Gender, Sport und Kapitalismus

Der schockierende Umgang mit Schnellläuferin Caster Semenya wirft die Frage auf, was im Spitzensport als „fair“ gilt. Er sollte uns aber auch nachdenklich stimmen, unter welchen gesellschaftlichen Zwängen Mädchen und Frauen ihren eigenen Körper wahrnehmen, schreibt Sue Caldwell. Aus dem Englischen von David Paenson

Im Mai attestierte das internationale Schiedsgericht Court for Arbitration in Sport (CAS) der südafrikanischen Gewinnerin der Goldmedaille Caster Semenya beim 800-Meterlauf wegen ihrer angeborenen hohen Testosteronwerte einen „unfairen Vorteil“. Das CAS gab offen zu, das Urteil sei „diskriminierend“ aber eben „notwendig“. Der Weltleichtathletikverband (IAAF) begrüßte das Urteil als „vernünftiges und verhältnismäßiges Mittel, um die Integrität weiblicher Athleten zu erhalten“.

Unerhörte Zumutung

Dieses „vernünftige“ Urteil bedeutet für Semenya, dass sie sich vor jedem Wettbewerb in der Distanzkategorie, in der sie die höchste Leistung bringt, einer Medikation mit Hormonblockern unterziehen muss, um ihren Testosteronspiegel künstlich zu senken. Das ist eine unerhörte Zumutung, vor allem, wenn man bedenkt, dass das CAS selbst die von chemischen Eingriffen beim Sport ausgehenden Gefahren anerkennt und sie daher in allen anderen Fällen verbietet.

Viele bekannte Sportlerinnen und Sportler haben ihre Unterstützung für Semenya bekundet. Die Internationale Arbeitsgruppe zu Frauen und Sport (IWG), WomenSport International (WSI) und der Internationale Mädchen- und Frauenturnverband ( IAPESGW) haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie feststellen: „Wir glauben, dass Athleten für ihre biologischen Merkmale, über die sie keine Kontrolle haben, bestraft werden und dass solche Strafen die Genderungleichheit verschärfen, weil sie nicht für männliche Athleten gelten.“

Tennisstar Martina Navratilova sagte, sie hoffe, dass Semenya ihren Einspruch gewinnt. Allerdings fällt ihre Unterstützung für die Zulassung von Transfrauen zu weiblichen Wettbewerben (Semenya ist nicht trans) eher mau aus. Sie hat sich zwar von einigen ihrer früherer Kommentare zu Transfrauen distanziert und sich beispielsweise bei der Rennradfahrerin Rachel McKinnon für ihre Bemerkung, sie sei eine „Betrügerin“, entschuldigt. Auch wird berichtet, sie sei verärgert, wie ihre früheren Kommentare gegen die Zulassung von Transfrauen den Republikanern in Süddakota als Rechtfertigung dienten für ihren Gesetzesvorstoß zum Ausschluss von Transathleten aus dem schulischen Sport. Es ist zu begrüßen, wenn Navratilova ihre alten Einstellungen überdenkt, aber sie hätte es wissen müssen, nachdem sie selbst Zielscheibe homophober Bigotterie gewesen ist.

Andere habe die CAS-Entscheidung in den Himmel gelobt. IAAF-Präsident Sebastian Coe sagte, dass ohne diese Entscheidung „keine Frau jemals einen weiteren Titel oder Medaille gewinnen oder einen neuen Rekord in unserem Sport brechen würde“. Abgesehen vom haarsträubend sensationslüsternen Charakter dieser Stellungnahme ist die klare und verabscheuungswürdige Schlussfolgerung, dass Semenya keine Frau sei. Die ehemalige Olympiaschwimmerin Sharron Davies ging noch weiter mit ihrer Behauptung, das Semenya „in Afrika“ geboren und daher als Mädchen „fehldiagnostiziert“ wurde. Wäre sie im Westen geboren worden, hätte man sie als Jungen erzogen.

