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Afghanistan: Knapp 18.000 Menschen mit Aufnahmezusage warten auf Evakuierung

Die Taliban beherrschen seit etwa vier Monaten Afghanistan. Tausende von Ortskräften warten, trotz Aufnahmezusage, immer noch darauf endlich in Sicherheit gebracht zu werden. Während die Bundesregierung die Menschen dort warten lässt, erreichen uns Berichte, dass bereits mehr als 100 ehemalige Sicherheitskräfte von den Taliban exekutiert worden oder verschwunden sind.

Die Menschen, die in Afghanistan für die Bundeswehr oder zum Beispiel für das deutsche Entwicklungsministerium arbeiteten und deshalb nach der Machtübernahme der Taliban um ihr Leben fürchten müssen, sind überwiegend immer noch in großer Gefahr. Dazu habe ich mehrfach Anfragen an die Bundesregierung gestellt. Laut einer aktuellen Antwort der Bundesregierung erhielten von Mitte Mai 2021 bis zum 26. November 2021 insgesamt knapp 25.000 Menschen (4.590 Ortskräfte und 19.966 Familienangehörige) eine Aufnahmezusage.

Insgesamt konnten erst 7.000 (1.316 Ortskräfte und 5.711 Familienangehörige) der knapp 25.000 Menschen nach Deutschland evakuiert werden – nicht mal jeder Dritte. 18.000 Menschen mit Aufnahmezusage warten auf die Evakuierung. Hinzu kommen noch weitere Menschen, über deren Evakuierungsbitten noch nicht einmal entschieden wurde.

Menschen im Stich gelassen

Die vorherige Bundesregierung hätte die Evakuierung der gefährdeten Personen parallel zum Abzug der Bundeswehr vornehmen müssen. Sie hat aber ihre verbündeten Ortskräfte und ihre Familienangehörigen hinten angestellt, obwohl es klar war, dass die Taliban es auf sie abgesehen hat. Viele gefährdete Ortskräfte erhielten die ersehnte Zusage zur Aufnahme erst, nachdem die Taliban die Macht bereits übernommen hatten. Jetzt müssen sie in größter Angst und Unsicherheit ausharren und sind schier am Verzweifeln, denn Ausreisemöglichkeiten gibt es kaum. Die Exekutionen von zurückgebliebenen Sicherheitskräften, durch die Taliban, zeigen wie gefährlich das Land für die Ortskräfte und ihre Familien ist.

Evakuierungen deutlich beschleunigen

Die neue Bundesregierung muss die Evakuierungen deutlich beschleunigen. Nicht einmal ein Drittel der anerkannt schutzbedürftigen Ortskräfte konnte bislang nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden, das ist ein absolutes Armutszeugnis. Die neue Koalition hat unbürokratische Aufnahmeverfahren versprochen, um gefährdete Ortskräfte in Sicherheit zu bringen. Es gibt deshalb sehr viel zu tun für die neue Ministerin im Amt!

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