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Rückblick auf den Internationalen Hurentag 2021 – oder: Wer diskreditiert eigentlich wen?

Am 23. Juni veröffentlichte die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Cornelia Möhring, auf Die Freiheitsliebe einen Text über die Vorkommnisse rund um den Internationalen Hurentag am 2. Juni in Berlin, der in vielfacher Hinsicht bemerkenswert ist. Möhring schildert darin die Vorkommnisse in Berlin und verleiht diesen ein merkwürdiges Framing.

Bei der Lektüre des Textes gewinnt der Leser und die Leserin nämlich den Eindruck, in Berlin sei am 2. Juni ein „Grüppchen“ paternalistischer und privilegierter „Pro-Sexkauf-Verbot-Akteur*innen“ auf marginalisierte betroffene Frauen aus der Sexindustrie (von ihr „Sexarbeiter*innen“ genannt) losgegangen und habe einen „von Sexarbeiter*innen erkämpften Protesttag“ für ihre (niederen) Ziele instrumentalisiert. Es stellt sich nun die Frage, ob es sich um schlichte Unwissenheit oder eine bewusste Falschdarstellung der Ereignisse handelt.

Zunächst einmal zu den Akteurinnen und Akteuren:

Wer sich hinter der „Sex Worker Action Group“ (SWAG) verbirgt, dazu findet sich auf deren Internetpräsenz nur folgende Aussage: „SWAG ist eine Gruppe von Sexarbeitenden und deren Unterstützenden in Berlin.“ Es handelt sich also offenkundig um einen Zusammenschluss von Menschen, die sich als Sexarbeiter/Sexarbeiterin bezeichnen, und Menschen, die diese unterstützen.

Zum Begriff „Sexworker“ ist zunächst einmal festzuhalten, dass dieser absolut unkonkret ist. Darunter fallen nämlich nicht nur Menschen, die selbst prostituiert sind. Der Begriff wird bewusst auch von Menschen verwendet, die an der Prostitution anderer verdienen, zum Beispiel weil sie ein Bordell, ein Dominastudio oder eine Escort-Agentur betreiben. So befanden sich unter den „SexarbeiterInnen“, die die Menschenrechtsorganisation Amnesty International für deren Positionsfindung berieten, unter anderem die Escort-Agentur-BetreiberInnen Douglas Fox aus Großbritannien und Maxine Doogan aus den USA, sowie die verurteilten Menschenhändlerinnen Claudia Brizuela und Eliana Gil. Um die Begriffsverwirrung vollständig zu machen: Auch Freier bezeichnen sich mitunter als „Sexarbeiter“. Denn: Nach der „International Union of Sex Workers“, können auch all jene der Gewerkschaft beitreten, die „die Kampagnenziele der Organisationen unterstützen“, was dazu führt, dass sich in der Realität auch Freier daraufhin gerne die Eigenbezeichnung „Sexarbeiter“ geben. Und natürlich finden sich unter Freiern genug Männer, die von einer legalen und unreglementierten Prostitution profitieren und die dieses Kampagnenziel nur allzu gerne unterstützen. So organisieren sich also in der größten internationalen „Sexarbeitsgewerkschaft“ neben (einer Handvoll) prostituierten Personen, all jene, die von der Prostitution Dritter profitieren und diejenigen, die die Nachfrage danach schaffen. Und das völlig unbeachtet von der politischen Linken.

Vor diesem Hintergrund ist der im Text von der Autorin als völlig unverständlich und als „Verschwörungsmythos“ gebrandmarkte Vorwurf an Verbündete der Sexarbeits-Organisationen zu verstehen, sich mit einer „Lobby“ gemein zu machen und sich mit Bordellbetreibenden zu verbünden. So verweist Möhring, die sich offensichtlich völlig unkritisch vor diesen Karren spannen lässt, dann ebenso unreflektiert auf die durch SWAG angekündigte Gründung einer „Gewerkschaft für Sexarbeiter*innen, angedockt an die FAU Berlin (Freie Arbeiter*innen Union)“ und die Forderung der Teilnehmenden nach „sozialen Rechten, gesellschaftlicher Anerkennung und fairer Bezahlung“.

