Mit Hetze gegen Flüchtlinge – Höcke entlarvt sich selbst

Diesen Sonntag war der Fraktionsvorsitzende der AFD im Thüringer Landtag, Björn Höcke, gemeinsam mit Justizminister, Heiko Maas, bei Günther Jauch um über Flüchtlingspolitik zu diskutieren. Nach der Diskussion ist deutlich, die AFD ist nun endgültig rechtspopulistisch und setzt auf Hetze. Ein Kommentar von Jannis Dmpls.

Björn Höcke, geboren am 1. April 1972 in Lünen, studierte Geschichte und Sport auf Gymnasiallehramt und war als Oberstudienrat an einer hessischen Gesamtschule aktiv. Seit 2014 ist Höcke Fraktionsvorsitzender der AFD-Fraktion im Thüringer Landtag. Seine Vergangenheit, hier in aller Kürze dargestellt, ist einer der Gründe, wieso ich diesen Kommentar schreibe. Ich werde im Folgenden darauf eingehen.

Am 18.10.2015 war Höcke bei Günther Jauch eingeladen. Thematisiert wurde unter anderem die Hetze von Rechtspopulisten, im Speziellen Hetzkommentare angeblicher „Asylkritiker“ im Internet. Höcke, der sich alle Mühe gab jede berechtigte Kritik am Pegida-Klientel zu relativieren, machte sich nach Meinung der demokratisch gesinnten Eingeladenen in dieser Talk-Runde zur Lachnummer. Verständlich. Eine eigens mitgebrachte Deutschland-Fahne von der letzten WM, die dreiste Hetze gegen Flüchtlinge uvm. Schaffte nicht unbedingt ein geordnetes Bild vom AFD-Politiker und Pegida-Redner. Alle männlichen Flüchtlinge als Vergewaltiger darzustellen, zeigt zum Beispiel, wie wenig Höcke von differenzierter Betrachtung der Materie hält. Gleichzeitig bedient Höcke, der bspw. Heiko Maas, den deutschen Justizminister, sowieso Klaus Boullion der saarländischen CDU, der seinen Schreibtisch mehrere Wochen in ein Flüchtlingsheim stellte, indem er diese beiden als Teil eines „Altparteienkartells“ darstellt, rechtspopulistische Meinungen, wenn nicht gar neonazistische und faschistoide. Wo Höcke in mehreren Pegida-Gruppen, die beispielsweise bei Facebook aktiv sind, als Held gefeiert wird, der sich der „Lügenpresse“ entgegenstellte, betrachten Nicht-Anhänger Höcke nun als etwas, was er lange nicht sein wollte: Einen Hetzer und Taugenichts.

Weitere Äußerungen, die mir persönlich zu erbärmlich sind um sie zu schreiben, taten ihren Teil dazu. Die Frage, die sich mir stellt ist Folgende: Wie kann ein studierter Pädagoge, der aktiv am Schulalltag heranwachsender Menschen beteiligt war, mit seinen Alter nicht über die Reife verfügen, differenziert seine Meinung zu sagen? Oft wird über das ungebildete Pegida-Pack gesprochen, jedoch sollten studierte Menschen doch minimale wissenschaftliche Methoden kennen und diese auch in ihrem Leben nutzen. Höcke, der oft genug in der Talkshow Jauchs als Vertreter des Deutschen Volkes glänzen wollte, ist womöglich unfähig zu differenzieren. Wenn mehrere Tausend Menschen in Dresden bei einer Pegida-Demo mitmarschieren, so ist dies kein Anzeichen dafür, dass diese rechtsextreme Bewegung ein gesamtes Volk vertritt, so funktioniert die Soziologie nicht. Und wenn man sich vor Augen ruft, dass viele dieser „Spaziergänger“ aus dem ganzen Land nach Dresden reisen und die Zahl der Demonstranten immer weiter sinkt, betrachte ich es als Dummheit von seiner Partei und seiner „Bewegung“ eine objektive und allumfassende Allgemeingültigkeit ihrer Thesen zu vertreten.

In Zeiten in denen Selbst die CDU behauptet, dass Pegida eine antidemokratische Bewegungen ist, sollte dem letzten klar werden, dass diese Menschen keine legitime Meinung wiederspiegeln, sondern Hetze. Wer sie verteidigt, wie Höcke, entfernt sich selbst immer mehr von den Grundwerten der Demokratie.

