Seit dem Ausbruch der Corona-Krise haben in den USA fast eine Millionen Menschen ihr Leben verloren, mehr als 89 Millionen verloren zeitweise ihre Arbeitsplätze – nur einer Gruppe geht es seit der Pandemie noch besser: den Superreichen. Laut einer aktuellen Studie ist sowohl die Zahl der Milliardäre gestiegen als auch ihr immenser Reichtum.
Gab es im März 2020, also vor dem Ausbruch der Coronakrise, „nur“ 614 Milliardäre in den USA, sind es heute 745, so eine Analyse der Gruppe Americans for Tax Fairness und des „Institute for Policy Studies“ (IPS). Ihr Vermögen stieg sogar um mehr als 70 Prozent von 2,9 Billionen zu Beginn des Jahres 2020, auf 5 Billionen im September 2021. Den höchsten Vermögenszuwachs hatte Tesla-Chef Elon Musk, der sein Vermögen von 24,6 Milliarden auf 204 Milliarden Dollar steigern konnte. „Dieses Wachstum des Milliardärsvermögens ist in guten Zeiten schon unergründlich, unmoralisch und unhaltbar, noch schwerer wiegt es während einer Pandemie“, sagte Frank Clemente, Executive Director von ATF. „Aus praktischen und moralischen Gründen muss der Kongress damit beginnen, die übergroßen Gewinne von Milliardären effektiv zu besteuern. Viele der in der Diskussion stehenden Vorschläge zur Besteuerung der Reichen würden Milliardäre wegen ihrer Art, ihr Geld zu verdienen, befreien“, erklärte Clemente zu aktuellen Debatten in den USA.
Die Entwicklung der Vermögen der Superreichen in den USA ist krasser als in den meisten anderen Ländern, doch fast überall gab es in der Krise massive Vermögenszuwächse für die Superreichen. Eine Antwort auf diese Entwicklung fand nur Argentinien, welches eine Vermögensabgabe für Superreiche beschloss. Aussagen aus der Politik, dass die Pandemie alle treffe, erweisen sich somit wieder einmal als falsch, denn während die große Mehrheit leidet, wird eine kleine Minderheit immer reicher und reicher.