Geschlechtstests in der Athletik haben eine lange und beschämende Vergangenheit. Während der Europameisterschaften im Jahr 1966 wurden weibliche Athleten gezwungen, nackt vor drei Gynäkologen zu stolzieren, weil, so das Magazin Life, „sich hartnäckige Gerüchte gehalten hätten, dass Frauen männliche Leistungen erbracht hätten“. Im gleichen Jahr musste sich die Fünfkämpferin Mary Peters zusammen mit anderen einer gynäkologischen Untersuchung unterziehen, die sie als „die krudeste und erniedrigendste“ Erfahrung ihres Lebens beschrieb.

Später begann der IAAF mit Chromosomtests. Das Ergebnis war, dass die polnische Sprinterin Ewa Klobukowska ihre Medaillen abgeben musste, weil sie „ein Chromosom zu viel“ besaß – ein Umstand, der ihre Leistung höchst unwahrscheinlich begünstigte. Chromosomtests sind nur begrenzt aussagekräftig. Menschen mit zwei X-Chromosomen (die meistens mit Frauen in Verbindung stehen) können sich hormonell oder phänotypisch zu Männern entwickeln, und jene mit einem X und einem Y (in der Regel Männer) können sich gleichfalls zu Frauen entwickeln. Die spanische Stapelläuferin Maria Jose Martinez-Patino wurde von der Frauenathletik verbannt, weil man bei ihr XY-Chromosome feststellte. Sie konnte diese Urteil erfolgreich anfechten mit der Begründung, sie habe ein Androgeninsensitivitätssyndrom, das ihren Körper daran hindert, auf Testosteron zu reagieren.

In Steigbügeln

Nach diesen Kontroversen wurde auf Chromosomtests verzichtet, aber der IAAF behielt sich das Recht vor, das Geschlecht von Teilnehmerinnen festzustellen, wenn sie „auffällig“ erschienen. Es war unter dieser Regelung, dass Semenya zum ersten Mal im Jahr 2009 getestet wurde. Gerade 18 Jahre alt musste sie sich auf einen gynäkologischen Untersuchungstisch legen und ihre Genitalien fotografieren und intern untersuchen lassen. Sie wurde für weiblich erklärt, aber im Schlepptau ihres Falls wurden dann Testosterontests eingeführt. Die IAAF-Richtlinien in Fällen von Hyperandrogenismus (exzessive Produktion von Testosteron) aus dem Jahr 2011 legten fest, dass die Testosteronwerte von Frauen, die an weiblichen Wettbewerben teilnehmen, „unter der Bandbreite derjenigen für Männer“ liegen müssten, es sei den, die Bewerberinnen hätten das Androgeninsensitivitätssyndrom. Eine Entscheidung im April 2018 senkte das zuvor geltende Schwellenwert für Läuferinnen in der Kategorie 400m bis einer Meile nochmals um die Hälfte. Es war diese Entscheidung, gegen die Semenya klagte und die das CAS aufrechterhielt.

Die Wirkung von Testosteron auf die Leistung wird kontrovers diskutiert. Die zwei-zu-eins-Entscheidung der CAS-Richter im Fall Semenya sollte uns vor Augen führen, wie uneindeutig die Beweislage ist. Die Entscheidung wurde von vielen Wissenschaftlern in Zweifel gezogen. Katrina Karkazis, Gastprofessorin der Globalen Partnerschaft für Gesundheitsgerechtigkeit (GHJP) an der Yale-Universität und Co-Autorin des demnächst erscheinenden Buchs „Testosterone: An Unauthorized Biography“, befürchtet, die Entscheidung „fördere ohnehin weitverbreitete irrtümliche Vorstellungen von der Wissenschaft der Geschlechtsbiologie, des Intersex, und des Zusammenhangs zwischen Testosteron und Athletik“.

