Nach einer neuen Umfrage ist die Mehrheit der Griechen für ein Nein beim kommenden Referendum. Nach einer im Auftrag der „Efimerida ton Syntakton“-Zeitung durchgeführten Umfrage wollen 54Prozent mit Nein, 33 Prozent der Wahlberechtigten mit Ja-Stimmen. Das Ergebnis der Umfrage ist damit relativ deutlich, obwohl nahezu alle privaten griechischen und internationalen Medien für ein Ja-trommeln und Schreckensszenarien malen.
Die Anhängerschaft der Parteien ist dabei durchaus gespalten, so wollen 80 Prozent der extrem rechten Goldenen Morgenröte, 77 Prozent der SYRIZA-Anhänger, die fast die Hälfte der Bevölkerung stellen, und 57 Prozent der Kommunisten mit Nein stimmen. Eine Mehrheit für das Referendum gab es unter den Anhängern der konsverativen „Nea Demokratia“ und der sozialdemokratischen Pasok, jeweils 65 Prozent für ein Ja, und mit 67 Prozent am deutlichsten unter den Anhängern deren liberalen „To-Potami“-Partei. 86 Prozent aller Befragten gaben dabei an, dass sie sich an der Abstimmung beteiligen und ihr Recht auf demokratische Beteiligung ausüben wollen.
Nach Berufsverhältnissen gefragt gab es die deutlichste Ablehnung des Austeritätspakets unter den Gruppen, die unter der aktuellen Austerität am stärksten leiden, den Erwebslosen (62% Nein) und den Arbeitnehmern. Aus diesen Gruppen kam auch die größte Unterstützung bei den Demonstrationen für ein Nein, an denen sich Tausende im ganzen Land beteiligten und zu denen SYRIZA aufgerufen hatte. Auch aus den Gewerkschaften kommen Signale, dass beim Referendum mit Nein gestimmt werden soll.
Deutliches Signal für die Regierung
Die Umfrage ist ein deutliches Signal an die Regierung ihren Antiausteritätskurs beizubehalten und sich nicht von der Troika, den neoliberalen Medien oder der konservativen Opposition erpressen zu lassen. Die Stimmen aus Griechenland zeigen aber auch, dass die Bevölkerung sich von der Regierung wünscht, dass diese klar zeigt, wie es nach einem Referendum weitergehen soll. Das Referendum stellt dabei nur einen ersten Bruch mit dem Neoliberalismus und der Austerität dar, muss allerdings weiter geführt werden.
Eine Antwort
Es ist eine freie Wahl. Jeder hat das Recht abzustimmen, wie er möchte.
Aber keiner hat die Pflicht Milliarden zu vers(ch)enken!