Reich, Reicher, katholische Kirche

Eigentlich hat man es immer geahnt, dass die beiden deutschen Großkirchen nicht gerade Arm sind. Doch seit die beiden Kirchen in Deutschland ihre Bilanzen vorlegen müssen, wissen wir es schwarz auf weiß: Insgesamt besitzen beide Kirchen ein Immobilienvermögen von über 200 Milliarden Euro und Finanzrücklagen in Höhe von 150 Milliarden Euro. Die Katholische Kirche „versteckt“ ihr Vermögen zu großen Teilen in Stiftungen.

Die beiden Großkirchen arbeiten mit vielen Tricks, um Steuern zu sparen. In Köln z.B. arbeitet das Bistum mit Briekastenfirmen, um beim Immobilienkauf und –verkauf Millionen Euro an Steuergeldern zu „sparen“. Das Erzbistum Köln ist das reichste Bistum Deutschlands: Mit 3,35 Milliarden Euro besitzt es ein Vermögen, das weit über das vieler kleiner Staaten oder Unternehmen geht. Laut Monitor gehören dem Kölner Bistum jedoch eine Immobilienfirma im Wert von 450 Millionen Euro sowie Kaufhäuser im Wert von 5,6 Milliarden Euro: Also das doppelte von den offiziellen Angaben. Nach den Berechnungen des Sozialwissenschaftlers Carsten Frerk besitzt alleine die Katholische Kirche in Deutschland ein Vermögen von 270 Milliarden Euro, mindestens! Denn die Vermögen der Gemeinden werden in den offiziellen Bilanzen nicht angegeben.

Es gibt sie auch, die vernünftigen Stimmen in der katholischen Kirche. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: „Das Vermögen muss durchsichtig und transparent und nachvollziehbar sein. Und das war es in der Vergangenheit nicht hundertprozentig.“

https://youtu.be/DXFHrW82_Jk

Doch die Kirche muss sparen. Und wie der deutsche Staat, tut sie es zuallererst bei den kleinsten: Viele Gemeinden ziehen sich immer stärker aus der Kinderbetreuung zurück, obwohl diese zu großen Teilen durch die Kommunen finanziert wird.

Skandal von Limburg und weitere Geheimnisse?

Der Skandal um den ehemaligen Bischof von Limburg hat viele Menschen in Deutschland erzürnt und die katholische Kirche arg in Bedrängnis gebracht. Versteckt die katholische Kirche Geld in Deutschland und wenn ja, wie viel? Und die Frage bleibt: Handelt es sich bei den veröffentlichten Bilanzen wirklich um das gesamte Vermögen der Kirche? Wie viel steckt in den Stiftungen? Recherchen des ARD und WDR scheinen die Vermutung über versteckte Gelder zu bestätigen.

Staatskirchenverträge und Bischofsgehälter

Deutschland hat mit den beiden Großkirchen sogenannte Kirchenverträge abgeschlossen. Der Staat treibt nicht nur die fünf Milliarden Kirchensteuer ein, nein, er zahlt der evangelischen und katholischen Kirche auch die Gehälter des Klerus und einen Teil des sonstigen Personals und subventioniert ihre Arbeit. Jedes Jahr gehen so ca. 500.000 Millionen Euro an die Kirchen. Diese Vereinbarungen stammen aus dem Jahr 1803 und sind somit über 200 Jahre alt. Egal wie viel Land damals aus kirchlichen in staatlichen Besitz überging. 200 Jahre sind genug, um jeden wirtschaftlichen Schaden aufgewogen zu haben und die Kirchen ihr Personal endlich wieder selbst finanzieren müssen.  Mit den Milliarden der Kirchen könnte man Kitas finanzieren, Sozialleistungen erhöhen und Steuern senken, für die Ärmsten, natürlich.

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2 Antworten

  1. liebe leute von dorfling,

    ich halte viel von eurem blog. allerdings: der schwachsinn über den „reichtum der katholischen kirche“ ist so seicht, dass ich mir jeder erwiderung erspare. flacher gehts nicht.

    1. Hallo Rainer,

      liegen also alle WirtschaftsprüferInnen, SozialwissenschaftlerInnen und BuchalterInnen falsch? Was ist mit den heruntergerechneten Werten? Denn in Stiftungen und Tochtergesellschaften versteckten Summen und vor allem, was ist mit den Staatsverträgen?

      Das sind alles keine Behauptungen, sondern Tatsachen. Der Besitz von Shoppingmalls im Wert von 5,6 Milliarden Euro in Köln ist nichts?

      Ich wüsste gerne, wieso die deutsche katholische Kirche angeblich keinen Reichtum besitzt.

      Beste Grüße

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