?«, der muslimische Glaube könne ein »Hindernis« zur Integration sein.

Mit anderen Worten: Die Angriffe auf die Freiheit der Muslime und ihre religiösen Praktiken haben eine zentrale Rolle bei der Hetze gegen den Islam gespielt. Diese Ansichten stoßen in der Gesellschaft auf zunehmend positive Resonanz. Laut einer Untersuchung der Friedrich Ebert Stiftung (FES) vom Oktober 2010, bei der 2.400 Menschen befragt wurden, haben antiislamische Vorbehalte innerhalb eines Jahres von 34 Prozent auf 50 Prozent zugenommen. Eine andere Untersuchung im selben Monat von infratest dimap ergab, dass 37 Prozent der Befragten glaubten, es sei besser, wenn der Islam in Deutschland nicht existierte. Gleichzeitig erklären 44 Prozent, sie fühlten sich seit Beginn der Integrationsdebatte und der Veröffentlichung des ersten Buchs von Thilo Sarrazin sicherer dabei, den Islam offen zu kritisieren.7 Und falls nach all dem noch irgendwelche Zweifel an den Auswirkungen der rassistischen Intoleranz gegenüber religiösen Praktiken bestehen sollte, ergab die FES-Studie auch, dass 60 Prozent der Befragten folgender Aussage zustimmten: »Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden.« (In manchen Regionen stiegen die Zustimmungswerte auf bis zu 76 Prozent).

Abgesehen von manchen Überresten eines offen biologistisch begründeten Rassismus wird Rassismus heute in der überwältigenden Mehrheit der Fälle kulturell oder kulturell-religiös begründet, wie andere Artikel in diesem Heft belegen. Dieser neue Kulturrassismus ist seit den Anschlägen vom 11. September 2001 zur Norm geworden. Einige Kommentatoren machen seinen Ursprung allerdings bereits in westlichen Reaktionen auf die Verkündung der Fatwa gegen Salman Rushdie im Jahr 1988 aus.10 Samuel Huntingtons Theorie vom Kampf der Kulturen und die Thesen Sarrazins und anderer konservativer Kommentatoren haben zu der schrittweisen Ersetzung der »Migranten« durch die »Muslime« als Zielscheibe des Rassenhasses beigetragen. In diesem Diskurs hat der »Schutz des Erbes der Aufklärung« vor islamischer Rückständigkeit angeblich höchste Priorität.11

Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit ist der offene Brief »Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein«. Er wurde von Professor Matthias Franz von der Universität Düsseldorf initiiert und von 700 Personen unterzeichnet, unter anderem von Ärzten, Rechtsanwälten, Psychoanalytikern und anderen Akademikern. Der Brief wandte sich im Vorfeld der Bundestagsabstimmung zur Beschneidung im Juli an die Abgeordneten. Die Unterzeichner versicherten, sie wollten zwar »jüdisches und islamisches Leben im Rahmen der deutschen Rechtsordnung« schützen, erklärten dann aber, »als Kinder der Aufklärung müssen wir endlich die Augen aufmachen: Man tut Kindern nicht weh!« Der unausgesprochene Subtext lautet, dass die unaufgeklärten »Anderen« Kindesmisshandler seien.

Die neokonservative Theorie vom Kampf der Kulturen wird vor dem Hintergrund eines Diskurses über den Schutz von Kinder-, Frauen- und auch Homosexuellenrechten als progressiv dargestellt. Diese Version ist auch für viele Linke, die das Prinzip der Säkularität verteidigen, verlockend. Das führt dazu, dass sie ausgegrenzte Minderheiten in Europa wegen ihrer rückschrittlichen theologischen Lehren genauso behandeln wie mächtige Staatsreligionen. So werden zum Beispiel die jungen Männer, die sich um den salafistischen Prediger Pierre Vogel sammeln, von einigen Mitgliedern der Partei Die Grünen dramatischerweise als »Islamofaschisten« bezeichnet, womit sie sie faktisch Nazis gleichstellen. Sie sehen sie auch auf einer Ebene mit dem diktatorischen Regime der Mullahs im Iran. Laut Lothar Müller, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, steht dahinter die falsche Vorstellung, in jedem Muslim lauere »ein potenzieller Frauenunterdrücker, Meinungsfreiheitsfeind und Fanatiker, gegen den sich die liberale Demokratie nur durch präventiven Entzug der Religionsfreiheit verteidigen lässt«.12 Wenn es darum geht, die Religionsfreiheit dieser »Fanatiker« in Europa einzuschränken, wird die Behauptung angeführt, solche Maßnahmen dienten nur dem Ziel, die »Asymmetrie der Verbote für Religionen im Orient und Okzident« geradezurücken.13 Mit anderen Worten: Wenn in einigen mehrheitlich muslimischen Ländern Christen verfolgt werden, warum sollten »wir« ihnen dann nicht gemäß dem Motto »Auge um Auge, Zahn um Zahn« dasselbe antun?

