Amazon, der größte Onlinehändler der Welt, wirbt damit, dass er Kunden hilft ihre Weihnachtsgeschenke zu bekommen und dadurch die Planung des Weihnachtsfestes einfacher zu gestalten. Während Kunden einfachstmöglich Geschenke erhalten, wird es Beschäftigten und Gewerkschaften möglichst schwer gemacht einen branchenüblichen Tarifvertrag abzuschließen.
Hauptauseinandersetzung ist die Frage des Tarifvertrags, während Amazon sich am niedrigeren Niveau der Logistikbranche orientiert, fordert Verdi, entsprechend der Branche von Amazon, eine Bezahlung im Rahmen des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel. Stefan Najda, Gewerkschaftssekretär von Verdi, erklärte uns gegenüber: „Das Weihnachtsgeld, das in der Logistik per Tarifvertrag bezahlt wird, ist deutlich höher als die Sonderzahlung, die Amazon seit einiger Zeit zum Jahresende willkürlich gewährt. Ein Berufsanfänger bekäme laut Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels 900 Euro Weihnachtsgeld und 1050 Euro Urlaubsgeld, Amazon zahlt aber gerade mal 400 Euro sogenanntes Weihnachtsgeld.“ Strittig ist auch die Anzahl der Urlaubstage, während im Versandhandel 30 Tage üblich sind, gewährt Amazon seinen Beschäftigten nur 28 Tage. Die Streiks im wichtigen Weihnachtsgeschäft sollen dafür sorgen, dass sich das Großunternehmen endlich bewegt, ob die Streiks Erfolg haben bleibt abzuwarten und dürfte auch vom Druck aus Politik und Medien abhängen. Bisher scheint sich allerdings nur die Linke für die Beschäftigten von Amazon auszusprechen, deren Bundesvorsitzender Bernd Riexinger erklärte: „Ich habe größte Hochachtung für den Kampf der Beschäftigten und werde auch im kommenden Jahr jede Gelegenheit nutzen, die Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen. Amazon hingegen macht beinahe sprachlos. Gewerkschaften und Tarifverträge dämonisieren – damit muss im kommenden Jahr endlich Schluss sein!“