Nebenjobs, steigende Gebühren, langes Suchen nach bezahlbaren Wohnungen und Kürzungen an der Universität: Das kommt vielen bekannt vor. Auch in Frankreich wird derzeit enorm an der Bildung und der Unterstützung der Studierenden gespart. Frisch im Amt kappt Emmanuel Macron Mittel beim Ministerium für Hochschulbildung und Forschung.
Noch dieses Jahr sollen 331 Mio € eingespart werden und das Budget für 2018 hat er ebenfalls schon im Visier – absurd angesichts einer wachsenden Zahl von StudienbewerberInnen. Als kleinen Trostpreis verspricht Macron den Unis jedoch zusätzliche Gelder, wenn sie Spezialisierungskurse in bestimmten Fächern anbieten. Bestimme Studienfächer werden also elitärer und selektiver und die Universitäten sollen zunehmend in Konkurrenz um zusätzliche Mittel zueinander stehen.
Weitere Einschnitte plant Macron bei der Unterstützung studentischen Wohnens. Für viele Studierende übersteigt die Miete oft die Hälfte ihres Monatsbudgets. Bisher gab es für viele eine monatliche Unterstützung, eine Art Wohngeld. Eben jenes möchte Macron ab sofort um 5€ senken. Für viele Studierende steigen daher nicht nur die Kosten für das Studium, sondern auch für das Wohnen.
Mit den Kürzungen beim Wohnen, zusätzlichen Studiengebühren für ausländische Studierende und obligatorischen Vortests für den Hochschulzugang wird das französische Hochschulsystem immer selektiver. Für das universelle Menschenrecht auf kostenfreie Bildung für alle scheint sich Macron nicht zu interessieren.