Diese Argumentation ist oft von einer tief sitzenden Doppelmoral durchzogen. Die Kommentatoren, die nach strengeren Kontrollen der »Salafisten« – mit denen sie eigentlich alle Muslime meinen – rufen, klagen im selben Atemzug darüber, dass in mehrheitlich muslimischen Ländern Christen wegen ihrer Religion in Gefängnissen säßen und keine Religionsfreiheit in Anspruch nehmen könnten. Der Journalist und Buchautor Matthias Matussek (mit Sympathien für Sarrazin) behauptete dies in der Sendung »Menschen bei Maischberger« in einer Diskussion unter dem Titel »Die Salafisten kommen: Gehört der Islam wirklich zu Deutschland?«. Focus-Korrespondentin Martina Fietz ging auf Focus-Online noch weiter und bezichtigte in Deutschland lebende Muslime der Doppelmoral. Sie vertritt den Standpunkt, Muslime in Europa könnten sich nicht auf den verfassungsmäßigen Schutz der Religionsausübung berufen, weil sie in verschiedenen Fragen im Widerspruch zum Grundgesetz stünden. »Der Kampf der Salafisten«, schreibt sie, »ist kein Kampf um Religionsfreiheit, sondern Ausdruck eines Glaubensdiktats. […] Das Grundgesetz schützt die freie Religionsausübung. Wer sich darauf berufen will, muss auch die übrigen Artikel der Verfassung akzeptieren – das Recht auf freie Meinungsäußerung wie auf körperliche Unversehrtheit.« Nachdem sie gerade gegen das Glaubensdiktat argumentiert hat, geht sie unvermittelt dazu über, das freie Rederecht für Nazis und insbesondere das Demonstrationsrecht der rechtspopulistischen Pro-NRW-Bewegung zu verteidigen. Und dann erklärt sie: »Die Auffassungen der Salafisten sind mit dem Verständnis moderner westlicher Gesellschaften nicht zu vereinbaren. Die vertreten einen Ur-Islam, der jegliche Modernisierung ablehnt. […] Und genau wie andere islamistische Gruppierungen üben auch die Salafisten enorme Anziehungskraft gerade auf junge Männer aus. Das erklärt die hohe Zahl an Konvertiten unter ihnen.«14 Der Grund der Attraktivität des Salafismus ist laut Fietz die ideologische Stärke der Gruppierung. Die alltägliche Diskriminierung, die Entfremdung und der Rassismus, dem diese jungen Muslime begegnen (man denke an die neue »Vermisst«-Kampagne im Auftrag des Bundesinnenministeriums15), werden vollständig ausgeklammert. Fietz ruft nach einer handfesteren westlichen Tradition, die selbstbewusst genug ist, um sich nicht bedroht zu fühlen. Dieser Diskurs über eine angeblich aufgeklärte, vom Islam bedrohte westliche Kultur verschleiert die Tatsache, dass es »der Westen« ist, dessen imperialistische Politik gegenwärtig international bestimmend ist.

Ein Artikel von Kate Davison, der in Theorie21 veröffentlicht wurde, der zweite Teil beschäftigt sich mit Religionskritik und der Linken

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12 Antworten

  1. soso… die religionskritik -nach Marx „der anfang aller Kritik“- steht also nach eurer Meinung, die ihr euch Marxisten nennt, nicht im Zentrum des Marxismus, wie obiger Artikel sagt? da würde ich nochmal Marx zur Religion nachlesen. und nicht vergessen ihn als „rassisten“ zu entlarven; denn den Islam mochte er auch überhaupt nicht und bemerkte sofort dessen Anspruch auf Weltherrschaft:

    „Karl Marx (1818-1883): „Der Korân teilt die Welt in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen den Muselmanen und den Ungläubigen.“

    während bei euch immer die anderen eine Feindschaft zu unschuldigen Islamisten schüren, sagt Marx klar, daß der Islam von anfang an allen anderen den krieg erklärte!

