Manchmal kommt es im Leben auf die kleinen Gesten an. Nur ein herzliches Lächeln, eine kurze Auskunft bei fragenden Gesichtern oder das Anbieten der eigene Hilfe. Es gibt viel, dass man tun kann, wenig Zeit und kein Geld kostet und den Tag des Anderen trotzdem besser macht. Was spricht also dagegen, es einfach mal zu tun?
Hier in Deutschland leben sehr viele von uns einen geradezu königlichen Standard im Vergleich zu anderen Ländern in der Welt. Unsere Grundbefürfnisse sind gesichert, fast alle haben ein Dach über den Kopf und genug Essen auf dem Tisch um zu überleben (das trotzdem vieles im Argen läuft ist keine Frage). Dinge, die sich manch andere Menschen auch mit noch so großer Mühe nicht erarbeiten können. Hinzu kommt, dass wir in Deutschland in einem friedlichen Land leben. Es gibt keinen Krieg und wir müssen keine tägliche und permanente Angst um unser Leben, unsere Lieben und unser Eigentum haben (letzeres ist allerdings ein allgemeines Symptom in unserer Bevölkerung).
Viele Menschen, die in ihren Ländern vertrieben wurden oder unter widrigsten Bedingungen lebten suchen Alternativen für sich und ihre Familien. Manche freiwillig, andere weil sie keine andere Wahl haben. Viele kommen buchstäblich mit nichts außer ihnen selbst zu uns, um dann leider nicht nur auf freundliche, willkommen heißende Menschen zu treffen, sondern auch auf Menschen voller Hass, Missgunst und Ablehnung.
Ich selbst habe vor fast zehn Jahren 1,5 Jahre in Südafrika bei einer Gastfamilie gewohnt. Als ich dort ankam, konnte ich kaum Englisch und keinerlei Afrikaans. Dennoch stand mir bei allen Leuten, die ich traf, immer die Tür offen und egal wie gering das persönliche Hab und Gut (und ich traf viele Menschen in Afrika mit kaum Eigentum) – es wurde alles geteilt und ich erfuhr viel Hilfe und Gastreundschaft.
Man sollte sich immer vor Augen führen, wie es wäre, wenn man die Rollen tauscht. Wie würdest du es erleben, wenn du als Flüchtling oder Einwanderer voller Hoffnung nach Deutschland kommst. Auf was für Menschen würdest du treffen (wollen)?
Sei einer von denen, die Fremde mit Begeisterung, Neugier und Gastfreundschaft begegnen. Die sie bestenfalls an die Hand nehmen und ihnen den Einstieg erleichtern. Die aufgeschlossen auf sie zugehen und Unbekanntes erklären. Die Zeichen geben, die ´Willkommen in Deutschland´ signalisieren.
Von den anderen gibt es bereits genug, die brauchen wir hier nicht. Lasst uns ein Zeichen setzen gegen Leute die Fremdenhass, Intoleranz und Missgunst propagieren. Denn von Geburt an sind wir eigentlich Gutmenschen. Was daraus entsteht ist ein Produkt unserer Gesellschaft, unserer Umwelt, unserer Erziehung und schlussendlich eine Entscheidung, die jeder von uns jeden Tag aufs neue wieder treffen kann.