Falscher Fokus

Man kann leicht die Wirkung von Testosteron auf sportliche Leistungen überschätzen. Scharron Davies wiederholt ohne Unterlass die „Tatsache“, dass Semenyas Testosteronspiegel ihr einen „enormen“ Vorteil von 8 bis 12 Prozent über ihre Konkurrentinnen verschafft. Aber Semenya schlägt ihre Konkurrentinnen um weitaus geringere Margen. Sogar die unterste dieser Skala würde bedeuten, den 800m-Lauf mit einem Vorsprung von 9 bis 10 Sekunden zu gewinnen. Aber der Abstand zwischen der Best- und der Letztplatzierten bei der Schlussolympiade im Jahre 2016 betrug weniger als die Hälfte davon. Semenya belegt den vierten Platz in der Rangliste der bisher schnellsten Frauen im 800m-Lauf.

Coes und Davies’ Panikmache nimmt genauso Transgenderathleten als Athleten mit unterschiedlicher Geschlechtsentwicklung (DSD) ins Visier. Transmenschen ist seit 2004 die Teilnahme an den Olympischen Spielen gestattet. Es gibt aber bislang keine Trans-Medaillenträgerinnen und, so weit bekannt, hat sich kein Transmensch für die Olympiade qualifiziert. Die Rennradfahrerin Rachel McKinnon ist eine von nur zwei Transweltmeisterinnen in einer olympischen Kategorie. Sie verliert mehr Rennen als sie gewinnt. Sie sagt: „Menschen glauben, dies wäre ein neues Thema … dem ist nicht so. Transmenschen beteiligen sich seit Jahrzehnten an Wettbewerben, aber nur wenige unter uns schaffen es zur höchsten Stufe und noch weniger siegen. Wenn Menschen es doch schaffen, sollte es Grund zum Feiern sein, nicht für Schmähungen.“

Der Fokus auf Testosteron als „unfairer Vorteil“ verrät viel über die Einstellung führender Institutionen des Sportbetriebs zu Frauen. Es mögen einige Fortschritte seit dem Ausspruch des Gründers der modernen Olympiade Baron Pierre de Coubertin geben: „Ich befürworte nicht die Teilnahme von Frauen an öffentlichen Wettbewerben. Ihre Rolle bei den olympischen Spielen sollte darin bestehen, die Sieger zu krönen.“ Aber da wo Frauen der Zugang zu Wettbewerben geöffnet wurde, wurden sie vielfältigen Einschränkungen unterworfen, mit dem Argument, Frauen sollten nicht das tun was Männer tun. Wenn Frauen anfangen, Bestleistungen zu erbringen, greifen die modernen Coubertins eben zum Testosterontest.

Genetische Geschenke

Aber warum sollte man ausschließlich auf Testosteron als mögliche Quelle von Vorteilen fokussieren? Der erfolgreichste Olympiateilnehmer aller Zeiten, der Schwimmer Michael Phelps, hatte eine ungewöhnlich breite „Flügelspanne“ und riesige Füße, die dank ihren doppelt gegliederten Fesseln ihm quasi als Flossen dienten. Das betrachtet man aber als genetisches Geschenk, nicht als unfairer Vorteil. Niemand schlägt vor, er solle einen Zeh entfernen, um „Fairness“ zu gewährleisten. Caster Semenya mag wegen ihrer Physiologie als Ausreißer gelten, aber der Elitesport ist zwangsläufig voller Ausreißer. Die Durchschnittsgröße eines männlichen Spielers des National Basketball Association beträgt 204cm. Nur acht Frauen in der NBA-Frauensparte haben die Größe von 204cm erreicht oder übertroffen. Sie alle waren phänomenal erfolgreich – ist es unfair, dass sie die Durchschnittsgröße männlicher Elitebasketballspieler haben?

Bei seinen Trainings im Vorfeld von Wettbewerben schläft der Läufer Mo Farah unter einem Zelt mit reduzierter Sauerstoffzufuhr, um so seinen Körper zur Produktion von mehr sauerstofftransportierenden roten Blutkörperchen zu animieren. Der finnländische Gewinner von sieben Goldmedaillen im Ski Nordisch, Eero Mantyranta, hatte eine körperliche Verfassung, die die natürliche Produktion von 65 Prozent mehr roten Blutkörperchen als beim durchschnittlichen männlichen Erwachsenen ermöglichte. Man könnte in beiden Fällen argumentieren, dass wir es hier mit unfairen Vorteilen zu tun haben.