  2. Wieviel Toleranz soll es für den Autor denn bitte sein? Gelten seine Ausführungen auch für die 12 Stämme, die ihre Kinder religiös begründet gerne züchtigen wollen? (http://www.heise.de/tp/artikel/48/48078/1.html) Seit wann tut eine Beschneidung nicht weh? Und würden wir irgendetwas Vergleichbares bei Mädchen oder für kleinere Sekten (die grundgesetzlich über dieselbe Religionsfreiheit verfügen) auch nur im Ansatz akzeptieren? Nein. Das würden wir nicht. Und daran kommt auch dieser Autor nicht vorbei, dass er in all seiner Widersprüchlichkeit mit der Religionsfreiheit etwas rechtfertigen möchte, was ansonsten nicht zu rechtfertigen ist. Und damit dieser Widerspruch nicht allzu offensichtlich wird, muss man natürlich mit Rassismus und Antisemitismus argumentieren. Mehr als Diffamierung bleibt halt mangels Argumenten auch nicht übrig.

  3. Der Autor dieses Artikels nimmt Marx und Engels Als Vorwand, um seine Thesen zu rechtfertigen. Ist ja auch leichter mit toten Idolen, die können sich diesbezüglich leider nicht mehr äußern.
    Dass der Islam auch teilweise selbst daran Schuld ist, dass man ihn auf der ganzen Welt kritisch unter die Lupe nimmt, erwähnt er hier nicht. Schade!
    Der Autor verdreht die Wahrheiten.
    Denn schließlich sind es ja keine Christen, die „Ungläubige“ in die Luft sprengen, sondern fanatische Islamisten.
    Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Der Islam könnte sich der Weltöffentlichkeit wesentlich freundlicher und toleranter präsentieren. Aber das tut er nicht, weil er alles andere nicht akzeptiert und mit Gewalt bekämpft.
    Also braucht man sich auch nicht über die „allgemeine Stimmung“ zu beklagen.
    Es kann ja nicht sein, dass alle anderen Nationen, Kulturen und Religionen falsch liegen und nur der Islam recht hat. Arroganz hoch 10….und am Ende bekommt jeder, was er verdient.
    Schuld eigene!
    Und Kinder zu entstümmeln ist durchaus diskussionsbedürftig.

  4. OT:

    @Gregor: das nächste mal, wenn ich dich sehe, bekommst du das, was ich mit dein Fascho-wixxern gemacht habe – dein Appeasement bei der Illnner bzgl. €uroausstieg ist Hochverrat an der Linken Idee

    Der Pogo-Tänzer aus Halle

    Reisse dich am Zippel!! Verdammt noch mal! Kurz vor Schluss machst du nen Sröder für de Tranfaschos – benimm dich!

  5. „Menschen, die nichtchristliche religiöse Riten wie die Beschneidung ausüben, werden als rückwärtsgewandte Feinde der Aufklärung gebrandmarkt, die ihre Kinder unterdrückenden und archaischen Praktiken unterwerfen.“

    Gut auf den Punkt gebracht! Was soll es denn bitte sonst sein? Eine moderne aufgeklärte Verhaltensweise von Menschen die ihrer Kinder weltoffen und erziehen?

    „Die Kritiker führen an, eine solche Haltung (kritisch gegenüber religiösem Unsinn) sei gleichbedeutend mit dem Einknicken vor religiösem Obskurantismus und falschem Bewusstsein.“

    Wieder voll ins Schwarze. Was ist es denn bitte sonst?

    „Der Säkularismus wird hier zum aktiven Kampf gegen sämtliche religiöse Vorstellungen und Praktiken uminterpretiert, um einem »militanten Atheismus« treu zu bleiben, der vermeintlich im Zentrum des Marxismus steht.“

    Falsch, es geht aussschliesslich um Praktiken die auf unmündige Menschen ausgedenht werden oder Vorstellungen die nicht mit einer freiheitlich individuellen Gesellschaft in Einklang gebracht werden.

    „Es geht vielmehr darum, das Recht religiös-kultureller Minderheiten wie der Muslime oder der Juden auf freie Ausübung ihres Glaubens uneingeschränkt zu verteidigen.“

    Gerne, solange diese nicht auf unmündige Menschen ausgedenht werden und mit einer freiheitlich individuellen Gesellschaft in Einklang stehen.
    Die Ausübung des Glaubens kann immer nur soweit gehen, soweit sie die Rechte dritter nicht einschränkt.

