"Kadugu Bolševism" - Antikommunistisches Propagandaplakat: Der Faschismus als Verteidigung gegen bolschewistische Aggression. Eine These, die in ähnlicher Weise auch Ernst Nolte vertrat.

Tod eines Antisemiten – Der Historiker Ernst Nolte starb im Alter von 93 Jahren

Am vergangenen Donnerstag starb der Historiker Ernst Nolte. Sein Tod wurde in zahlreichen medialen Nachrufen von Focus und FAZ bis zur Tagesschau beklagt. Beschrieben wird er als „einer der wichtigsten und streitbarsten“ (FAZ), sowie „einer der führenden deutschen Historiker der Nachkriegszeit“ (Focus). Die Beiträge von FAZ und Tagesschau weisen zwar darauf hin, dass er gleichzeitig auch einer der umstrittensten Historiker seiner Zeit war, und die taz  unterzieht zumindest seine geschichtswissenschaftlichen Thesen einer kritischen Analyse. Eines jedoch fällt in nahezu allen Beiträgen unter den Tisch: Ernst Noltes notorischer Antisemitismus!

Ernst Nolte wurde insbesondere durch den von ihm angestoßenen „Historikerstreit“ bekannt. 1986 bezweifelte er in einem Artikel, der in der FAZ veröffentlicht wurde, die Singularität von Auschwitz. Die planmäßige Vernichtung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland sei vielmehr eine Reaktion auf die sowjetische Bedrohung gewesen. Provozierend stellte er die Frage:

„Vollbrachten die Nationalsozialisten, vollbrachte Hitler eine ‚asiatische‘ Tat vielleicht nur deshalb, weil sie sich und ihresgleichen als potentielle oder wirkliche Opfer einer ‚asiatischen‘ Tat betrachteten? War nicht der ‚Archipel Gulag‘ ursprünglicher als Auschwitz? War nicht der ‚Klassenmord‘ der Bolschewiki das logische und faktische Prius des ‚Rassenmords‘ der Nationalsozialisten?“1

Diese These wurde sowohl von zahlreichen Historiker*innen, als auch von dem Philosophen Jürgen Habermas und dem Journalisten Rudolf Augstein scharf zurückgewiesen. Unabhängig von der haltlosen Behauptung Noltes, die bereits in den zwanziger Jahren von faschistischen Banden betriebene Judenverfolgung sei hauptsächlich durch die Angst vor kommunistischen Vernichtungsplänen motiviert, ist es interessant, sich anzusehen, in welcher historischen Situation Nolte seine Thesen vorbrachte. Mitte der Achtziger Jahre wurden immer noch Debatten um die von Kohl proklamierte „geistig moralische Wende“ geführt, die auch eine Neupositionierung der deutschen „Rolle in der Welt“ mit sich bringen sollte. Für die Wiederherstellung eines nach Hegemonie strebenden deutschen Nationalismus erschien die Geschichte des Nationalsozialismus als hinderlicher Makel. Noltes Thesen kamen Nationalist*innen unterschiedlicher Couleur in dieser Situation sehr gelegen.

Mit seinen Stellungnahmen trug Nolte in mehrfacher Weise zu einer revisionistischen Agenda bei:

  1. Die Leugnung der Shoah als singuläres Ereignis und die Einstufung von Auschwitz als angebliche Wiederholung einer von der Sowjetunion begangenen „asiatischen Ur-Tat“ diente der Abwehr deutscher Verantwortung und Schuld durch relativierende Vergleiche. Besonders deutlich zeigt sich die geschichtsrevisionistische Stoßrichtung an der Tatsache, dass Nolte selbst den später mehrfach verurteilten Holocausleugner David Irving zustimmend zitierte. Insbesondere stimmte er der von Irving vorgebrachten These zu, dass sich mit Verweis auf eine Erklärung des Präsidenten der Jewish Agency aus dem Jahr 1939, in der dieser erklärte, dass die Juden in aller Welt gegen den Nationalsozialismus kämpfen würden, begründen lasse, „dass Hitler die deutschen Juden als Kriegsgefangene behandeln und d.h. internieren durfte.“3 Auch in späteren Beiträgen hat Nolte das Verbrechen der Shoah immer wieder durch Vergleiche relativiert: Wie er in seinem 1974 erschienen Werk „Deutschland und der Kalte Krieg“ ausführte, setzten die USA seiner Meinung nach „(…) in Vietnam nicht Geringeres ins Werk als ihre im Grunde noch grausamere Version von Auschwitz“.4 Die geschichtswissenschaftlichen Überlegungen zur Einmaligkeit des Holocaust ordneten sich bei Nolte weniger in einen philosophischen Kontext ein, als dass sie von politischen Motiven getrieben waren. Ziel des Historikers Ernst Nolte war explizit die Befreiung der (rechtskonservativen) Politik seiner Zeit von schuldbelasteten Beschränkungen durch Auschwitz. Mit der Rede vom nicht durch Auschwitz motivierten „Vernichtungswillen der Alliierten gegenüber der deutschen Zivilbevölkerung“ diente er zudem als Stichwortgeber für den Geschichtsrevisionismus der Neuen Rechten. Den § 130 StGB (Strafbarkeit der Holocaustleugnung als Volksverhetzung) verurteilte Nolte als „Gefahr für die geistige Freiheit Deutschlands“.5
  2. Ernst Nolte stellte seine geschichtswissenschaftlichen Thesen in Dienst einer konservativ-deutschnationalen Propaganda, die sich insbesondere gegen Kommunist*inenn und den angeblichen „Schuldkult“ der 68er richtete. Die von Nolte betriebene Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus, sowie von „Rassenvernichtung“ und „Klassenvernichtung“ entsprechen im politikwissenschaftlichen Feld der in konservativen Kreisen (und vom Verfassungsschutz) weiterhin vertretenen „Extremismustheorie“. Dieser zufolge ist die liberale Demokratie gleichermaßen von Faschismus und Kommunismus bedroht, die sich als „Totalitarismen“ in vielen Punkten ähneln. Die Tatsache, dass national-konservative Kräfte dem historischen Faschismus zur Macht verholfen haben gerät dabei ebenso aus dem Blick, wie Gemeinsamkeiten zwischen aktuellen Neofaschisten und dem demokratischen Spektrum.
  3. Darüber hinaus dienten die revisionistischen Thesen Noltes der Rechtfertigung antisemitischer Hetze. Nolte war ein glühender Gegner des Zionismus und schreckte nicht davor zurück, diesen in antisemitischer Weise mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen. Er beschwor die Gefahr eines „jüdischen Rassestaates“ und zählte den Zionismus, den er als gegen die liberalen Menschenrechte gerichtet darstellte zu den „nationalsozialistischen Bewegungen“.6 Selbst den Islamismus, mit dem er sich trotz fehlender Sprachkenntnisse und akademischem Vorwissen auseinandersetzte, präsentierte Nolte als Resultat des Zionismus (ein kritischer Kommentar hierzu findet sich in der Welt).

Obwohl Nolte seine geschichtsrevisionistischen Thesen aus dem Historikerstreit in seinem Spätwerk Historische Existenz. Zwischen Anfang und Ende der Geschichte? Nochmals radikalisierte und im Alten Testament vorgebrachte Vernichtungsdrohungen gegen die Feindes des „auserwählten Volkes“ in direkte Beziehung zu Hitlers Vernichtungskriegen setzte, wurde er von neurechter und konservativer Seite hofiert. Im Jahr 2000 erhielt er den Konrad-Adenauer-Preis. Angela Merkel lehnte es damals bezeichnenderweise ab, die Laudatio für ihn zu halten. Elf Jahre später verlieh ihm die neurechte Zeitung „Junge Freiheit“ den Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis. Ihrer extrem rechten Politik hatte er mit seinen Beiträgen lange Jahre gute Dienste geleistet.

 

Literatur:

1 Ernst Nolte: Die Vergangenheit, die nicht vergehen will. Eine Rede, die geschrieben, aber nicht gehalten werden konnte. FAZ, 6. Juni 1986; zitiert nach: Ernst Reinhard Pieper (Hrsg.): Historikerstreit. Die Dokumentation der Kontroverse um die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung. Piper, München/Zürich 1987, S. 45; Volltext online im LeMO.

