Mahienour el-Massry und Yousef Shaaban, Mitglieder der Revolutionären Sozialisten in Ägypten, sind nach mehr als einem Jahr Haft wieder in Freiheit. Aber sie sind nicht die letzten Revolutionäre, die vom Militärregime in die Gefängnisse gesteckt worden sind, weitere befinden sich in Haft.
Beide waren führende Aktivisten der ägyptischen Revolution in ihrer Heimatstadt Alexandria. Mahienour saß im Gefängnis, da sie von der Polizei verlangt hatte, dass diese sich für Gewalt gegen Aktivisten und Menschrechtsanwälte entschuldigen soll. Ihr und Youseff, sowie weiteren Aktivisten wurde darauf vorgeworfen, dass sie versucht hätte eine Polizeistation zu stürmen, ein Vorwurf der mit Realität wenig gemein hat. Im Gefängniss saßen sie mit tausenden anderen Aktivisten und Revolutionären, dabei mussten sie unter unmenschlichen Bedingungen leiden, Menschenrechtsorganisationen sprechen auch von Misshandlungen.
Ein weiterer Aktivist der in Haft sitzt ist der Arbeitsrechtler Haitham Mohamedain, der wegen Protesten gegen den Verkauf zweier Inseln inhaftiert wurde. Aus dem Knast hat er einen Brief an seine Unterstützer formuliert: „Das Militärregime hat schon lange vorher begonnen, die Reichtümer des Landes dem Ausverkauf preiszugeben. Sie haben alles verkauft – sie haben Fabriken an Spekulanten verkauft und die Arbeiterinnen im Stich gelassen. Sie haben die landwirtschaftlichen Nutzflächen an al-Walid ibn Talal Al Saud und andere Diebe verkauft…Ich habe große Achtung vor eurer Standhaftigkeit angesichts der Tyrannei und ich bedanke mich für eure Solidarität mit den Gefangenen. Das Schicksal der Menschen in Ägypten in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts war es, gleichzeitig gegen ausländische Besatzung, Korruption, die Tyrannei der lokalen Machthaber und die feudalen Grundbesitzer zu kämpfen. Unsere heutige Aufgabe ist es, dass wir diesen Weg fortsetzen und gegen das Militärregime und gegen das Kapital kämpfen, um das Land zurückzugewinnen und zu befreien“