    „So werden zum Beispiel die jungen Männer, die sich um den salafistischen Prediger Pierre Vogel sammeln, von einigen Mitgliedern der Partei Die Grünen dramatischerweise als »Islamofaschisten« bezeichnet, womit sie sie faktisch Nazis gleichstellen.“

    Weil sie nichts anderes sind als Faschisten sind. Xenophobe, homophobe, sexistische Faschisten.

    1. Hasspredigten sind eine Gefahr für die Gesellschaft.
      Das Thema Beschneidung kann man durchaus diskutieren, wenngleich beide Seiten berücksichtigt werden müssen. Das Kupieren von Ohren und Schwänzen bei Hunden zum Beispiel ist in Deutschland ja schließlich auch verboten. Hier greift beispielsweise das Tierschutzgesetz. Ich finde es richtig, dass das Thema Beschneidung in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Wir leben nun einmal in einer Demokratie.
      Ein Kind kann solch eine Entscheidung in diesem Alter nicht treffen.

  6. Ich dachte es solle um linken Rassismus gehen, aber dann werde nur rechte Islamkritiker zitiert, bei denen es tatsächlich viele gibt, die unter dieser Flagge segeln um ihren Rassismus ausleben zu können. Das hört und merkt man aber rasch, wenn man ihnen länger zuhört, mit ihnen redet.

    Fraglich ist, wie eine linke Islamkritik hier der Türöffner sein soll, rechten Argumenten Freiräume verschafft.

    Richtig ist, dass jeder Mensch, der eine braucht, seine Religion frei wählen soll und ausüben soll er sie, soweit er damit nicht die Rechte anderer verletzt. Beschneidung etwa ist so eine archaische Praxis, und zwar wider die Religionsfreiheit des Beschnittenen.

    Ich halte es auch für naiv anzunehmen, dass Merkel nicht aus taktischem Kalkül nur von jüdischen Traditionen gesprochen hat – die Behauptung, die Kritik sei antisemitisch habe ich häufiger gelesen als antisemitische Äußerungen selbst.

    Und was ist eigentlich militanter Atheismus? Gibt es da Organisationen, Figuren, oder ist das nur der Versuch der Diffamierung? Ist das einer rationalen Diskussion zuträglich?

  7. „Es geht vielmehr darum, das Recht religiös-kultureller Minderheiten wie der Muslime oder der Juden auf freie Ausübung ihres Glaubens uneingeschränkt zu verteidigen.“

    Wer irgendein Verhalten uneingeschränkt verteidigt, eliminiert die Schranke des Grundgesetzes, die für jedes Verhalten gilt. Die Umsetzung dieser Forderung in das Recht ist demnach verfassungswidrig.

    „Der Säkularismus wird hier zum aktiven Kampf gegen sämtliche religiöse Vorstellungen und Praktiken uminterpretiert …“

    Nein. Gegen verfassungswidrige religiöse Praktiken.

    „… von ihm geschaffene Ungleichbehandlung“

    Wo ist der juristische Beweis für diese Behauptung?

    „Deshalb müssen wir zwischen Vorstellungen unterscheiden, die den bürgerlichen Staat stärken …“

    Die Unterscheidung bei der Bewertung von menschlichen Handlungen hat der Maßstab der Menschenwürde zu sein. Für wen der Maßstab die Stärkung oder Nicht-Stärkung von Nicht-Menschenwürdeidentischem ist, für den ist der Maßstab eben nicht die Menschenwürde.

    „Sie sehen sie auch auf einer Ebene mit dem diktatorischen Regime der Mullahs im Iran.“

    Das sind sie inhaltlich am Maßstab der Menschenwürde auch. Sie sind es nicht am Maßstab der Macht. Menschenwürdewidrigkeiten mit wenig Macht müssen geschützt werden?