2 Ernst Nolte (1974): Deutschland und der Kalte Krieg, Munich/Zürich: Piper, S. 528

3 Vgl. Rudolf Augstein u. a.: Historikerstreit. Die Dokumentation der Kontroverse um die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung. Piper, München/Zürich 1987, S. 24

4 Vgl. ebd.

5 Vgl. ebd.

6 Vgl. hierzu kritisch: Alfred D. Low (1994): The Third Reich and the Holocaust in German Historiography. Toward the Historikerstreit of the Mid-1980s, Boulder: East European Monographs, S. 134. Der Antisemitismus von Nolte wurde darüber hinaus von Clemens Heni analysiert, der die hier dargestellte Problematik in einem lesenswerten Blogbeitrag fundiert anylsiert.

 

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13 Antworten

      1. Danke für den Hinweis.
        Interessant in diesem Zusammenhang auch die Biografie von Marcel Reich – Ranicki, in der der Historikerstreit ( wenn auch kurze) Erwähnung findet und neben Ernst Nolte auch die Rollen ,die Joachim Fest und Martin Walser in diesem „Theater“ gespielt haben ,skizziert werden. Die Sichtweise eines Juden, der das Warschauer Ghetto überlebt und in Deutschland Karriere gemacht hat fand ich besonders denkwürdig.

        Man kann und darf die singulären Gräuel des Nationalsozialismus durch die Gräuel des Stalinismus niemals relativieren. Umgekehrt finde ich es ebenfalls bedenklich, wenn aus bestimmten „linken“ Ecken der Stalinismus relativiert wird, mit Hinweis auf seinen „antifaschistischen“ Charakter.

    1. Ich kann leider ihren Beitrag, den ich meine, nicht direkt beantworten (@admin ?) aber ich beziehe mich auf ihren zweiten Beitrag.
      Zitat: „Man kann und darf die singulären Gräuel des Nationalsozialismus durch die Gräuel des Stalinismus niemals relativieren. Umgekehrt finde ich es ebenfalls bedenklich, wenn aus bestimmten „linken“ Ecken der Stalinismus relativiert wird, mit Hinweis auf seinen „antifaschistischen“ Charakter.“

      Sie haben gerade eben selber relativiert! Sie implezieren das 50 mio. Stalinismusopfer nicht singulär sind aber der Mord an 7 mio. Juden. Damit setzen sie im Grunde Wertigkeiten für den Wert des Lebens, denn wo genau ist der Unterschied bei Mord? Was macht diesen Völkermord singulär? Wenn etwas in der Geschichte der Menschheit nicht singulär ist dann Völkermord und einen Völkermord über alle anderen zu erheben ist faschistisch. Es sagt doch im Grunde nicht mehr als Mord an Juden ist schlimmer (sogar historisch singular) als bei anderen Menschen!

      1. Das sind Unterstellungen. Ich bin weder faschistisch, noch behaupte ich , das ein Mord an einem Juden schlimmer sei als an einem Nichtjuden.

        Die Singularität des Holocaust zeigt sich an der planmässigen, auf vielen Ebenen straff durchorganisierten Ausrottung von Menschen. ( Propaganda in Medien und „Kunst“, Verwaltung, bauliche und technische Maßnahmen zur Errichtung einer Vernichtungsmaschinerie usw.). In vielerlei Hinsicht ist der Hitlerfaschismus einzigartig sowohl in der Organisation und Durchführung, als auch in der Entmenschlichung und Grausamkeit seiner Vasallen. Rein zahlenmässig haben die Kommunisten wesentlich mehr Morde auf dem Gewissen als die Nazis ( wobei Mao soger Stalin übertrumpft)…..kurz, mir ging es keine Sekunde um Relativierung, das ist bei diesem Thema auch nicht angebracht, aber als Deutscher ist es nach meinem Verständnis meine Pflicht, mich diesem Zivilisationsbruch des Holocaust , den meine Vater -und Großvatergeneration begangen hat zu stellen und daraus zu lernen.

        Das macht kein anderes Verbrechen und keinen anderen Völkermord weniger schlimm….aber es gibt singuläre Aspekte dieser Geschichte, die auch zahlreiche Historiker erkannt und benannt haben.

        Wichtig sind da keine Zahlenspielereien, sondern das man selbst gedanklich und emotional gewappnet ist jeder Art von Faschismus entschieden entgegenzutreten, sei er nun braun oder rot oder sonstwie gefärbt. Und im Kleinen wäre es schon mal was, einer Mitdiskutantin ( oder einem Mitdiskutanten) im Forum nicht ad hoc faschistisches Gedankengut zu unterstellen, zumal man damit falscher nicht liegen könnte.