In Wirklichkeit können ganz unterschiedliche Faktoren die Leistung beeinflussen. Und nicht alle sind physiologischer oder hormoneller Natur. Soziale Faktoren spielen eine entscheidende Rolle – angefangen damit, wie Armut Größe und Kraft beeinflusst, bis hin zur Ungleichheit zwischen den Sportanlagen an staatlichen und Privatschulen oder gar dem Aufenthalt in einem Land, in dem man sich Zugang zu Zelten mit reduzierter Sauerstoffzufuhr verschaffen kann. Von den 207 Nationen, die an den olympischen Spielen im Jahr 2016 teilnahmen, hatten 70 noch nie eine Medaille gewonnen. Nur 30 hatten 100 oder mehr Medaillen gewonnen und nur drei mehr als 1000 Medaillen: die USA 2.520, Russland 1.865 und Deutschland 1.681. Der Wettbewerbssport war noch nie ein Ort gleicher Ausgangsbedingungen.

Sexistisch und rassistisch

Semenya hat absolut Recht mit ihrer Behauptung, dass das Urteil des IAAF nicht nur sexistisch und rassistisch ist, sondern ganz persönlich auf sie zielt. Semenya wird für etwas bestraft, das viele Frauen im Sportbetrieb schon immer plagte, wenn sie dem Bild, wie eine Frau aussehen oder sich benehmen sollte, nicht entsprechen. Tennischampion Serena Williams wurde wiederholt Ziel von Schmähungen und Anklagen, sie wäre als Mann geboren oder sähe wie einer aus. Der Generaldirektor des Indian Wells Masters sagte, es gäbe eine Menge „sehr attraktiver“ Tennisspielerinnen, die in Serenas Schuhe treten könnten. Diese Einstellungen dauern auf allen Ebenen des Sports fort und stellen vor allem für junge Mädchen eine Hürde gegen ihre breite Teilnahme am Sport.

Frauenfußball hat die Zeiten von 1972 hinter sich, als das erste internationale Turnier zwischen England und Schottland mit unaufhörlichem Nachpfeifen aus dem Publikum begleitet wurde. Dennoch ist die überwiegende Anzahl Frauen der englischen Fußballweltliga, die ihr langes Haar als Pferdeschanz tragen, beunruhigend. Sogar Fran Kirby, die früher kurzes Haar trug, hat eingelenkt.

Je mehr wir uns daran gewöhnen, dass Frauen eben „anders aussehen“, desto mehr werden junge Mädchen sich ermuntert fühlen, sich auf allen Ebenen im Sport zu engagieren. Stattdessen werden Frauen unter Druck gesetzt, zu zeigen, dass sie sich an Sport beteiligen und dabei immer noch „feminin“ sein können. In Erwiderung auf Kommentare, sie sei „wie ein Mann gebaut“, postete Serena Williams ein Bild von sich in einem engen roten Kleid. Warum sollte sie sich gezwungen fühlen, das zu tun?

Ein Teil der Antwort liegt in der zunehmenden Kommerzialisierung von Sport als globaler Markenartikel. Führungskräfte in der Werbebranche und Sponsoren wollen fotogene Frauen für ihre Plakate und Fernsehwerbung. Es liegt auch daran, dass Mädchen in einer Gesellschaft aufwachsen, in der die an sie gestellten Erwartungen andere sind als jene an Jungs.

Die Trennung nach Geschlecht im Sportunterricht ist eine dieser Annahmen. Es gibt sogar unterschiedliche Spielregeln für Frauen- und Männersport. Frauen wird beispielsweise nicht zugemutet, ein Tennisturnier mit mehr als fünf Sätzen durchzuhalten. Frauen dürfen am olympischen Siebenkampf teilnehmen, aber nicht am Zehnkampf.