Sehr interessant mutet es an, dass die anarchosyndikalistische FAU nach dem Flop vor einigen Jahren in Dresden nun offenbar einen erneuten Versuch in Berlin startet. Die im Oktober 2017 dort großspurig gestartete Kampagne „Sex Workers Solidarity“, die sich in Reaktion auf das Prostituiertenschutzgesetz gegründete hatte, gab am 1. Juni 2018, nach gerade mal acht Monaten ihr Scheitern bekannt:

„Ihr habt lange nichts von uns gehört. (…) Wir (…) haben uns dazu entschieden, weiterhin Informationen zum Gesetz zu sammeln und zu verbreiten. Wir werden auch weiterhin dem Gesetzgebungsprozess kritisch begleiten. Wir werden Gesetzgeber_innen, die Sexarbeiter_innen und ihre Arbeit kontrollieren wollen, weiter auf die Finger schauen. Alles andere – Informationsveranstaltungen, Kontakte knüpfen, öffentliche Stellungnahmen etc. – haben wir runtergefahren. Warum? Wir sind weniger geworden. Und: In unserer kleinen Initiativgruppe sind aktuell keine aktiven Sexarbeiter_innen mehr. ‚Liebe Kolleg_innen‘ können wir deswegen zur Zeit leider nicht sagen.“ (Hervorh. d. Autorin)

Zu erwähnen ist hierbei auch, dass sich bei der ersten Ankündigung zur Gründung des lokalen Netzwerkes Betroffene durchaus einige mehr Frauen aus der Prostitution gemeldet hatten, die ein grundsätzliches Interesse an einer Arbeit zum Thema hatten, sich jedoch durch den verharmlosenden Begriff „Sexarbeit“ von vornherein ausgeschlossen fühlten. Halten wir also fest: Eine Gruppe von linken „Verbündeten“ (konkret bestehend aus Allgemeines Syndikat Dresden, e*vibes – für eine emanzipatorische Praxis, das Frauenbildungszentrum Dresden und das Dresdener Konzertkollektiv böse und gemein) trat an mit dem Anspruch, Betroffene bei der Selbstorganisation zu unterstützen, wandte sich jedoch von vornherein nur an einen Teil der Gruppe, um deren Rechte es eigentlich gehen sollte – und ging mit dieser Idee bereits nach kurzer Zeit baden. Viel gelernt scheint die FAU daraus nicht zu haben …

Schauen wir uns nun aber einmal die andere Gruppe an, die in Berlin am diesjährigen 2. Juni auf die Straße ging. Aufgerufen zu einer Aktion für das Nordische Modell hatte der neu gegründete „Aktionskreis Berlin Pro Nordisches Modell“. Dieser setzt sich zusammen aus:

  • Netzwerk ELLA – Aktionsgruppe für Frauen aus der Prostitution
  • TERRE des FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. (Städtegruppe Berlin)
  • Sisters – für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V. (Städtegruppe Berlin)
  • Neustart e.V.
  • Netzwerk gegen Menschenhandel e.V.

Sprich: Ein Netzwerk von aktiven und ehemaligen prostituierten Frauen, dazu die Städtegruppe der größten deutschen Frauenorganisation, die Städtegruppe eines Vereins, der Frauen in der Prostitution beim Ausstieg unterstützt, und ein Verein, der alltäglich Frauen in der Straßenprostitution an der Kurfürstenstraße unterstützt.