  1. Nur weil jemand von Antisemiten zitiert wird, heißt das nicht, dass er es selber ist. Aber hier geht es mehr um Politik oder sogar Moral (wie damals bei Habermas) als um Wissenschaft, oder?

  2. Und wenn man die Gräuel des Nationalsozialismus die Gräuel des Stalinismus nicht vergleichen darf, dann ist auch Hanna Arendt Antisemit…

  3. Zitat: „Die Leugnung der Shoah als singuläres Ereignis und die Einstufung von Auschwitz als angebliche Wiederholung einer von der Sowjetunion begangenen „asiatischen Ur-Tat“ diente der Abwehr deutscher Verantwortung und Schuld durch relativierende Vergleiche.“

    Jetz erklären sie mir mal bitte den Unterschied zu anderen Völkermorden!? Ich meine was genau unterscheidet diesen Völkermord von der Vernichtung der Indianer durch die Engländer? Das ist reiner Rassismus, es als besondere einzigartige Singularität zu bezeichnen, denn es impliziert das Völkermord an Juden schlimmer ist als bei anderen Völkern!!! Reinster Faschismus!

    Zitat: „Nolte war ein glühender Gegner des Zionismus und schreckte nicht davor zurück, diesen in antisemitischer Weise mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen. Er beschwor die Gefahr eines „jüdischen Rassestaates“ und zählte den Zionismus, den er als gegen die liberalen Menschenrechte gerichtet darstellte zu den „nationalsozialistischen Bewegungen“ “

    Also sie wollen mir jetzt ernsthaft erzählen, der Zionismus ist keine nationalistische Bewegung!? Das würden die noch nicht mal selber von sich sagen! Wie unfassbar absurd ist das denn bitte!?
    Nicht das ich hier alle sein Thesen befürworte möchte aber „Gefahr eines jüdischen Rassenstaats“ da hat er die Zukunft richtig voraus gesagt! Israel ist ein Apartheitsregime und die Palästinenser (aber auch andere Ethnien) werden dort als Bürger zweiter Klasse behandelt. Mal abgesehen davon das die Zionisten genau das ganz offen propagieren und umsetzen, einen jüdischen Raasenstaat!!! Ich weiß ja nicht in welcher Welt sie leben, hört sich für mich aber nach antideutschem Absurdistan an!
    Und ich muss hier noch mal betonen, bevor man mir mit der antisemitismus Keule kommt, meine linken jüdischen Freunde vertreten genau die selbe Meinung!!!

    1. Hallo Franz Peters,
      vielen Dank für das kritische Feedback und die berechtigten Nachfragen. Zur Erklärung:

      1. Die von Ihnen zitierte Passage zur Leugnung der Singularität von Auschwitz kritisiert, dass Nolte Auschwitz als Wiederholung einer angeblichen „asiatischen Ur-Tat“ bezeichnet, um den deutschen Nationalismus von historischer Verantwortung zu befreien. Bei Nolte ist die Infragestellung der Singularität also nicht das Resultat einer historisch-philosophischen Auseinandersetzung mit anderen Genoziden, sondern politisch motiviert. Die Frage, ob und in welchem Sinn Auschwitz singulär war, darf durchaus diskutiert werden. In gewissem Sinne sind selbstverständlich alle historischen Ereignisse „singulär“, dennoch vergleichen Historiker*innen sie miteinander. Dies ist ein legitimes Vorgehen, solange dabei sowohl Gemeinsamkeiten, als auch Unterschiede benannt werden und der Vergleich nicht der Relativierung dient (was bei Nolte der Fall ist). Vergleicht man den Holocaust mit anderen Genoziden, wird man dabei wichtige Unterschiede feststellen (hiermit sind übrigens analytische Vergleiche gemeint und nicht die moralisch sowieso sinnlose Frage, welcher Völkermord denn nun „schlimmer“ ist). Zieht man beispielsweise den 1994 verübten Völkermord an den Tutsi zum Vergleich heran, liegt ein bedeutender Unterschied darin, dass der Holocaust ein industriell vollzogener Massenmord war, während die Morde in Ruanda durch Milizen erfolgten. Ein Merkmal, das den Holocaust von allen anderen Völkermorden der Geschichte unterscheidet ist darüber hinaus, dass die Nationalsozialisten die Juden nicht als Juden sondern als angebliche Verkörperung des kapitalistischen Systems vernichten wollten. Es handelte sich also nicht um einen Landkonflikt o.ä., sondern um die Vernichtung eines Prinzips, das rassistisch den Juden zugewiesen wurde.

