Zwischen Russland und der Europäischen Union (EU) herrscht frostige Stimmung. Darum hat Vladimir Putin nun dem Projekt Southstream für’s erste eine Zwangspause aufgebrummt. Die Gas-Pipeline sollte ursprünglich über das Schwarze Meer und den Balkan Europa, allen voran Deutschland, mit Gas versorgen. Es wäre eine Alternative zur unsicheren Versorgung über die Ukraine gewesen. Leiden müssen nun vor allem die ärmeren Balkanländer, für die die Pipeline ein deutliches Wirtschaftswachstum mitgebracht hätte.
Bulgarien hatte den Bau der Pipeline bereits vor mehreren Monaten gestoppt, in weiser Vorahnung, dass es noch zum Clinch zwischen Russland und Deutschland bezüglich der Pipeline kommen wird. Besonders hart trifft es Serbien: Das Land ist um einen Ausgleich zwischen Russland und der EU bemüht und war davon ausgegangen, dass beide Parteien am Projekt festhalten.
Putin behauptet, das Projekt sei am Widerstand der EU gescheitert. Serbien sieht beide Parteien in der Verantwortung, vor allem gegenüber Drittstaaten, die unbeteiligt in den Konflikt hineingezogen werden. „ Sieben Jahre haben wir in dieses Projekt investiert und nun zahlen wir den Preis für die Konflikte der Mächtigen,“ erklärt der nationalkonservative Präsident Serbiens Aleksandar Vučić.
Die, die hauptsächlich darunter leiden werden sind die Menschen. So ist Serbien, ähnlich wie das Kosovo, Montenegro oder Mazeodnien, fast vollständig vom Import von Fossilen Brennstoffen abhängig um zu überwintern. Noch versichert die Regierung, dass das Land über den Winter kommen wird.
Derweil übt die EU weiterhin Druck auf alle Staaten aus, die die Kalter-Krieg-Rhetorik und Politik nicht mittragen wollen.