Der demokratische Präsidentschaftskandidat Sanders Foto: berniesanders.com

Liberales Versagen – Sanders hätte gesiegt

Die gestrigen Wahlen in den USA waren ein Schock für die etablierten Medien und Parteien, denn sie hat auf einen Sieg von Clinton gesetzt und diesen auch erwartet. Trumps Sieg scheint eine Überraschung, doch sie ist die Folge des fehlenden Vertrauens in die Eliten als deren Vertreterin Clinton gesehen wurde. Hätten die Demokraten einen sicheren Sieg haben wollen, sie hätten den Wandel gewählt und Sanders aufgestellt.

Clinton hat verloren, nicht nur weil sie in den Swing States größtenteils verloren hat, sondern auch weil sie die ehemaligen demokratischen Staaten Michigan, Pennsylvania und Wisconsin verloren hat. Staaten, die von der Krise besonders stark getroffen wurden und in denen die Arbeitslosigkeit massiv zugenommen hatte. In allen drei Staaten hätte Sanders, wie auch in Florida, gegen Trump gewonnen, Clinton dagegen verlor sie, weil grade die Arbeiterschaft und die Prekären ihr nicht geglaubt haben, dass sie ihnen irgendeine Form von Verbesserung bringen würde. Eine Hoffnung, die sowohl auch nicht für Trump galt, der sich aber durchsetzen konnte, weil er trotz seines Reichtums und seiner rechtspopulistischen Ausfälle, nicht als Teil der konservativen Eliten gesehen wurde.

Alternative wiederaufbauen

Sanders, der den Menschen Hoffnung gab auf eine Gesellschaft mit weniger Armut und Ungerechtigkeit, hätte sich bei den Wahlen durchgesetzt, wie alle Umfragen zeigten. So sahen sowohl Umfragen der New York Times einen deutlichen Sieg von Sanders über Trump mit mehr als 15 Prozentpunkten Vorsprung bundesweit, während Clinton nur drei hatte. Fox News sah richtigerweise die Niederlage Clintons, aber einen 4 Punkte Sieg von Sanders gegen Trump.
Sanders hätte sowohl unter den Minderheiten einen deutlichen Sieg erreicht, wie auch Clinton, als auch unter der weißen Arbeiterschaft, die Trump gegen Clinton holte. Die US-Demokraten haben den Sieg verschenkt, weil sie nicht auf den Wandel gesetzt haben, sondern auf eine neoliberale Kriegstreiberin, die den Menschen verständlicherweise keine Hoffnung machte auf Verbesserung und gleichzeitig als korrupt und unglaubwürdig galt. Trump wurde daher vor allem aus Protest der verarmten weißen Arbeiterschaft gewählt, nicht aus Überzeugung, sondern aus Trotz und Ablehnung des Status Quo.
Die Aufgabe der Linken ist es nun diejenigen anzusprechen, die aktiv sind in sozialen Bewegung und sich für Bernie Sanders begeistern konnten, ihr Kandidat wurde in den Vorwahlen geschlagen, doch die Hoffnung kann wieder geweckt werden.

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3 Antworten

  1. Ich versuche jetzt mal, was Positives zu sehen:
    Gewonnen hat (Wahlanalysen zufolge) der Kandidat des weißhäutigen, wenig gebildeten, männlichen, unterprivilegierten, chauvinistischen Amerika – und die Rechtspopulisten in Europa gratulieren fleißig; aber da Trump seine ganzen Wahlversprechen kaum wird halten können, wird seine Amtszeit womöglich die Entzauberung des Rechtspopulismus bringen.
    https://misanthrope.blogger.de/stories/2614559/
    Außerdem hat Bernie Sanders ihm unter bestimmten Bedingungen Hilfe angeboten:
    http://www.sanders.senate.gov/newsroom/press-releases/sanders-statement-on-trump

  2. Das sind Hypothesen, die ich so nicht stehen lassen will. Meinungsvorhersagen aufgrund von Befragungen
    sind gerade in Amerika ohne großen Aussagewert, denn sie stimmen in den seltensten Fällen! Das Bildungsgefälle ist besonders in den USA derart gravierend, dass sich Meinungsbildungen gerade der Bildungsschwachen sich innerhalb von einer Minute auf die andere ins Gegenteil verkehren können. Trump hat es vorzüglich verstanden, mit seinen widersprüchlichen Aussagen (Populismus) besonders die enttä#uschten, völlig desillusionierten Menschen , Arbeitslose und andere Wutbürger auf seine Seite zu ziehen. Jeder nachdenkende Mensch hätte das erkennen müssen. Jedenfalls habe ich Trumps Wahlsieg vorausberechnet. Nachzulesen unter http://www.blog.reliwette.de und da den Kommentar lesen:
    „Es müffelt aus den USA“. Herzliche Grüße! H.T.R.

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