Cornelia Möhring muss sich in ihrer Funktion als Mitglied des Bundestags und frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion durchaus die Frage gefallen lassen, warum sie diese wichtige Information einfach unterschlägt und fälschlicherweise so tut, als seien Betroffene der Prostitution auf der einen Seite und Prostitutionsgegnerinnen auf der anderen aufeinandergetroffen. Und sie sollte die Frage beantworten, warum sie den Frauen des Netzwerk ELLA ihre Solidarität vorenthält und jenen Betroffenen der Sexindustrie abspricht, am Internationalen Hurentag zu einer Kundgebung aufzurufen, auf die ihnen zugefügte Gewalt durch Freier (dazu gleich mehr) aufmerksam zu machen und für ihre Rechte einzutreten. Schauen wir uns die Forderungen des Bündnisses an, lauten diese dem Flyer zufolge: „Entkriminalisierung von Prostituierten, Bereitstellung von Ausstiegshilfen, gesellschaftliche Aufklärung und die Einführung der Freierbestrafung“.

Zu den Fakten, die Möhring unterschlägt, gehört aber noch etwas:

Ursprünglich hatte SWAG eine Kundgebung an einem völlig anderen Ort angemeldet, jedoch zwei Mal den Standort, angepasst an den Aktionskreis, umgeändert.

Hierzu ein Bericht einer Betroffenen, veröffentlicht vom Netzwerk ELLA:

„Liebe Freund:innen,

Ich war heute (…) auf der Kundgebung (…) anwesend. Das fiel mir nicht leicht. Denn die Lobby hatte sich erst bewusst auf unseren angemeldeten Standort angemeldet (…). Ihre Meinung: ‚Die wollen Kritik aus dem Weg gehen!‘ Unsere Meinung: ‚Wir sind für Diskussionen offen, aber kennen das Getue der Lobby und DESHALB haben Aussteigerinnen und noch in der Prostitution tätige Frauen davon abgesehen zu kommen. Sie hatten einfach Angst. (…) Ich als ehemals Prostituierte hatte aber, dank der massiven Lobby-Präsenz, die ganze Zeit ein untergründiges, also sehr tiefes ‚Ganzkörperzittern‘ in mir. Die erwähnte Präsenz hat sich zum Teil dadurch gezeigt, dass sie sich demonstrativ vor uns aufbauten (…) oder mitten durch unsere Reihen liefen und dabei beleidigende Kommentare abgaben.“

Von Prostitution betroffene Frauen fühlten sich also durch die Aggression der von Möhring protestierten Gruppierung eingeschüchtert und wurden hierdurch zum Teil aktiv aus dem Diskurs gedrängt.

Nun, wie versprochen, zu den Freiern. Hier wird Möhrings Text völlig unverständlich. Sie schreibt:

„Die Pro-Sexkauf-Verbot-Akteur*innen (…) hielten Plakate mit frauenverachtenden Zitaten, die von Freiern stammen sollen, in die Höhe. Diese Zitate beschrieben unter anderem nichtkonsensualen Sex mit Minderjährigen und andere gewaltvolle Situationen. Besonders für Menschen, die sexistische Diskriminierung, sexualisierte Belästigung und Gewalt erleben beziehungsweise erlebt haben – also die Mehrheit aller Frauen und trans Personen –, können solche gewaltverherrlichenden Aussagen erneut schmerzhaft sein und verletzen. Die Situation von Betroffenen von Gewalt schien den Schildträger*innen in dem Moment ziemlich egal zu sein, da sie erneute Verletzung und Trigger für die gezielte Provokation in Kauf nahmen. (…) Der von Sexarbeiter*innen erkämpfte Protesttag wurde von dieser Gruppe für ihre Agenda genutzt – mehr Entsolidarisierung ist kaum möglich.“ (Hervorh. d. Autorin)

