In den letzten drei Tagen wurden drei 18 jährige Israelis zu Haftstrafen verurteilt, da sie sich weigern in Israels Armee zu dienen und sich an der Unterdrückung der Palästinenserinnen und Palästinenser zu beteiligen. Ihre Tat zeigt den Mutpersönliche Nachteile in Kauf zu nehmen um die eigenen Werte und die Menschenrechte zu verteidigen.
Vor wenigen Monaten sorgten die Inhaftierungen der beiden 18 jährigen Israelis Tal Mitnick und Sofi Orr für Aufmerksamkeit, den beide weigerten sich in Israels Armee zu dienen und saßen dafür bis vor kurzem in israelischen Militärgefängnissen. Nun folgen ihnen Yuval Moav aus Kfar Neter der am Montag verurteilt wurde, Oryan Mueller aus Tel-Aviv der am Dienstag verurteilt wurde und Itamar Greenberg aus Bnei Brak
der am Mittwoch verurteilt wurde. Alle drei wurden für 30 Tage in das Militärgefängnis Neve Ztedek geschickt. Wie bei anderen Kriegsdienstverweigerern ist davon auszugehen, dass ihre Haftstrafen nach Ablauf der 30 Tage weiter verlängert werden.
Solidarität mit den Palästinensern
Yuval Moav, der als erster verurteilt wurde, erklärte: „An meine palästinensischen Brüder und Schwestern, mit meiner einfachen Tat möchte ich mich mit euch solidarisch zeigen. Ich weiß, dass jedes Kind in Gaza gezwungen ist, ein größerer Held zu sein, als ich es jemals sein werde. Ich weiß, dass es Kinder – jünger als ich – in israelischen Gefängnissen sitzen, deren Schmerz ich nie kennenlernen werde. Ich weiß auch, dass ich nicht die Mehrheitsmeinung in meiner Gesellschaft vertrete. Aber ich hoffe, dass ich mit meiner Aktion die Stimme derer erheben kann, die auf den Tag warten, an dem wir eine gemeinsame Zukunft aufbauen können, eine Gesellschaft, die die auf Frieden und Gleichheit und nicht auf Besatzung und Apartheid beruht.“
Itamar Greenberg, der in einem orthodoxen jüdischen Haushalt aufwuchs, stellt die Unterdrückung der Palästinenser in den Mittelpunkt: „Ich bin in einem Haredi-Haushalt in Bnei Brak aufgewachsen. Als ich 12 war, beschloss ich, dass ich in die IDF einzutreten, um ein echter Teil der israelischen Gesellschaft zu werden. Ich wollte kein Soldat sein, sondern ein Israeli. Jetzt, wo ich 18 bin, weiß ich, dass die Tatsache, dass die Tür in die israelische Gesellschaft durch die Unterdrückung und Tötung eines anderen Volkes führt, eine große Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Eine gerechte Gesellschaft kann nicht auf Gewehrläufen aufgebaut werden.“
Oryan Muellers, der erst heute verurteilt wurde, weigert sich, sich am Kreislauf der Rache zu beteiligen: „Rache ist der primäreMechanismus hinter dem Kreislauf des Blutes, und der Krieg in Gaza ist die
extremste Art und Weise, wie der Staat Israel den Drang nach Rache ausnutzt um Unterdrückung und Tod in Israel/Palästina voranzutreiben. Der Kampf gegen den Krieg ist nicht genug. Wir müssen die strukturellen Mechanismen bekämpfen die ihn ermöglichen: der systemische Rassismus innerhalb Israels, das Militärregime im Westjordanland, die Zunahme von gewalttätigem und militaristischen Extremismus unter der jüdischen Bevölkerung Israels, die Siedlungsindustrie und viele andere Faktoren.“
Alle drei Verweigerer wurden unterstützt von der israelischen Kriegsdienstverweigererorganisation Mesarvot.