Foto: Neue Linkswende

Kritik an F*ck Hofer Demo – Eine antirassistische Antwort

Am kommenden Sonntag wählt Österreich einen Bundespräsidenten, die Auswahl ist dabei nicht sehr rosig, die Menschen können wählen zwischen dem liberalen Grünen Alexander van der Bellen und dem rechten FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer. Hofer selbst wird von den progressiven und fortschrittlichen Gruppen in Österreich klar abgelehnt, doch über die Frage wie er zu schlagen ist, gibt es Differenzen. Eine für morgen geplante „F*ck Hofer“-Demo wird von anderen Antifaschisten kritisiert, doch eine Alternative, haben sie nicht.

Die „F*ck Hofer“-Demo ist angemeldet von der Neuen Linkswende, einer linkssozialistischen Gruppe in Österreich, die Demonstration solle zeigen, dass Hofer nicht akzeptabel ist. Gründe werden mehrere genannt, so trug der „Burschenschafter Hofer zur Angelobung im Parlament das Erkennungszeichen der illegalen Nazis – die blaue Kornblume!“ Die Gründe überzeugten die Gegnerinnen und Gegner der Demonstration allerdings nicht.
Van der Bellens Wahlkampfleiter Lothar Lockl sagte, dass die Demo abgesagt werden solle, da so eine Demonstration „auch wirtschaftlichen Schaden anrichtet“, andere Unterstützer erklärten, dass die Demonstration möglicherweise eskalieren könnte oder sie zu provokativ sei. Wieder andere forderten lieber für etwas einzustehen, statt sich gegen etwas zu positionieren.

Offensive statt Zurückhaltung

Lothar Lockls Argument ist im Angesicht der riesigen Profite, die auch der österreichische Einzelhandel macht, ein Hohn und stellt es so dar als wäre die entscheidende Frage der Umsatz des Handels. Viel schwieriger wirkt die Frage, ob eine Demonstration Hofer nutzen könnte, davon ist erstmal nicht auszugehen, denn wenn mehrere hundert oder gar tausend Menschen in Wien auf die Straße gehen um gegen einen rechten Bundespräsidentschaftskandidaten zu protestieren, zeigt dies vor allem, dass der Widerstand lebt. Eine Eskalation birgt allerdings wirklich die Gefahr das Hofer diese für sich nutzen könnte, warum aber eine friedliche Demonstration eskalieren sollte, wurde bisher nicht erklärt. Das Argument man sollte lieber für als gegen etwas demonstrieren ist nachvollziehbar, doch eine Demonstration für „van der Bellen“ würde so wirken als seie dieser der ideale Kandidat, was er nicht ist, eine Demonstration gegen Hofer dagegen verdeutlicht, dass dem Rechtsruck nicht tatenlos zu gesehen wird. Man mag den Titel der Demonstration für zu provokativ halten oder vor allem die Gefahren sehen, doch in erster Linie ist eine Demo gegen Hofer ein Zeichen, denn sie verdeutlicht, dass Hofer kein normaler bürgerlicher Kandidat ist und die FPÖ keine normale bürgerliche Partei. Wem die Demonstration nicht gefällt oder lieber andere Zeichen setzen möchte, der sollte dies tun, doch jede Möglichkeit sollte genutzt werden um diesen Kandidaten zu stoppen, die Demo ist eine davon, eine die viel Aufmerksamkeit erregt und ein wichtiges Signal setzt.

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3 Antworten

  1. Lieber Julius!
    Ich bin gegen Hofer und arbeite wie viele andere Menschen seit Monaten daran VdB zu unterstützen, mit Zeit, Geld, Werbung auf meiner Handtasche, mit Botschaft im Personenkomitee, n facebook, Twitter, per Mail. Viele andere haben ebenfalls viel Zeit und oft auch Geld investiert. Diese Demo ist pure Wahlhilfe für Hofer. Es gibt sehr viele Leute, die unwissend wie sie sind, sich vor Linken fürchten, die von linken Faschisen und Linksradikalen schwafeln – und zwar in facebook, Twitter und vielen Zeitungskommentaren. Habe mir die Mühe gemacht, Statistiken und Informationen herauszusuchen um zu informieren, habe diese teilweise in übersichtlichen Präsentation gepostet um aufzuzeigen, woher wirklich Gefahr droht. Aber viele werden sich in ihrer Furcht bestätigt fühlen, möglicherweise in letzter Minute auf Hofer umschwenken, auf die Stimmabgabe verzichten und andererseits werden sich wahlmüde Hofer-Fans wegen dieser Demo doch aufraffen und ihr Idol wählen. Wir alle wissen wie knapp die Wahl ausgehen wird. Wenn sich ein paar tausend Leute beieinflussen lassen, wird die Waage Richtung Hofer ausschlagen.

    1. Sehe ich genauso: Diese Demo ist eine Bestätigung für alle Hofersympathiesanten und spielt der FPÖ-Strategie, bei der sie sich ständig als armes Opfer der Medien und der (wahlweise) „Linken/Kommunisten/Lügner“ darszustellen versucht, genau in die Hände.

  2. „Eine für morgen geplante „F*ck Hofer“-Demo wird von anderen Antifaschisten kritisiert, doch eine Alternative, haben sie nicht.“

    Doch die haben wir. Bildung, Aufklärung und Diskurs auf Augenhöhe. Ein „Fuck Kandidat“ ist keine antifaschistische Arbeit sondern einfach nur selten dämlicher Egoaufputz von trotzigen Ideologen.

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