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US-Vorwahlen: Sanders vor dem aus?

Hillary Clinton hat am letzten  Superdienstag der Demokratischen Partei die Vorwahlen in South Dakota und New Mexico gewonnen. Mit 51 zu 49 und 53 zu 47 Prozent waren die Ergebnisse extrem knapp. Auch der Bundesstaat New Jersey ging an die ehemalige First Lady. Bernie Sanders hingegen gewann in North Dakota und Montana. Die Ergebnisse aus Kalifornien stehen noch aus, jedoch scheinen die Umfragen einen deutlichen Sieg Hillarys zu prophezeienen.

Hillary Clinton hat sich gestern per Tweet zur Siegerin der Vorwahlen der Demokratischen Partei erklärt. Obwohl die Ergebnisse des Bevölkerungsreichsten Landes Kalifornien noch ausstehen, geht sie davon aus, Bernie Sanders endgültig geschlagen zu haben. Zwar gehen alle großen Umfrageinstitute der USA davon aus, dass sie die Mehrheit der Delegierten auf sich vereinigt hat, doch noch ist sie auf die Stimmen der Superdelegierten angewiesen. Superdelegierte sind „altgediente“ Parteiaktive, die ihre Stimme frei vergeben können. Bernie Sanders kritisierte dieses System massiv, weil dadurch stets die Parteietablierten 700 Stimmen on Top erhalten.

Senator Sanders, dem ursprünglich keine Chancen um das Präsidentenamt eingeräumt wurden, gibt einfach nicht auf. Auf seiner Twitterwall finden sich dutzende Tweets, sich Bewegungen anzuschließen, dass es bei der Wahl nicht um ihn als Person gehe, sondern um alle.

Angeblich will sich nun Präsident Obama sowohl mit Hillary, als auch Sanders treffen. Der Senator indes zeigt keine Anstalten, nicht beim Kongress der Demokraten anzutreten, wo schlussendlich der Kandidat gewählt wird.

Trump buhlt um Sanders AnhängerInnen

Hillary Clinton wird immer stärker als Kandidatin des Establishments angesehen. Keine US-Firma, die nicht einen Teil ihrer Kampagne gesponsert hat. Die Lösungsansätze die die ehemalige Außenministerin im Repertoire hat, sind allesamt neoliberal. Trump macht sich dies zu nutze: Obwohl er selbst zu den oberen 1 Prozent gehört, buhlt er um die Unzufriedenen, die bisher Sanders unterstützten. So wird Clinton am Ende die Nominierung der Demokraten gewinnen, aber doch am 08. November, wenn die USA ihren nächsten Präsidenten oder Präsidentin wählen, verlieren.

In vielen Umfragen, die Trump und Clinton gegeneinander stellen, steht der Milliardär Trump bisher vor der designierten demokratischen Präsidentschaftskandidatin. Ganz im Gegensatz zu Sanders, der de facto alle Umfragen anführt. „Wir heißen Euch mit offenen Armen willkommen,“ teilte Trump allen Sanders AnhängerInnen mit. Dieser sei, so der Republikaner, von einem manipulativen System zu Fall gebracht worden.

Das System hat Clinton bevorzugt

Es gibt Staaten, da wurden kurzerhand die Wahllokale für die Vorwahlen im vergleich zu 2009 auf 1/10 reduziert. In anderen Staaten wiederrum verschwanden Leute aus den Demokraten-Wahlregistern. Tausende Menschen, die von Sanders mobilisiert wurden, konnten so nicht an den Wahlen teilnehmen, die die Vorwahlen nochmal massiv zu Gunsten des Senators beeinflusst hätten.

Sanders wartet auf Kalifornien

Das, worauf Sanders und die ganze Welt warten, sind die Ergebnisse aus Kalifornien, denn dort werden noch einmal über 500 Delegiertenstimmen vergeben. Mehr zu den Vorwahlen in den USA findet ihr in unserem Dossier.

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2 Antworten

  1. der punkt ist ein ganz anderer: der „Sozialist“ Bernie sanders ist bestenfalls Sozialdemokrat; die FAZ meinte gar, hierzulande würde er sogar in die CDU passen. für sozialistisch hält er z.b. Dänemark. in den USA wurde von den Republikanern und den rechten nie unterschieden zwischen liberalen, Sozialdemokraten, irgendwie-linken und Kommunisten. im Zweifelsfall bezeichnen die jeden der nicht rep ist, jeden liberalen als Kommunisten, so auch sanders.
    aber hat er ein wirklich Sozialist. Programm? nein. die Wallstreet kann er aber ohne rev. sturz des Systems nicht zu fall bringen, sonst muß (also wird) er sich anpassen. daß er alle Imperialist. kriege weiterführen will, hat er schon angedeutet.
    der Katzenjammer aller die dies für eine neue soz. Bewegung halten, würde nach einem sieg sanders unendlich sein aufgrund der dann tatsächl. folgenden Politik.
    sicher ist er besser als nichts, für US-Verhältnisse (aber nur für diese) ein „linker“ Kandidat, aber eben nicht wirklich, d.h. man darf ihn nicht als den neuen Hoffnungsträger, Messias gar, feiern. das würde hierzulande doch auch niemand in sigmar Gabriel hineinprojezieren, der angeblich auch wieder nach „links“ will. wie ernst das zu nehmen ist, sieht man an den neuen verbrecherischen hartz4-gesetzen der „parteilinken“ nahles.

  2. Auch wenn sich Hillary Clinton mit Hilfe der Medien schon zur Siegerin erklärt hat, ändert das nichts daran, dass die Entscheidung über die Nominierung der Demokratischen Partei erst auf dem Parteitag Ende Juli fällt. Bis dahin kann viel passieren und es ist möglich, dass Clinton aufgrund ihrer vielen Skandale stürzt. Dann wäre Bernie Sanders am Zug.

    Ihre größten Skandale sind die Finanzierung der Clinton-Stiftung verbunden mit Waffengeschäften sowie die Wahlmanipulationen u.a. in Kalifornien (dort über 30% der Stimmen noch nicht ausgezählt).
    http://www.salon.com/2015/05/31/the_cash_donations_hillary_simply_has_no_answer_for_partner/
    http://m.motherjones.com/politics/2015/05/hillary-clinton-foundation-state-arms-deals

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