    „Mit anderen Worten: Wenn in einigen mehrheitlich muslimischen Ländern Christen verfolgt werden, warum sollten »wir« ihnen dann nicht gemäß dem Motto »Auge um Auge, Zahn um Zahn« dasselbe antun?“

    Das ist tatsächlich ein Widerspruch, der den Demokraten vom Anti-Demokraten in dieser Frage unterscheidet. Selbstverständlich rechtfertigt die menschenwürdewidrige Verfolgung keine menschenwürdewidrige Verfolgung. Ein Beschneidungsverbot für minderjährige nicht entscheidungsfähige Kinder ist aber mit dem Maßstab Menschewürde zwingend und eben nicht menschenwürdewidrig. § 1631d BGB ist rassistisch, weil er eine „identifizierbare Gruppe oder Gemeinschaft verfolgt, indem er ihr aus politischen, rassischen, nationalen, ethnischen, kulturellen oder religiösen Gründen, aus Gründen des Geschlechts oder aus anderen nach den allgemeinen Regeln des Völkerrechts als unzulässig anerkannten Gründen grundlegende Menschenrechte entzieht oder diese wesentlich einschränkt“ (§ 7 Abs. 1 Nr. 10 VStGB http://www.gesetze-im-internet.de/vstgb/__7.html)

    Professor Dr. Matthias Franz und Necla Kelek deswegen als rassistisch einzustufen, ist deshalb rassistisch.

  8. Richtig ist leider, dass man mit Gesetzen und Verboten Menschen nicht überzeugen kann (obwohl gerade die Religionen ein Indiz dafür sind, dass über durch Autoritäten festgelegte gesellschaftliche Normen zumindest über Generationen hinweg Menschen geprägt werden können).

    Ansonsten sind mir im Artikel einige keineswegs marxistisch-dialektische, sondern eristisch-dialektische Argumentationsstrukturen aufgefallen:

    „Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, kritisiert, dass »für viele bei dieser Debatte das Kindeswohl nur vorgeschoben wird, um antisemitischen und antimuslimischen Vorurteilen Vorschub leisten zu können.“
    Ulla Jelpke lenkt hier geschickt vom Thema ab. Anstatt sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob eine Jungenbeschneidung ohne medizinischen Grund eine Körperverletzung darstellt oder nicht, wird ein Argumentum ad personam vorgeschoben.

    Da diese Argumentationsstruktur keine medizinischen Sachinformationen enthält kann unter Nutzung solcher Rabulistik spielend leicht jede beliebige Körperverletzung als vorgeschoben, aus rassistischen Vorurteilen heraus, deklariert werden, nicht nur die Jungenbeschneidung, auch die Mädchenbeschneidung, auch das Abschneiden von Ohrläppchen, … . Solche „Argumente“ sind daher weniger als eine Nullaussage.

    Solche Arten der Rabulistik sollten einem auffallen. Man sollte sie nicht gutheißen, wie auch immer man zum Thema steht.

    Auch wird im ganzen Artikel kein Vers des Korans erwähnt, noch gibt es im Artikel irgendeine Bezugnahme darauf, inwieweit es Menschenrechtsverletzungen im islamischen Kulturkreis gibt, oder besonders positive Beispiele für gleichberechtigtes Verhalten von Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen in diesem Kulturkreis. Es gibt keinen Hinweis auf Muslime, die offen und unverblümt über die Notwendigkeit des Kalifats sprechen oder sich zur Demokratie bekennen. Stattdessen findet man das Unwort „kultureller Rassismus“, als ob es angeboren wäre, an ein Buch zu glauben, an dem es keinen Zweifel gibt und daran, dass diejenigen, denen es gleich ist, ob man sie davor warnt oder nicht, eine gewaltige Strafe erwartet.

    Religion kann man natürlich nicht seriös kritisieren, wenn man eine religiöse Lehre gar nicht kennt. Die Rechtleitung für die Gottesfürchtigen, dieses Buch an dem es keinen Zweifel gibt, sowie die (nicht sehr seriösen) Überlieferungen über den theokratischen Alleinherrscher Mohammed sollte man schon kennen, sowie ein paar Hadithe, wenn man den fundamentalistischen Islam kritisieren möchte.

    Aber kennzeichnend ist, dass Menschen, die einen antiislamischen Rassismus bemerken, ganz gut damit klar kommen, diesen zu bemerken, ohne auch nur ein positives oder negatives Argument an den Islam zu verschwenden.

    “ Das führt dazu, dass sie ausgegrenzte Minderheiten in Europa wegen ihrer rückschrittlichen theologischen Lehren genauso behandeln wie mächtige Staatsreligionen. “
    Also Verzeihung! Der Islam ist derzeit die zweigrößte Weltreligion und die Basis einer Vielzahl mächtiger Staatsreligionen. Und die Lehre Pierre Vogels ist an die Saudi-Arabische Auslegung des Islams (eine Staatsreligion!) angelehnt.

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