In Serbien und Kroatien kam es am vergangen Wochenende zu Solidaritätsprotesten in Zagreb und Belgrad an denen jeweils mehrere Hundert Menschen teilnahmen. In beiden Städten haben sich Menschen getroffenen, um für die Bildung neuer Parteien nach dem Vorbild Syrizas zu werben. In Kroatien hat sich dabei bereits die Arbeiterfront gegründet. In Serbien existiert ein Bündnis von Gewerkschaften, ArbeiterInnen und linken Organisationen, die sich Linker Gipfel nennt. Nun wollen sie einen Schritt weiter.
In Kroatien hat sich mit der „Radnicka Fronta“ (Arbeiterfront) eine neue Partei gegründet. Die erste nach gut 20 Jahren, die ein antikapitalistisches Profil vertritt und trotzdem von Medien wahrgenommen wird. Das serbische Gegenstück ist der Linke Gipfel Serbiens – Unter diesem Label sammeln sich die unterschiedlichsten Organisationen wie Marks21, Forum der Roma Serbiens, Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, Gerusija Magazin, Marxistische Jugend usw.
Gegen das Spardiktat
In Serbien und Kroatien ist die wirtschaftliche Lage ähnlich der in Griechenland: Eine Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 50 Prozent wird nur von der Gesamtarbeitslosigkeit von bis zu 30 Prozent übertroffen. Die Menschen, die in Lohn und Brot sind, können sich kaum am Leben halten: Gerade einmal ein Euro beträgt der Mindestlohn in Serbien.
„In letzter Zeit bekommen wir immer mehr Anrufe, das wir doch endlich eine serbische Syriza formen sollten“, erklärt die Führung der Unabhängigen Gewerkschaften Sloga. Interessanterweise versucht die Demokratische Partei, welche die Neoliberalen Gesetze Anfang der 2000er beschleunigte, in der neuen Organisation Fuß zu fassen.
Doch das dürfte den politischen Partnern der Gewerkschaften, den kleinen linken Organisationen, kaum Gefallen: Diese sind der Hauptantrieb für die neuen Proteste, die nun endlich auch auf dem Balkan angekommen sind.