Angezündetes Haus in Jit - Bild: Wahaj Bani Moufleh / Activestills

Israels Armee sah zu als Siedler ein palästinensisches Dorf angriffen und in Brand setzten

Am Donnerstagabend griffen mindestens 60 maskierte israelische Siedler das palästinensische Dorf Dschit an, setzten Häuser und Autos in Brand und erschossen den 23 Jährigen Palästinenser Rashid Abdul Qader Sada. Botschafter und Regierungen weltweit verurteilten den Angriff, doch fast alle schwiegen zur Rolle der israelischen Armee, die daneben stand und nichts tat.

„Reservisten der israelischen Streitkräfte (IDF) sahen untätig zu, als israelische Siedler im Westjordanland ein palästinensisches Dorf überfielen, Gebäude und Fahrzeuge in Brand steckten und Anwohner angriffen, wie eine vorläufige Untersuchung Israels ergab“ schreibt die Haaretz zu der Attacke von Donnerstagabend. Ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums sagte, dass die Soldaten „nichts unternommen haben, um das Pogrom zu stoppen“, obwohl sie Zeugen der Taten waren. „Sie standen einfach daneben, sahen alles mit an und taten nichts“ so der Beamte gegenüber der Haaretz. Während und nach den Ausschreitungen kam es auch nur zu einer einzigen, kurzzeitigen Verhaftung, allerdings nicht wegen der Gewalt, sondern weil ein Siedler die israelische Armee gestört habe. Der Siedler wurde kurz darauf wieder freigelassen. Die Eskalation der Gewalt in Jit verdeutlicht nicht nur die Radikalität und Gewaltbereitschaft der Siedlerbewegung, sondern auch das Israels Armee nichts tut um diese zu stoppen.

Während der Großteil der weltweiten Aufmerksamkeit sich auf das Leid und die Gewalt in Gaza richtet, verschlechtert sich auch die Situation der Palästinenserinnen und Palästinensern im von Israel besetzten Westjordanland immer weiter. Dies liegt vor allem an der israelischen Regierung, in der mehrere Minister selbst in Siedlung wohnen, die die Siedler offen unterstützt. Die Folge ist ein massiver Anstieg der Gewalt, seit dem 07. Oktober wurden mindestens 590 Palästinenser im Westjordanland getötet und dutzende Städte und Dörfer von Siedler angegriffen.

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2 Responses

  1. Herr Jamal, immerhin berichten Sie über die Siedler-Attacke. Aber was wollen Sie mitteilen, wenn Sie schreiben: „doch fast alle schwiegen zur Rolle der israelischen Armee, die daneben stand und nichts tat.“ ? Daß sie nichts tat, was die von den Siedlern attackierten Palästinenser angeht, die Ureinwohner und Besitzer von Grund und Boden in Palästina, das von den zyonistischen Besatzern seit 1948 „Israel“ genannt wird, wage ich stark zu bezweifeln. Überhaupt nicht zu bezweifeln ist die Tatsache, daß die IDF durch ihr angebliches „Nichtstun“ die terroristischen Siedler vor palästinensischer Gegenwehr geschützt hat, und allein durch ihre Anwesenheit zu der ungestraften und ungehinderten Aggression ermuntert hat. Israel hat durch solches „Nichtstun“ im Westjordanland zum Schutz aggessiver Siedler und durch gleichzeitiges „Nichtstun“ aufgrund von Abwesenheit am 07.10.2023 eher mehr als weniger absichtlich zum Gelingen des beklagten Hamas-Überfalls beigetragen.
    Während die zwangsGEZahlten Medien tagsüber gegen die Palästinenser hetzen, zeigen sie, wie gestern ARTE, nach Mitternacht Dokumentationen, welche die verdrehte Realität teilweise vom Kopf auf die Füße stellen. In der von Daniel Mann (Frankreich/Israel) collagierten Doku >>UNDER A BLUE SUN<< über den in Israel gedrehten Film „Rambo III“ werden u.a. auch solche Beispiele von "Nichtstun" gezeigt, man muß nur hinsehen, um den zionistischen Faschismus zu erkennen. Siehe: https://www.arte.tv/de/videos/113172-000-A/under-a-blue-sun/. "Der Beduinen-Aktivist Bashir Abu Rabi‘a stammt aus der Negevwüste und arbeitete als Assistent für Pyrotechnik und Spezialeffekte an dem Blockbuster mit. Doch „Rambo III“ sollte nicht der letzte Film sein, der die Wüste als Drehort nutzte. Nach den Dreharbeiten gab Israel das Beduinenland jahrzehntelang als unbewohnt aus und machte es zum „militärischen Sperrgebiet“. Bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen und Dokumente der israelischen Armee geben Einblick in Verträge zwischen israelisch-amerikanischen Produzenten und Armeeoffizieren, Pitches für Filme und Verpflichtungen von Stars. Die israelische Armee stellte Drehorte, Kriegsgerät und ihre Infrastruktur gegen Kostenvoranschlag für den Filmdreh zur Verfügung, und nutzte das Gebiet gleichzeitig als Übungsgelände. Bashir Abu Rabi‘a sammelte Luftaufnahmen, um eines Tages vor dem Internationalen Gerichtshof die „legitime Anerkennung“ des Territoriums erwirken zu können, auf dem seit Generationen Beduinenstämme leben. „Under a Blue Sun“ wirft einen differenzierten Blick auf geopolitische Konflikte an einem symbolträchtigen Drehort." Nach Mitternacht, wenn kaum jemand hinsieht, werden ab und zu "differenzierte(n) Blick(e) auf geopolitische Konflikte" geworfen, damit man nicht behaupten kann, daß die GEZ-Medien etwas verschweigen. Wer sich selber nicht durch "Nichtstun" beim Völkermord strafbar machen will, sollte wenigstens als Zeuge hinsehen: Die Doku ist in der Mediathek verfügbar bis zum 24/03/2025.

  2. Der erste Skandal ist, dass da ein Staat mit einer kolonialistischen, nationalistischen und imperialistischen Doktrin, dem Zionsmus, am Werk ist, die sich von Anfang an zum Ziel gesetzt hat, einem anderen Volk das Land abspenstig zu machen. Egal zu welchem Preis für die einheimische Bevölkerung. Das hat bis jetzt Hundertausende von Opfern gekostet. 90 Prozent davon waren Palästinenser. Und das Meucheln und Morden geht weiter.

    Der zweite Skandal ist, dass Deutschland, das den Holocaust begangen hat an diesem Völkermord mitmacht – sogar aus ‚Staatsraison‘. Pfui und nochmals pfui.

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