Am heutigen 01. Juli findet wie jedes Jahr der „Tag gegen antimuslimischen Rassismus“ statt. Dieser Tag steht wie kein anderer in Deutschland für „antimuslimischen Rassismus“, denn ist der Tag an dem Marwa El-Sheribini von einem Islamhasser ermordet wurde, weil sie ein Kopftuch trug. Antimuslimischer Rassismus artikuliert sich auf viele Weisen, Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und im Alltag, Beleidigungen und Angriffe.
Im vergangenen Jahr gab es 662 Straftaten gegen Muslima, Muslime und muslimische Einrichtungen, die Dunkelziffer wird auf mehr als das achtfache geschätzt. Die Straftaten reichen von Beleidigungen und Bedrohungen, über die Schändung von muslimischen Gebäuden bis hin zu Angriffen.
Doch auch abseits von Straftaten ist der antimuslimische Rassismus auf einem hohen Niveau, 47% der deutschen Bevölkerung teilen die Aussage: „Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land”, wie die Autoritarismus-Studie zeigt. 52% der deutschen Bevölkerung halten den Islam für bedrohlich.
Die Folge sind neben Straftaten, vor allem massive Diskriminierung. Am stärksten davon betroffen sind muslimische Frauen mit Kopftuch, diese müssen sich 4,5 mal so oft bewerben, wie nichtmigrantische und nicht muslimische Frauen, um überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Der Rassismus äußert sich auch in immer neuen Gesetzen, die Kopftuchträgerinnen vom Zugang zum Arbeitsmarkt ausschließen. Auch auf dem Wohnungsmarkt gibt es immer wieder offensichtliche Fälle der Diskriminierung muslimischer Menschen, Zahlen, die das Ausmaß beschreiben, fehlen allerdings noch.
Gemeinsam gegen antimuslimischen Rassismus
Die Antwort auf antimuslimischer Rassismus ist der stetige Kampf gegen diesen und die Aufklärung und Entlarvung der Lügen, derjenigen, die antimuslimischen Rassismus betreiben. Dieser Einsatz kann allerdings nur gemeinsam mit Muslimen und Muslimas erfolgreich sein, die Stellvertreterlogik von Teilen des antirassistischen Spektrums, die sich gegen Rassismus positionieren, aber Muslime und Muslima nicht einbeziehen, muss dafür durch gemeinsamen Einsatz ersetzt werden.