Am Mittwoch hat die Bund-Länder-Runde eine Art zweiten Lockdown für den Monat November beschlossen. Betroffen sind insbesondere der Kulturbereich, die Gastronomie und fast alle Formen von Freizeitbeschäftigung im öffentlichen Raum.
Es ist richtig, dass von staatlicher Seite allgemeinverbindliche Maßnahmen beschlossen wurden, da bloße Appelle in den letzten Wochen offenkundig das exponentielle Wachstum der Infektionszahlen nicht verhindern konnten. Richtig ist auch, dass private wie öffentliche Partys zuletzt wesentliche Infektionsherde bildeten und hier Einschränkungen angebracht sind. Die Art und Weise, wie dies nun geschieht, sagt jedoch viel über den Zusammenhang von Corona-Krisenmanagement und Kapitalismus aus.
Auffällig ist, wie rigide die Beschlüsse zwischen Arbeit und Freizeit trennen. Als ein eigenständiger Punkt in der Erklärung von Bund und Ländern wird genannt: „Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, werden untersagt.“ Die Formulierung drückt schon die ganze Absurdität aus, denn was fällt alles unter diese Bestimmung? Partys und private Feiern gelten deshalb als Infektionsherde, da sich die Menschen hier gegenseitig, oftmals ohne Maske laut ins Gesicht reden oder schreien. Dies tun Menschen jedoch auch am lärmenden Fließband in der Automobilindustrie, in Schlachtbetrieben oder in der Logistikbranche. Für diese Bereiche sind keine weiteren Maßnahmen vorgesehen.
Es ist offensichtlich – und die Verantwortlichen sagen das auch so –, dass der zweite Lockdown diesmal anders gestaltet werden soll. Die mehrwertschöpfende Arbeit – also vor allem die industrielle Produktion, denn der Kulturbetrieb schöpft in der Regel keinen ökonomischen Mehrwert im Marxschen Sinne – soll zwecks Rettung der Profite auf Gedeih und Verderb fortgeführt werden, während insbesondere die Freizeitaktivitäten der Bürgerinnen und Bürger als gesellschaftliches Beiwerk ausgesetzt werden können. Die Reproduktion ihrer Ware Arbeitskraft, die sich die Menschen im Kapitalismus beim abendlichen Bier in der Kneipe, im Fitnessstudio oder im Kino besorgen dürfen, wird aufs Nötigste beschränkt. Oder wie der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann bereits vor Wochen mahnte: „Partys muss man nicht feiern, arbeiten und lernen schon.“
Dass viele Partys in unverantwortlicher Weise ausarten und damit unter Bedingungen einer Pandemie ein gesamtgesellschaftliches Gesundheitsrisiko darstellen, liegt nicht zuletzt daran, dass die durch ihre Arbeit geplagten Menschen den Rausch und die Ausschweifung am Wochenende als aggressive Kompensation für den permanenten Druck benötigen, unter dem sie im Job oder in der Ausbildung stehen. Eine linke antikapitalistische Kritik der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern hat genau auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, anstatt wie die Rechten geschichtsklitternd von einem ‚Kriegskabinett‘ oder Ähnlichem zu schwafeln.
Höhere Löhne für systemrelevante Berufe und (temporäre) Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohnausgleich wären sinnvolle Maßnahmen, um die Bürgerinnen und Bürger auch in der Freizeit zu einem kooperativeren und solidarischeren Mitwirken bei der Bekämpfung der Pandemie zu bewegen. Hinzu kämen kostenfreie FFP2-Masken und Corona-Schnelltests für alle sowie ein Corona-gerechter ÖPNV mit höherer Taktung. Aber solche Maßnahmen widersprechen dem kapitalistischen Krisenmanagement, das vor allem Profite schützt und nicht die Menschen.
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2 Antworten
Eine Online-Portal, dass sich Freiheitsliebe nennt, sollte dem herrschenden Corona-Wahnsinn kritischer reflektieren. Die Zwangsmaßnahmen dienen weder dem Schutz von Gesundheit, noch sind diese sonstwie zu rechtfertigen. Wie Sie selbst, disemal richtig, schreiben macht das Virus keinen Unterschied zwischen Menschen am Arbeitsplatz und Menschen in der Eckkneipe oder in Kino und Theater. Corona-Viren sind im Übrigen seit den 60ziger Jahren bekannt und COVID 19 ist nichts grundsätzlich Neues, sondern es handelt sich um eine Virus-Mutation und Viren machen beständig nichts Anderes als zu mutieren.
Ist Ihnen unbekannt, dass die WHO die Pandemie Defintion im Jahre 2009 abgeändert hat.
Nach Maßgabe der bis dato geltenden Defintion, haben wird derzeit keine Pandemie. Seit der Abänderung 2009, die offenbar getätigt wurde, um eine Schweinegrippen-Pandemie ausrufen zu können ( Ein Bombengeschäft im Übrigen, mit Tausenden Erkrankungen, die sich gutgläubig haben impfen lassen, obwohl eine Gefahr nie bestand ). reicht es nunmehr wenn ein Virus sich weltweit verbreitet, nennenswerte Krankenstände oder Todesopfer eines Virus, muss es nach der derzeitigen Pandemie-Defintion nicht mehr geben. Es gibt ja auch keine, die Zahlen an Erkrnakungen und Versterbenden halten sich im absolut üblichen Bereich. das Leben ist nun einmal endlich.
Ich empfehle die Arbeit “ Die Erfindung der Schweinegrippen Pandemie “ welche Online gelesen werden kann. Die Autoren sind ausgewiesene medizinische Fachleute. Ähnlichkeitem mit dem derzeitigem Alarmismus dürften kein Zufall sein. Des Weiteren soll auf die Arbeit von Professor Dr. Sucharit Bhakdi “ Corona Fehlalarm, sowie das Buch von Paul Schreyer ( Sohn von Wolfgang Schreyer ) Chronik einer angekündigten Krise, verwiesen werden.
Danke an die Verantwortlichen, dass dieser, mein kritischer Beitrag zur COVID 19 Hysterie hier veröffentlicht wurde. So etwas ist in diesen unseren Zeiten leider keine Selbstverständlichkeit.
Und, Nein ich bin kein Rechter und kein Esoteriker, politisch stehe ich für einen freiheitlich-kritischen linken Gesellschaftsanspruch. COVID 19 Alarmismus antikapitalistisch zu hinterfragen, darum geht es mir. Links Denkenden, sollte die Vorstellung, dass in einem neoliberal ausgerichteten, weitestgehend privatisierten Gesundheitswesen, die Erfindung von Krankheiten, als Geschäftsidee, nicht völlig fremd sein.
Dies zumal weltweit Tausende hochrangige medizinische Fachleute, die sogenannten Lockdowns und Shutdowns, sowie den ganzen wegen COVID 19 veranstalteten Alarmismus, radikal kritisieren.
Eine linke Öffentlichkeit, die sich als Echo auf die bürgerlichen Medien versteht, ist jedenfalls das Letzte was jetzt gebraucht wird.