Je mehr Frauen sich am Sport beteiligen, desto mehr nähern sie sich den männlichen Leistungen an. Dass in jeder Sportart ein Mittel zur Selbstperfektionierung darin liegt, sich mit Menschen zu messen, die besser als man selbst ist, spricht für weniger Trennung nach Gender in jungen Jahren. Im Ausdauersport schließen sich Frauen Männern an, was die Trennung nach Gendern sinnlos macht. Es ist interessant, dass Paula Radcliffes ihren Frauenrekord im Marathon im Rahmen eines gemixten Wettrennens gewann.

Die Geschlechtertrennung zusammengenommen mit dem hoch konkurrenzgetriebenen und kommerzialisierten Umfeld schafft überhaupt erst die Erfordernis nach einer rigiden Definition von „Weiblichkeit“ auf Kosten derer, die nicht in das Schema passen. In einer vernünftigeren Welt würden Frauen die Chance, gegen Semenya anzutreten, auskosten und die Erfahrung benutzen, um ihre eigenen Zeiten zu bessern. Wenn nur Siege zählen, wird Semenya mit Argwohn beäugt.

Es ist richtig, die speziellen Hürden zu benennen, die Mädchen und junge Frauen konfrontieren, wenn sie im Sport erfolgreich sein wollen, und wir sollten das bisher Erreichte verteidigen. Jede Sportlehrerin oder Sportlehrer weiß von Schülerinnen, die ihre Sporttasche „vergessen“ haben, und von ihrer allgemein abnehmenden Teilnahme am Unterricht, sobald sie älter werden. Die Unterfinanzierung von Frauensport verglichen mit Männersport ist eine Schande. Aber keine dieser Hürden wird abgeschafft, indem man auf eine rigide chromosom- oder hormonbasierte Definition von männlich und weiblich besteht. Die Behauptung, manche Frauen würden „wie Männer aussehen“ oder seien „zu groß“ usw. wird nur Mädchen demotivieren, die ohnehin der Meinung sind, man würde sie nach ihrem Aussehen beurteilen.

Manche dieser Fragen betreffen auch Jungs, aber Mädchen wählen Sport viel öfter ab. Transgendermenschen werden ebenfalls mit barscher Verhöhnung und geschmackloser Aufmerksamkeit in Bezug auf ihre Körper konfrontiert. Sie haben genauso Anrecht auf ein glückliches und aktives Leben wie alle anderen auch.

Gleiche Investitionen

Es gibt viele andere Dinge, für die wir im Frauensport eintreten könnten. Wir können fordern, dass Sportkommentatoren endlich damit aufhören, erwachsene Frauen als „Mädchen“ zu titulieren. Wir sollten gleiche Investitionen und Preisgelder im Frauen- wie im Männersport fordern. Wenn Gary Lineker Match of the Day im Alter von 58 Jahren präsentieren kann, warum sollten alle Frauen jung und glamourös sein? Und warum werden sie nicht ernst genommen? Es gibt weitergehende Fragen nach dem Ausverkauf von Schulspielfeldern, den Kürzungen in außerschulischen Sportangeboten usw.

Wir müssen höher zielen in Bezug darauf, was wirklich erfreuliche und gesunde körperliche Übung sein kann, und darauf bestehen, dass alle gleichermaßen Zugang dazu haben. Das bedeutet, die Prioritäten des gegenwärtigen Bildungssystems, aber auch die Annahmen in Bezug auf Gender zu hinterfragen. Es  bedeutet auch, sich gegen die Interessen der Großsponsoren der Konzerne zu stellen und die Mentalität, wonach „der Gewinner alles einstreicht“, in Zweifel zu ziehen. Die Vorstellung, Caster Semenya oder Transgenderfrauen seien eine Gefahr für den Frauensport, heißt, den Ball gänzlich aus den Augen zu verlieren.

Semenya ist eine großartige Botschafterin für den Frauensport – eine stolze Lesbe, die sich nicht darum schert, was andere über sie denken. Wie sie sagt: „Sie lachen über mich, weil ich anders bin. Ich lache über sie, weil sie alle gleich sind.“


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