By William Adams from Pixabay (edited by Jakob Reimann).

Der Wilde Westen – USA klauen iranisches Öl und verkaufen es für 40 Millionen Dollar

Im August konfiszierte die Trump-Regierung 1,116 Millionen Barrel Rohöl, das auf dem Weg vom Iran nach Venezuela war. Nun hat sie es für über 40 Millionen US-Dollar verkauft. Ein Fall von Piraterie auf hoher See, der vom US-Finanzministerium in Auftrag gegeben wurde.

Bella, Bering, Pandi und Luna – nicht etwa die Namen aus einem Zeichentrick, sondern von vier Öltankern unter liberischer Flagge. Diese waren im August von Iran nach Venezuela unterwegs und wurden von Schiffen der Trump-Regierung gestoppt und konfisziert – ihre Ladung: 1,116 Millionen Barrel Rohöl. Genau genommen wurden nicht die Schiffe selbst konfisziert, auch fiel auf hoher See kein einziger Schuss. Vielmehr wurden Eigentümerinnen, Versicherer und Crew von der US-Regierung mit massiven Sanktionen bedroht und so gezwungen, ihre Ladung auszuhändigen, „die nun in US-Besitz überführt wird“, wie ein hochrangiger US-Beamter gegenüber der Associated Press im August erklärte.

Das Öl der vier Schiffe – zwei in Gewässern vor Oman, zwei vor Mosambik – wurde in Schiffe des US-Militärs gepumpt: ein Akt internationaler Piraterie auf hoher See.

Die Szene erinnerte mich ein wenig an Episode 5/5 von Breaking Bad, als Walter, Jesse, Mike und Todd 1.000 Gallonen wässriges Methylamin, das sie zur Herstellung ihres Blue Meth im industriellen Maßstab benötigen, aus einem Zug klauen und in im Boden vergrabene Wassertanks abpumpen. Der Unterschied: Die US-Regierung klaute nicht 1.000 Gallonen wertvoller Fracht, sondern umgerechnet 46.872.000 Gallonen. Und sie tat dies nicht wie die vier Meth-Köche hochkonspirativ und im Geheimen, sondern vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Die USA konfiszierten 1,116 Millionen Barrel iranischen Rohöls aus vier Tankern wie diesem hier und verkauften es für über 40 Millionen US-Dollar. Image by Astrid Schmid from Pixabay.

Die Anordnung, die Ladung der vier Schiffe zu stehlen, wurde bereits im Juli vom US-Finanzministerium ausgestellt, welches somit der Auftraggeber dieser Piraterieoperation war. In einem Pressestatement prahlte das Ministerium: Dies war „die größte Beschlagnahme von Treibstofflieferungen aus dem Iran aller Zeiten“.

Gestern nun trat an die Öffentlichkeit, was mit dem gestohlenen Öl geschehen ist: Die US-Regierung hat es für über 40 Millionen US-Dollar verkauft. „Wir schätzen, dass die Vereinigten Staaten durch den Verkauf des Erdöls dieser vier Schiffe mehr als 40 Millionen US-Dollar Entschädigungen erhalten werden“, erklärt Michael Sherwin, ein hochrangiger Anwalt der Regierung am Bundesgericht des District of Columbia, gegenüber Reportern. Die Wortwahl spricht Bände: „Entschädigungen“.

Ein „großer Teil“ davon soll in einen Fonds für Angehörige von Terroropfern eingezahlt werden, so der offensichtliche Versuch der Trump-Regierung, bei diesem Multimillionen-Dollar-Raub ihr Gesicht zu wahren. In wessen Taschen jener Teil der über 40 Millionen Dollar landen wird, der nicht zu diesem „großen Teil“ gehört, bleibt offen.

Die Arroganz des Imperiums: Donald Trump als Jesse James, die US-Regierung spielt Wilder Westen und bedient sich an den Schätzen fremder Länder.

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Eine Antwort

  1. Es würde mich ja sehr interessieren, an wen die USA ihr Rauböl verkauft haben. Der Käufer von nachweislich geraubter Ware macht sich aus meiner Sicht nicht weniger schuldig.

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