Es sollte selbstverständlich sein Menschen zu helfen, statt Hetze zu verbreiten

Es ist enorm schwierig, etwas in Worte zu fassen, über das man entsetzt, wütend und traurig zugleich ist. Kaum ein anderes Thema ist zurzeit so in aller Munde wie die Flüchtlingsdebatte. Und kaum ein anderes Thema führt so vor Augen, wie egozentrisch viele Menschen sind.

Wir leben in Deutschland. Uns geht es verhältnismäßig gut. Manche haben mehr, manche weniger, aber die allermeisten können sich an Essen, Strom, Wasser und einem Bett erfreuen. Wenn wir ein Flugzeug über uns hören, müssen wir keine Angst haben, dass unsere Umgebung dem Erdboden gleich gemacht wird.
Dann gibt es Leute, die wohnen in Ländern, in denen so etwas nicht mehr gewährleistet ist. In diesen Ländern herrscht Ausnahmezustand – Krieg. Um einmal Beispiele aufzuzählen: Syrien, Irak, Afghanistan.
Nun muss man sich als Deutscher doch fragen: tragen wir nicht eine Mitschuld an dem Verderben der anderen? Wie, Mitschuld? Nun, Deutschland liefert zum Beispiel Waffen an die Türkei. Die Türkei bombardiert die Kurden in Syrien. Die Syrer flüchten. (Der höchste Anteil der Asylsuchenden kommt aus Syrien). Mitschuld oder nicht, die Diskussion möchte ich hier nicht weiter ausführen, drüber nachdenken sollte man aber doch.
Würde da nicht jeder von uns versuchen rauszukommen? Wo anders unterkommen, bis sich neue Perspektiven aufzeigen?
Drehen wir den Spieß doch einmal um: stellen wir uns vor, unsere Städte würden in Flammen aufgehen. Egal wohin wir schauen, in die Länder neben uns, um uns herum, in keinem der Länder sieht es besser aus. Wohin gehen wir dann?
Wohl in die Länder, denen es besser geht, denn da haben wir auch eine bessere Aussicht auf Schutz und Zukunft. Und möchten wir in diesem Moment dann nicht auch, dass uns geholfen wird?
Was aber, wenn uns in diesen Ländern Hass und Gewalt entgegenkäme? Wohin gingen wir dann?
Zurück ins Hier und Jetzt und zum eigentlichen Punkt, wieso ich das hier schreibe. Es erschreckt mich ungemein, dass den Flüchtlingen so viel Hass entgegengebracht wird. Damit möchte ich nicht sagen, dass es keine helfenden Hände gibt, denn es steht außer Frage, dass es die gibt. Hände die so viel tun und geben, die unermüdlich daran arbeiten, den Menschen, die alles zurückgelassen haben, ein Stück Sicherheit zurückzugeben. Nein, die spreche ich nicht an. Ich rede über diejenigen, die rassistische und unglaubliche Lügen und Geschichten über die Gäste in unserem Land verbreiten.
Es erscheinen täglich neue Posts auf Facebook: dieser Flüchtling (oder besser noch: diese Gruppe von Flüchtlingen aus dem und dem Land) hat jenes Kind angegrabscht, jenen Rentner gewaltsam zu Boden gerungen, jene Frau belästigt und so weiter. Es hört nicht auf. Es entstehen Seiten wie: gegen das neue Asylantenheim, gegen das alte Asylantenheim, gegen Flüchtlinge..
Die Kommentare unter solchen Posts und solchen Seiten sind zum gruseln und die Absicht hinter ihnen ganz deutlich erkennbar: Rechte möchten ein Bild der Flüchtlinge schaffen, die sie als gewalttätig, sexistisch und aggressiv zeigen. Und entsetzlicher Weise schaffen sie das auch. Wie? Indem sie die, die nicht selber denken können manipulieren. Wer lässt sich vor allem manipulieren? Vermutlich Leute, die Angst haben, Angst um ihren Job, ihre finanzielle Situation, ihre Zukunft. Aber Angst entschuldigt keinen Fremdenhass. Und Fremdenhass schützt auch nicht vor der unsicheren Zukunft.
Wieso ist man überhaupt gegen Flüchtlinge und nicht gegen die Politik und das System, das das Ganze eigentlich auslöst? Wieso packt niemand das Problem an der Wurzel, weder die Menschen noch die Politiker?
Neulich habe ich auf einer 5 stündigen Fahrt zwei Mitfahrer gehabt: ein Mann aus Syrien und einer aus dem Irak. Obwohl ich alleine mit zwei wildfremden Männern im Auto saß, hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst vor ihnen. Ganz im Gegenteil, sie waren sehr zurückhaltend und unglaublich freundlich. Beide waren seit mehreren Monaten auf der Flucht und hatten genauso lange ihre Familien nicht mehr gesehen. Damit diese ein Visum bekommen und nachkommen könnten, mussten sie alles was sie lieben zurücklassen. Wie schwierig muss es für einen Vater sein, seine Kinder und seine Frau in einem Krisengebiet alleine zu lassen? Wie furchtbar muss die Situation dort also aussehen, dass sie so weit reisen? Das sollte man sich doch einmal fragen, bevor man fremdenfeindliche Posts teilt oder sogar auf Demonstrationen gegen neue Flüchtlingsunterkünfte geht.
Ganz im Gegensatz zu dem also, was auf Facebook herumgeht, habe ich zwei herzliche und offene Menschen kennen gelernt, die alles dafür tun, dass ihre Familien friedlich leben können. Menschen, wie du und ich sie sind.

