Eine Revolution in Berlin – morgen überall!

Erna Cassarà ist Aktivistin bei “Deutsche Wohnen und Co. enteignen”. Sie berichtet vom Kampf für die Vergesellschaftung aller Wohnungen in Berlin.

Deutsche Wohnen, Vonovia, Akelius und ähnliche Immobilienkonzerne sind in diversen Städten der Bundesrepublik für schlechte Instandhaltung, unechte „Renovierungen“, Schattenmieten und ihren Beitrag zu Spekulation, Leerstand und explodierenden Mieten bekannt. Die Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ will das ändern. Sie sammeln noch bis zum 25. Juni 170.000 Unterschriften von wahlberechtigten Berlinerinnen und Berliner um dem Superwahljahr 2021 eine historische Abstimmung hinzuzufügen: Einen Volksentscheid über die Vergesellschaftung aller Wohnungen in Berlin, die großen Immobilienkonzernen gehören. Dabei würde es zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Grundgesetzes zur Anwendung des Art. 15 im Rahmen einer demokratischen Abstimmung kommen.

Durch ihre Vergesellschaftung würden elf Prozent der Wohnungen in Berlin in öffentliches Eigentum überführt und demokratisch verwaltet werden. Anders als eine Aktiengesellschaft, deren Vorstände Entscheidungen satzungsgemäß profitorientiert treffen müssen, kann sich hier die demokratische Entscheidungsfindung allein nach dem Allgemeinwohl richten.

So kann der lokale Wohnungsmarkt entspannt und faire Mieten dauerhaft gesichert werden. Vor allem verspricht sich die Initiative aber die Möglichkeit, Wohnen neu denken und gestalten zu können. Durch die gemeinnützige Verwaltung können dringend benötigte Schutzräume vor häuslicher Gewalt demokratisch beschlossen und eine diskriminierungsfreie Zuteilung von Wohnungen garantieren werden. Genauso können FLINTAS entlastet werden, indem Sorge- und Reproduktionsarbeit gemeinschaftlich organisiert wird. Fraglos eine Revolution: „Heute in Berlin – morgen überall!“.

Ihr wollt mitmachen? Die Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ hat auch ein Hochschulteam, das ihr beim Unterschriftensammeln unterstützen könnt. Kontakt: ed.nengietnewdobfsctd@neluhcshcoh

Dieser Beitrag erschien in gedruckter Form in der Critica, verfasst hat ihn Erna Cassarà

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