Überall in Europa protestieren Menschen immer wieder. Mal sind es einige Hundert wie in Albanien oder Serbien, mal Hunderttausende wie in Frankreich oder Spanien – Trotzdem sind sie, wenn überhaupt, den meisten Medien nur eine Randnotiz wert.
Einige werden nun argumentieren, dass die Zahl der Protestierenden im vergleich zu der Gesamtbevölkerung Europas gering ist und man daher nicht über diese berichten bräuchte. Doch das Argument zieht nicht: Warum sonst kommen jeden Tag im Fernsehen, rauf und runter, Aktienberichte, Börsen-Meldungen und sonst was, obwohl nicht einmal drei Prozent der Bevölkerung Aktien besitzt? Vielleicht geht hier dem ein oder anderen ein kleines Lichtlein auf: Eigentümer von Medienkonzernen haben genauso eigene Interessen, wie jeder andere. Der deutsche Journalist Paul Sethe schrieb in einem Leserbrief im Spiegel vom 5. Mai 1965: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Und sie haben kein Interesse daran, ihre Machtstellung in der „Nachrichtengenese“ zu verlieren.
Überangebot vs. Mainstream
Er schrieb weiter: „Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“ Und heute noch gilt dies für Zeitungen, Fernsehen und Radio. Doch das Internet hat uns einen neuen Weg geöffnet, Alternative Nachrichtenquellen zu generieren und zu nutzen, Aber. Diese Möglichkeit birgt auch eine Gefahr, die so von den etablierten Medien gewollt ist: Das Überangebot. Unter den tausenden „Blogs, Portalen, Online Zeitungen, Online Fernsehsendern usw.“ können die Qualitativ hochwertigen leicht untergehen. Zwischen Aluhut und Verblendung bleibt dann der Rohdiamant unerkannt. Diese Gefahr müssen wir erkennen und bei der Rezeption unserer Quellen beachten.
Trotzdem bleibt festzuhalten: Über was Berichtet wird, entscheiden im Zweifelsfall die Eigentümer oder die von den Eigentümern eingestellten Redaktionen. Es sind Klassengegensätze und -Interessen die hier aufeinanderprallen. Es gibt Redaktionsstatute, die bestimmte Themen unmöglich machen. Die Süddeutsche z.B. verteidigt in ihren Redaktionsstatuten den Liberalismus, der Spiegel die soziale Marktwirtschaft. In diesem Rahmen bewegen sich die Redaktionen. Und es gibt auch nicht mehr viele Medien, die in Einzelhand sind. Der Großteil gehört wenigen Medienkonzernen wie z.B. Funken Gruppe, Bertelsmann, Axel Springer und Pro7Sat.1 Medien AG. Die Entlassung ganzer Redaktionen, nach Aufkauf von Zeitungen und Rundfunksendern, haben wir in Deutschland in den letzten Jahren immer wieder erlebt. Die Freiheitsliebe & Balkan21, werden weiter für kritische Nachrichten, Analysen und Meinungen aus aller Welt kämpfen, um den Leserinnen und Lesern im deutschsprachigen Raum eine Alternative zu RTL, SF, ARD und ÖRF zu bieten.
Eine Antwort
Was soil die Intention dieses Artkels sein?
Mehr als Werbung in eigener Sache gibt er nicht her.