Der 22.Juli ist kein Tag wie jeder andere, er ist ein Tag der Trauer. Denn kein anderer Tag zeigt so deutlich, wohin Rassismus und Islamfeindlichkeit in Europa führen. Es ist der Jahrestag des rassistischen Terrors in Europa, der Tag an dem Breivik und David mordeten.
Am 22.07 vor 9 Jahren ermordete Anders Breivik 77 Menschen in Oslo und auf der norwegischen Insel Utoya. Unter den Toten waren vor allem junge Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, denen er eine Islamisierung der Gesellschaft unterstellte. Er sah sich als Kreuzritter, der das christliche Europa verteidigen wollte gegen den Islam, Migranten und den „Marxismus“.
5 Jahre später wollte David S. seinem Idol Breivik nacheifern und schoss in München auf Menschen. Menschen, die er für Türken oder Araber hielt. David S. verehrte Breivik, sympathisierte mit der AfD und hasste Migranten und den Islam. 9 Menschen starben durch seinen Hass, 8 davon Kinder.
Keine Konsequenzen
Doch wirkliche Konsequenzen wurden aus den beiden Terroranschlägen nicht gezogen, natürlich haben sich alle Parteien distanziert und in den Nachrichten und Medien gab es Berichte über rechte Gewalt und Rassismus. Doch dies hielt nur kurz an, denn schon wenig später wurde in ganz Europa weiterhin gegen Flüchtlinge, Migranten und Muslime gehetzt. Rassismus als Mittel der Politik toleriert und weggeschaut, wenn die radikale Rechte sich bedroht und Migranten und Frauen bedroht, die sich gegen Rassismus engagieren. Grade aktuell sehen wir die Bedrohung von Frauen, die sich aktiv gegen Rassismus und rechte Gewalt positioniert haben, durch den „NSU 2.0“. Trotz breiter Solidarisierung mit den Betroffen gibt es weder bundesweite Ermittlungen durch den Bundesstaatsanwalt, noch hat der Innenminister bisher irgendwas unternommen um gegen diese Bedrohungslage vorzugehen.
Der 22. Juli mahnt uns daher gegen Rassismus und rechte Gewalt zu kämpfen, um die Verstorbenen zu trauern und niemals zu schweigen, wenn rechte Parolen salonfähig gemacht werden, denn die Ideengeber der Breiviks und Davids, werden in Talkshows eingeladen und verkaufen ihre Bücher und tun am Ende so als hätten sie mit alldem was geschieht nichts zu tun! Er mahnt uns aber auch kein Vertrauen zu haben, dass irgendwer anders Rassismus und Rechtsradikalismus bekämpfen wird, sondern dies nur durch eine gesamtgesellschaftliche Bewegung geschehen kann, die die Politik und Behörden endlich zu entschiedenem Einsatz treibt.
Abonniere unseren Newsletter: