Die Verantwortlichen für den Streik sitzten in den Chef-Etagen

Am heutigen Montag steht bundesweit der Nah- und Fernverkehr still. Von der Bild über CDU und CSU bis hin zu Mitgliedern der Ampelparteien empören sich Medien, Politikerinnen und Politiker über die Gewerkschaften, dabei sitzen die Verantwortlichen für den Streik in den Chefetagen der Bahn und beim Kommunalen Arbeitgeberverband.

Die Bild, wie gewohnt an der Seite der Arbeitgeber, empört sich über das hohe Gehalt der Gewerkschaftsvorsitzenden: „Burkert kommt nach BILD-Informationen auf mindestens 94 000 Euro Jahresgehalt, Werneke auf mind. 190 000 Euro/Jahr“.

Das Gehalt von Burkert entspricht dabei ziemlich genau der Gehaltserhöhung, die Bahnchef Richart Lutze in diesem Jahr erhielt: 90.000. Sein Gehalt stieg somit von 900.000 auf 990.000. Das alleine die Gehaltserhöhung des Bahnboss genauso hoch ist wie die das Gehalt des Vorsitzenden der Bahngewerkschaft, thematisiert die Bild selbstverständlich nicht.

Die ehemalige CDU Ministerin Julia Klöckner spricht gar davon, dass „die Gefahr besteht, dass überzogene Lohnforderungen und – Steigerungen von zwölf Prozent die Inflation noch anheizen“. Das die Beschäftigten bei der Bahn insgesamt eine Forderung stellen, die unter der durchschnittlichen Erhöhung des Bahnvorstands liegt, der sich im Durchschnitt eine Erhöhung von 14% gönnte und das die Forderung der EVG nur ein wenig über dem Inflationsausgleich liegt, interessiert Julia Klöckner dagegen nicht.

Noch peinlicher sind die Äußerungen des SPD Bürgermeisters von Leipzig, Ulrich Hörning, der von „Streikfestspielen der Gewerkschaften“ redet und vor zu hohen Abschlüssen warnt. Hörning selbst sitzt am Verhandlungstisch für die Beschäftigten der Kommunen und versucht dort den Beschäftigten einen Abschluss schmackhaft zu machen, der nicht einmal die Inflation ausgleicht. Wer die Verantwortlichen für diesen Streik sucht, der findet sie bei den kommunalen Arbeitgeberverbänden und in den Chefetagen der Deutschen Bahn und nicht beim Warnstreik.

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