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6 Antworten

  1. …….mal ganz davon abgesehen, dass Herr Höcke eher peinlich rüberkam, ist es dennoch bemerkenswert, dass eine deutsche Fahne inzwischen als Provokation wahrgenommen wird. Geschickt von Jauch, sich solche Leute auszusuchen, die man „vorführen“ kann, obwohl es Tausende seriöser Islam und – Asylpolitikkritiker gibt. Das alles hat System.
    Die BILD titelte umgehend nach der Sendung: Irrer AfDler provoziert mit Deutschlandflagge.
    Die BILD als Kampfblatt einer intoleranten und gehässigen linksgrünen Meute.
    Wer hätte das vor ein paar Jahren für möglich gehalten ?
    Aber die hängen ihr Fähnchen einfach in den Wind.
    Und der bläst derzeit mit Macht von links.
    So einfach ist das.

  2. Wer noch neutral denken kann und einen IQ über 100 hat, der kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Schluß, daß beide Seiten Hetzer sind.
    Die eine Seite vertreten durch Herrn Höcke,
    die andere Seite vertreten durch Frau Reschke, Herrn Jauch, Herrn Maas, Herrn Boullion und natürlich Autor Jannis Dmpls.

  3. Sie haben viel geschrieben aber nichts dazu beigetragen. Genau so wie die Parteien. Sie verachten die Meinung des Volkes. Sie wollen nicht die Stimme des Volkes hören. Alle Parteien ausser AfD haben nur eine Meinung.

  4. @Benjamin:
    Höcke wurde ja nicht nur als Asylkritiker, sondern auch als hoher Funktionär der AFD eingeladen. Ergo ging es um die Meinung der AFD zu diesem Thema.
    Die Bild als linke Zeitung zu charakterisieren, fällt schon dadurch flach, dass eben diese gegen Ausländer und Arme/Arbeitslose hetzt, was Linke ja wohl nicht tun würden. Die Bild macht als jeder Kleinigkeit einen Skandal um ihre Verkaufszahlen zu erreichen, da fällt die Wahrheit gerne mal unter den Tisch.

    @mrpehage:
    Es gibt einen Unterschied zwischen undifferenzierter Hetze von einem Akademiker wie Höcke und Kritik an rechtspopulistischen Parolen. Ich kritisiere, dass er als Akademiker keine wissenschaftlichen Methoden anwendet und undifferenziert und mit eiskaltem machtpolitischen Kalkül vorgeht. Die Behauptung, das alle Flüchtlinge potentielle Gewaltverbrecher und Vergewaltiger sind, ist Hetze, anders lässt sich das kaum sehen. Eine andere Sache ist es, wenn man den Rechtspopulismus und Extremismus von Höcke, der AFD, Pegida und deren Bündnissen mit der NPD (uvm. rechte Parteien und Organisationen) undifferenzierte Hetze und Gewalt gegenüber Flüchtlingen vorwirft, die grundsätzlich dazu beitragen Hetze und Hass und folglich auch Gewalt gegen Flüchtlinge salonfähig zu machen. Der Rechtsextremismus ist eine Hass propagierende Ideologie und damit kann man sie verallgemeinern.

    @hainbergschnitt:
    Ich habe einen Kommentar geschrieben, ihn als solchen gekennzeichnet, und folglich durch meine Meinung und deine Reaktion darauf, zur Diskussion in Deutschland beigetragen, da sich Leute mit meiner Meinung auseinandersetzen. Einen einzelnen Journalisten mit einer ausdifferenzierten und pluralistischen Partei zu vergleichen, fällt da ziemlich schwer.
    Zum Punkt AFD: Die AFD, die Lucke und seinen Flügel aus der Partei jagten, können wohl kaum für Meinungsvielfalt stehen. Die einseitige und dumme Hetze dieser Menschen trägt eben zu dazu bei, dass man sie nicht als eine Partei mit vielen Meinungen ansieht. Wenn die AFD die Meinung des Volkes widerspiegeln würde, müsste sie auch die Meinung von Linken widerspiegeln, was sie ja nicht tut, weil sie diese hasst (Sehr differenziertes Meinungsbild übrigens). Folglich kann die AFD und Pegida garnicht für das gesamte Volk sprechen. Schaut man sich die Wahlergebnisse der AFD (4,6%) und von Frau Festerling (9,6%) bei der letzten Bürgermeisterwahl in Dresden anschaut, entspricht die zusammengefasste Zahl von ca 15% nicht einmal einem Viertel des „Volkes“. Das Volk bei solchen Wahlergebnissen widerspiegeln zu wollen, ist schon ziemlich dreist, oder?

    LG
    Der Autor

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