Möhring stellt also in Frage, dass Freier solche Ansichten tatsächlich vertreten und tagtäglich in den problemlos (auch für Minderjährige übrigens) zugänglichen Freierforen niederschreiben. An dieser Stelle sei auf die tolle Arbeit von Elly Arrow mit ihrem Projekt „Die unsichtbaren Männer“ verwiesen. Möhring spricht außerdem allgemein von der Gewaltbetroffenheit von Frauen und negiert damit die besondere Gewaltbetroffenheit von Frauen in der Prostitution, auf die die von ihr kritisierten Aktivistinnen aufmerksam machten – und die unter anderem in einer Studie zur Lebenssituation von Frauen in Deutschland, im Auftrag des BMFSFJ nachgewiesen wurde: Die Autorinnen Schröttle und Müller konnten in ihrem Vergleich zur weiblichen Durchschnittsbevölkerung zeigen, wie die untersuchte Teilpopulation der Prostituierten um ein Vielfaches öfter von Gewalt betroffen ist, insbesondere auch nachgewiesenermaßen durch Freier. Kein Wort lesen wir bei Möhring außerdem von den mindestens 100 Frauen, die allein seit der Jahrtausendwende in der deutschen Prostitution, überwiegend durch Freier, ermordet wurden, und den mindestens 60 Mordversuchen, die das Dokumentationsprojekt Sex Industry Kills zusammengetragen hat. Für den gleichen Zeitraum in den Nordic-Model-Staaten: Schweden 0, Norwegen 1. Erstaunlich für ein MdB, die sich doch eigentlich für Gewaltopfer stark macht und regelmäßig (völlig zurecht) laut nach einer Femizid-Statistik für Deutschland ruft.

Aus Sicht der Aktivistin des Netzwerk ELLA stellt sich die von Möhring kritisierte Angelegenheit nun wie folgt dar:

„Wir haben Freierzitate hochgehalten. Wenn das jemanden traumatisieren könnte, dann doch echt eher MICH, als ehemalige Prostituierte pro Nordisches Modell als diese Lobby-Demo, die entweder behauptet, dass Freierzitate eh erlogen wären oder sich als Escort-Highclass von allem distanzieren, das für die Mehrheit der Betroffenen und durch die Mehrheit der Freier passiert … Na jedenfalls war das ein sehr brisanter Moment für mich. Ich, die ich gerade weg bin (… aufgrund einer) Lobby-Person, die ein T-Shirt mit einem Spruch (…) ‚Daddy‘s little cum princess‘ (trug). Und da schreien DIE MICH an, dass wir retraumatisierend sein könnten? Echt jetzt?“ (Anm. d. Autorin: Ein sehr hoher Prozentsatz der Frauen in der Prostitution hat Studien zufolge sexuelle oder andere Gewalt in der Kindheit erfahren.)

Abschließend noch ein paar Worte zum Protest französischer prostituierter Frauen 1975 in Lyon, auf den Möhring sich eingangs in ihrem Text bezieht und dessen Instrumentalisierung sie den Aktivistinnen um das Netzwerk ELLA vorwirft: Die Forderung nach Entkriminalisierung der prostituierten Frauen und der Einsatz für Rechte und gesellschaftliche Unterstützung entspricht der Politik der unzähligen Überlebendenorganisationen, die sich für das Nordische Modell weltweit stark machen: Egal ob beispielsweise das Netzwerk ELLA in Deutschland, KWANELE in Südafrika, BREAKING FREE in den USA, PRIS in Schweden, WAHINE TOA RISING in Neuseeland oder SPACE INTERNATIONAL, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Aktivistinnen für das Nordische Modell kämpfen Seite an Seite mit den Betroffenen des Sexhandels gegen sexistische, rassistische und kapitalistische Ausbeutung.

Wenn Möhring nun also ihren Text beendet mit dem Satz „Verbünden wir uns mit Marginalisierten und geben ihnen Raum! Dies ist zumindest mein Anspruch als Feministin und LINKE.“, möchte ich sie gerne fragen: Und wann willst du diesem Anspruch gerecht werden und reihst dich für eine moderne und progressive Prostitutionspolitik auch in Deutschland ein, liebe Genossin?

Manuela Schon ist Soziologin mit dem Schwerpunkt geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, Mitbegründerin von „LINKE für eine Welt gegen Prostitution“ und „Abolition 2014 – Für eine Welt ohne Prostitution“ und Autorin von „Ausverkauft! Prostitution im Spiegel von Wissenschaft und Politik (Tredition, 2020).