Menschen sind Menschen und es sollte eigentlich selbstverständlich sein, sich gegenseitig zu helfen.

Vielen Dank wenn ihr das bis zum Schluss gelesen habt.
Noch etwas, weil Kinder ja bekanntlich die Wahrheit aussprechen und es gut zu meinem letzten Satz passt, hier noch ein Video.
Ein Kommentar von Christin Bassenge aus Freiburg

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3 Antworten

  1. Menschen zu helfen ist eine gute Sache. Gerade Menschen in Not sollte man helfen.

    Allerdings darf Hilfe nicht in „Zwangshilfe“ ausarten!
    Niemand darf gezwungen werden zu helfen.

    Jeder ist verplichtet zu helfen, ABER nur solange, wie ihn/sie dies nicht persönlich in Gefahr bringt.
    Fast 1 Million Flüchtlinge die gegen den Willen der Mehrheit eines Volkes nach Deutschland kommen,
    in 2015 sehe ich persönlich als zuviel ab.

    JEDEN, der dies öffentlich sagt als Rassisten zu verleumden ist nicht korrekt.

    Abgesehen davon, ist Deutschland immer noch ein besetztes Land unter Besatzungsrecht wie der
    § 120 Grundgesetz klar aussagt.

    Die Zuwanderung von Migranten in ein besetztes Land ist gegen das Völkerrecht und verhält sich genau
    wie China welches Han Chinesen in Massen nach Tibet gebracht hat.

    Die Deutschen haben das Recht diese Massenwanderung abzulehnen!
    Geschieht dies nicht, wird es zu einem Bürgerkrieg in Deutschland und Europa kommen.

    Gewisse Seiten haben dies geplant nach dem Motto „Teile und Herrsche“
    Googeln nach „Graf Coudenhove-Kalergi“ oder die „Protokolle der Weisen von Zion“.

    Der Bundesregierung mache ich keinen Vorwurf, denn sie vertritt als BRD Verwaltung die
    Interessen der (Besatzungs)-Mächte, sprich die USA und ist weisungsgebunden.

    Das zu erkennnen und zu ändern ist die Sache des Deutschen Volkes.
    Geschieht dies nicht, ist das Deutsche Volk und damit JEDER selbst für das kommende Chaos
    verantwortlich.

    Aufgrund der cognitiven Dissonanz von rund 80% der Deutschen wird es zu diesem Chaos kommen,
    woraus sich dann eine Neue Welt Ordnung bilden wird.
    Trifft nicht nur die Deutschen siehe auch (Google) Guidestones von Georgia.

    Merke:
    Erst das Alte muß sterben, damit sich das Neue (Ordnung) einen Weg bahnen kann.

  2. Siehe

    „Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA“
    http://www.voltairenet.org/article187423.html

    es ist mehr als ein „Nebenprodukt“ der Destabilisierung des Nahen Ostens und Nordafrikas durch die USA, zumal ja viele keine Kriegsflüchtlinge sind, sondern man sie als illegale Einwanderer bezeichnen muss.

    Es geht darum, Chaos in unseren Ländern zu verbreiten, an dem sich jene betteiligen, die undifferenziert agieren; das Ziel ist, unsere Rechte als StaatsbürgerInnen zu beschneiden, indem unsere Staaten lahmgelegt werden mit einem Massenansturm, der auf wenigen EU-Staaten lastet – indem man diese zum Zusammenbrechen bringt (Deutschland, Österreich, Schweden), destabilisiert man die EU, und wir sind die Leitragenden. Im Übrigen sind alle Heuchler, die immer die Klappe gehalten haben zur Politik der USA (z,B. die Caritas)

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