Palästina Foto: Felix Jaschick

Yonatan Shapira über den Angriff der IDF auf die Freedom Flottille

Während sich die „Freedom“ weiterhin Gaza nähert, tauchen weitere Einzelheiten über die abstoßende Attacke auf die friedliche Flottille auf. Yonatan Shapira ist Solidaritätsaktivst und ehemaliger israelischer Soldat. Er berichtet für uns von der Ereignissen folgendermaßen:

Es ist so wie der IDF Pressesprecher es gesagt hat: ‚Die Übernahme des Schiffs Al-Awda wurde ohne Gewalt und ohne besondere Vorkommnisse durchgeführt.‘

Und tatsächlich: alles war wie immer. Sie hämmerten den Kopf von Kapitän Hermann wieder und wieder gegen die Wand, während sie ihm drohten ihn ins Schiffinnere mitzunehmen und ihn dort zu erledigen, wo niemand sie sehen könne. Eine Faust in das Gesicht von Arne Birge, unserem alten Schiffsmechaniker. Und dann die lieblichste Tradition: Elektroschocks.

Dieses Mal trugen wir Rettungswesten eines Typs, die den Oberkörper gut bedecken. Aber keine Sorge: die mutigen Marine-Kampfeinheiten hatten vorgesorgt und feuerten den Elektroschock direkt in den Kopf von Charlie, dem Ersten Offizier. Und dann weitere Elektroschocks: Jürgen, der Koch und der 60 Jahre alte Mike, Gewerkschaftsvorsitzender und Menschenrechtsaktivist aus Neuseeland. Und zugleich wurden all diese Dinge mit einer Art psychotischer Sanftheit erledigt.

Auf dem Foto: Yonatan Shapira

Wie in einem eigenartigen Theaterstück waren diese Soldaten (Männer und Frauen), mit Waffen und Munitionswesten und Kameras aber gleichzeitig mit weißen T-Shirts

mit der in leuchtendem blau aufgestickten Nationalflagge bekleidet und mit weißen Masken über ihren Gesichtern. Das letzte Mal waren sie ganz in schwarz.

Was wir nicht vergessen sollten: Wären wir Fischer aus Gaza gewesen oder Kinder, die sich dem Grenzzaun in Gaza nähern, dann hätten sie uns einfach eine Kugel in den Kopf verpasst und fertig. Die Rechtsabteilung des IDF hat bereits bestätigt, dass es keine Notwendigkeit für eine weitere Untersuchung gibt.

Der Bericht wurde von Yonatan Shapira zur Verfügung gestellt und ins deutsche übersetzt. Mehr Informationen zur zivilen Schiffsflotte, die versucht die Blockade von Gaza herauszufordern, findet ihr im Interview von Christoph Glanz, der mit Zohar Chamberlain Regev sprach.

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