Wem gehört die Erde? Wem gehört die Welt? Fragen, die für viele nicht leicht zu beantworten sind, für andere jedoch mit einem schnellen und kurzem ‚dem 1%‘ abgetan sind. Die Masse der Menschen lebt auf ihr, doch sie gehört nicht uns: Die Welt gehört den Bankiers und FirmenbesitzerInnen, den ErbInnen und Reichen, den Immobilienhaien und Fondmanagern. Doch wie kommt das? Es ist wie ein Stammtischgespräch und ebenso hören sich auch die Parolen an.
Es gab schon immer Reich und Arm, die Masse und wenige auserwählte. Das ist natürlich, werden da viele sagen. Aber stimmt das? Man kann ohne viel herum zu Reden Nein sagen. Es gab und gibt Gesellschaften und Teile von Gesellschaftsformationen, die nicht auf dem Ellbogenprinzip erbaut sind, sondern auf dem der Solidarität.
Woher kam der Ellbogen?
Doch woher kommt diese Selbstsuchtsmentalität und dass Ich-fixierte Universum? Den Ursprung nimmt es wohl im Europa des 14. Jahrhundert, als die Pest das erste Mal durch den Kontinent tobte und noch Schwarzer Tod hieß. Für viele Menschen war es unklar, wie der nächste Tag aussehen würde. Und so entstand, vor allem im nördlichen Italien und seiner frühkapitalistischen Umwelt unter den Kaufleuten, ein Mentalitätswechsel: Wenn unklar ist ob man morgen noch lebt, dann sollte man jeden Tag so verbringen als wäre es der letzter. Mit viel Wein, Weib und Gesang. Nicht die Solidarität, sondern das Ich und das persönliche Vergnügen rückten in den Mittelpunkt. Diesen Wechsel der Gedankenwelt ist besonders gut im Dekameron festgehalten, einer Sammlung von 100 Geschichten aus den Jahren 1349 bis 1353.
Die Individualisierung
Heute steht das Wort Individuum und die Individualisierung im Mittelpunkt. Werbung, Schule und Co. trichtern uns ein, das wir alle Individuen sind, die man keiner Masse zuordnen kann, mit speziellen Bedürfnissen und überhaupt total einzigartig. Und ja, es stimmt natürlich in gewissem Maße. Doch das pochen auf der Individualität contra Gesellschaft/Kollektiv kommt nicht von irgendwo: Es geht darum, die Gesellschaft zu zerstückeln und somit den Status Quo des Staatssystems und der Gesellschaftsform zu zementieren – Denn wenn alles individualisiert wurde, jeder Mensch anders ist, gibt es keinen großen Nenner auf den man sich einigen kann um zusammen für eine bessere Welt kämpfen.
Ironischerweise schafft es die Wirtschaft am Ende mit ihren Produkten doch irgendwie auch wieder aus „Individualisierungsinteressen“ Kollektive zu schaffen: Beim Kaufrausch nach einem neuen Apple, Chucks oder sonstigem Hippem Kram, die die eigene Individualität ausdrücken soll und doch nur Massenkonsum ist.
Wir sind die 99 Prozent
Doch es gibt auch Zeichen, dass die Fragmentierung der Gesellschaft an vielen Punkten gescheitert ist. In den USA gibt es nun seit einigen Jahren die Occupy und 99% Bewegung. Gerade sind Griechenlands ArbeitnehmerInnen wieder in einen Generalstreik getreten, in Belgien weiten sich Streiks aus und die USA erlebt eine nie dagewesen Protestwelle gegen staatliche Willkür. Worin liegt die Stärke dieser Proteste? In der Solidarität, im gemeinsamen formulieren von Interessen und dem gegenseitigen Vertrauen und solidarischem Umgang: Respekt, Nachsicht, Verbundenheit und Zusammenhalt. Genau davor haben die HerrscherInnen Angst, die aktuellen Bosse: Die Superreichen, die Banker, die Wirtschaft. Denn wenn wir feststellen, dass doch ein gemeinsames Ziel existiert und wir eine Klasse sind, vielleicht stellen wir dann unangenehme Fragen: „Vorwärts und nicht vergessen, die Frage ganz Konkret gestellt, beim Hungern und beim Essen: Wessen Morgen, wessen Welt?“
2 Antworten
So ganz durchgängig in unserer „Gesellschaft“ ist das nicht: In der Medizin ist der Arzt erst einmal Allopath, der davon ausgeht, dass jeder Mensch – in einer gewissen Bandbreite – gleich funktioniert und reagiert. Die östliche Medizin und auch Heilpraktiker sind da wesentlich differenzierter. Ansonsten bin ich mit der Meinung des Autors konform, mehr noch, es schmerzt, zuzusehen, wie mit der Individulaisierung jedem das Gefühl seiner Einzigartigkeit gegeben wird, was aber nur ein Werbeversprechen ist, ein Buhlen um Aufmerksamkeit, um noch mehr zu konsumieren. Desweiteren sind die Bewegungen der 68er und die Emazipationsbewegung unter dem Blickwinkel der Individualisierung betrachtet, für die herrschende Klasse ein voller Erfolg, was die Konsumfreude angeht.
Die Welt gehört zum Universum
die Erde gehört sich selbst und ermöglicht
uns Menschen hier zu leben.
Wenn JEDER Mensch in seinem regionalen Umfeld zurechkommen müsste,
dann wären die Reichen in Kürze verhungert, verdurstet, …
weil NIEMAND Interesse daran hätte sich als deren Sklaven tot zu schuften.
Es geht nur gemeinsam, Hand in Hand, von Herz zu Herz und diese REVOLution muss von den Regionen ausgehen und „denen da oben“ einfach den Hahn zudrehen.
Die Nomaden haben immer überlebt, die Inuit haben immer überlebt, die Indianer haben immer überlebt, die Afrikaner haben immer überlebt, …
bis zu dem Moment als die Briten fremde Ressourcen klauten, künstliche Grenzen auf dem Papier gezogen haben, …
FREIHEIT für alle Völker in Ruhe und Frieden auf dem eigenen!!! Land zu leben und auch nur dort tätig zu sein. Möchte jemand umziehen, dann kann er das tun, wenn eine andere Gemeinschaft ihn FREI- und WILLIG aufnimmt.
SO wird es gehen mit Menschen, die sich zusammentun um zu LEBEN und zu SEIN – in LIEBE.