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4 Antworten

  1. Ich möchte zu den beiden oben genannten Organisationen Neustart e.V und Netzwerk gegen Menschenhandel e.V. ebenfalls zwei Ergänzungen hinzufügen. Es handelt sich um start christlich geprägte Organisationen, die teilweise mit evangelikalen Gruppierungen vernetzt sind – auch aus den USA. Evangelikale verfolgen ein allgemeineres Ziel der Bekämpfung der Prostitution, nicht aus feministischen Gründen, sondern aus sexualkonservativen Gründen.
    Zwar mag es hier in Deutschland nicht soo krass sein,wie in den USA, aber das Engagement gegen Sexarbeit allgemein ist als Teil des konservativen Backlash gegen sexuelle Selbstbestimmungsrechte auch von Frauen zu sehen.
    Quelle zu Neustart e.V. als evangelikal: https://www.pro-medienmagazin.de/wir-sind-der-puff-europas/
    Kritischer Beitrag zu den Anti-Prostitutionstätigkeiten von Evangelikalen in den USA: https://theconversation.com/evangelical-women-are-shaping-public-attitudes-about-sex-work-89129

    Das „Netzwerk gegen Menschenhandel“ scheint in evangelisch-freikirchlichen Kreisen gut vernetzt zu sein: https://www.befg.de/aktuelles-schwerpunkte/nachrichten/artikel/aktiv-fuer-betroffene-sexueller-ausbeutung/

    Wie sehr bei der Geschäftsführerin des Netzwerkes, der Amerikanerin Shannon von Scheele, Religion bei der Bekämpfung der Sexarbeit eine Rolle spielt, ist letztendlich auch nicht so schwer herauszufinden.

    Wir sollten also alle vielleicht zweimal nachdenken, wenn ein Bündnis gegen Sexarbeit so dermaßen christlich-religiös geprägt ist. Denn es geht hier nicht um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit. Es geht um ultra-konservative christliche Sexualpolitik.

    Nun möchte ich klarstellen, dass ich nichts gegen das Engagement von Christ*innen gegen Menschenhandel habe, aber hier geht es offensichtlich um die Bekämpfung jeder Sexarbeit mit den Mitteln des Strafrechts.

    Das oben genannte Bündnis will Sexarbeit wieder stärker strafrechtlich anden, Arbeitsorte sollen kriminalisiert werden und jede Form der Assoziation von und mit Sexarbeiter*innen soll mit dem sogenannten Nordischen Verbot kriminalisiert werden. Das wäre allerdings ein massiver Rückschritt, der alle Errungenschaften der deutschen Liberalisierung zunichte machen würde. Christliche Sexualmoral hat in den allgemeinen Gesetzen nichts zu suchen.

  2. Die Sexkauf-Verbots-Grüppler sind – wie Sonja Dolinsek dankenswerterweise bereits geschildert hat – im reaktionären Spektrum zu verorten.
    Ich selbst bin Linkspartei-Wähler – und gelegentlicher Freier.
    Ja, ich nutze ein, zwei mal im Jahr erotische Dienstleistungen von Damen, die diese Tätigkeit in freier, selbstbestimmter Form ausüben. Ich nutze diese Dienstleistungen nicht, wenn auch nur der Anflug eines Verdachts auf Ausbeutung o.ä. besteht.
    Figuren wie Manuela Schon indes leisten linksliberalen Flankenschutz für zwielichtige Evangelikalafisten und Katholiban.
    Jeder weiß, dass Prostitution – wie etwa auch Abtreibung oder Drogenhandel – im Falle eines Verbots keineswegs verschwindet, sondern weiter im Verborgenen stattfinden wird – dann in ihrer hässlichsten Ausprägung. Die widerlichsten Zuhälter würd’s natürlich am meisten freuen.

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