      2. Zum Antizionismus bei Nolte: diesen bezeichne ich aus zwei Gründen als „antisemitisch“. Erstens, weil er das Recht Israels auf Selbstverteidigung leugnet und zweitens weil er den Zionismus als „nationalsozialistische Bewegung“ bezeichnet und die Kriegshandlungen Israels mit der planmäßigen Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten gleichsetzt. Zionismus und jüdischer Nationalismus können, ebenso wie innenpolitische Entscheidungen und Kriegshandlungen Israels, berechtigterweise kritisiert werden. Kritik an Israel ist also keineswegs per se antisemitisch. Zur Frage, wann eine antizionistische Positionen in Antisemitismus umschlagen werde ich demnächst einen Diskussionsbeitrag auf der Freiheitsliebe einstellen.

      1. Herr Stoop,

        ich bewundere Ihre sachliche und freundliche Art Herrn Peters zu antworten . Dieser hat sich allerdings als jemand geoutet, der im Zionismus eines der Hauptübel dieser Welt zu sehen scheint. Er gehört zu jenem Typus, der immer wieder gerne jüdische Freunde anführt die der gleichen Meinung sind ( in der Tat gibt es im demokratischen Israel zahlreiche Kritiker des eigenen Landes, bis hin zu Leugnern seiner Existenzberechtigung). Ich fürchte, Ihre Klarstellungen werden nicht auf fruchtbaren Boden fallen, andererseits: wer weiß ?! Ich übe mich in skeptischem Optimismus in dieser Frage.
        Gruß
        M.v. F.

    2. Nur ein paar beiläufige Fragen.
      Wissen Sie aus wievielen Ländern Juden nach Israel gezogen sind ?! Bilden die russischen, polnischen, spanischen, äthiopischen, argentinischen, brasilianischen, holländischen, amerikanischen, deutschen , marokkanischen usw.usw. Juden eine Rasse ?!…….die andere unterdrückt ?! ( zum Beispiel die 20 % Araber die im Land leben, in die Moschee gehen und von denen viele gerne in der IDF dienen würden, freiwillig ) ?!

      Ja, es gab und es gibt Gewalt und Ungerechtigkeit seitens der Israelis , aber Israel als Rassenstaat zu bezeichnen ist grotesk. Und rassistisch. Solange sich die Palästinenser nicht ihrer Terrorbanden wie der Hamas entledigen, wird es keine friedliche Lösung geben.

      1. Hallo Maria,
        ich bemühe mich, alle Fragen und Diskussionsbeiträge zu meinen Artikeln sachlich und freundlich zu beantworten. Vielen Dank dir für den Zuspruch!

        Zu deinen Fragen:

        1) Israel ist ein Einwanderungsland, in das seit 1948 mehr Menschen ein- als auswandern (jüdische ebenso wie nicht-jüdische Menschen übrigens). Statistiken dazu finden sich u.a. hier: https://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Immigration/immigration_by_country2.html

        2) Weder Juden „an sich“ noch Juden bestimmter Nationalität bilden eine oder mehrere „Rassen“. Zwar ist es möglich, Menschen nach unterschiedlichen Merkmalen zu gruppieren (von bestimmten Gen-Kombinationen bis zu äußeren Merkmalen). Aus den feststellbaren Unterschieden zwischen Menschen lassen sich allerdings keine „Rassen“ ableiten. In diesem Sinne gibt es also keine unterscheidbaren Menschenrassen, weil unterschiedliche Unterscheidungskriterien einander widersprechen und letztlich willkürlich sind. Entsprechend kann auch keine Rasse eine andere unterdrücken.

        Die Situation entrechteter Araber, denen in Israel Bürgerrechte verweigert werden, darf deshalb natürlich trotzdem kritisiert werden. Dem letzten Absatz deines Kommentars kann ich nur zustimmen!

      2. Die Fragen waren an Franz Peters gerichtet.
        Mit David Christopher Stoop habe ich keinerlei Probleme.
        Habe wohl an der falschen Stelle meinen Kommentar eingestellt.
        Sorry und beste Grüsse.

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