Die aktuellen Proteste und Streiks in Frankreich haben das Machtverhältnis verschoben, die französische Sozialdemokratie wird immer schwächer, während der Front de Gauche stärker wird. Die neoliberalen Gesetze der französischen Regierung haben nicht nur für massive Proteste gesorgt, sondern führen auch zu einem Erstarken der Linken.
Wären am kommenden Wochenende Präsidentschaftswahlen würde die französische Linkspartei mit ihrem Kandidaten Melenchon einen Erfolg verbuchen können, denn er würde nach Umfragen 14 Prozent der Stimmen und somit mehr erhalten als der Sozialdemokrat und aktuelle Präsident Hollande, den Umfragen bei 13 Prozent sehen. Ein Grund zur Freude wären die Wahlen trotzdem nicht, denn nach Umfragen führt die Kandidatin des neofaschistischen Front National, Marine Le Pen, mit 28 Prozent klar, vor dem rechtskonservativen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy, der in den Umfragen von BVA bei 21 Prozentpunkten liegt. Die französische Linke kann sich somit über einen Zuwachs der eigenen Beliebtheit freuen, nicht aber über die politische Gesamtsituation, in der die Stichwahl höchstwahrscheinlich eine Auswahl zwischen einem Rechtskonservativen und einer Rechtsaußen bieten.