Fotos: Duigida die zweite
Nachdem es in der letzten Woche zu Übergriffen auf die Polizei kam, wurde diese Woche das Polizeiaufgebot drastisch erhöht. Es kam zu keinerlei gewalttätigen Zwischenfällen. Jedoch wurde die Pressearbeit massiv behindert. Das WDR-Team konnte seine Sendung nicht reibungslos durchführen, da sie von starken Taschenlampen angeleuchtet wurde und bedroht wurde. Meine Erfahrung als Journalist dazu:
Ich kam erst kurz nach 18 Uhr bei Duigida an. Zuvor war ich bei der „Initiative gegen Duisburger Zustände“. Dort wurden die dort stehenden Demonstranten schon von ein, zwei teils mehr oder weniger Vermummten „unauffällig“ gefilmt. Das heißt: Es wurde so getan als würde man nur vorbei laufen, hatte jedoch das Handy in der Hand und filmte mit eingeschalteter LED die Personen. Ob aus Dummheit die LED eingeschaltet blieb oder ob es zur Einschüchterung diente, wer weiß.
So: Nun war ich bei Duigida. Nach kurzem Vorzeigen meines Presseausweises konnte ich die Polizeiabsperrung passieren. Als ich nur in die Nähe der Duigida Demo kam, aus der Richtung der Gegendemo kommend, kamen schon Rufe wie „Antifa Hürensöhne“ und ähnliches. Sofort kramten die Demo-Teilnehmer, unter ihnen auch viele Hooligans, die schon von Hogesa bekannt sind, ihre Handys raus und fingen an, die dort stehenden Fotografen zu filmen. Nervte natürlich alle sodass sich die Fotografen am Anfang fern von Duigida hielten und stattdessen die meist gutgelaunten Gegendemonstranten fotografierten.
Nach merhmaligem Passieren der Polizeiabsperrung, um von beiden Demonstrationen Bilder machen zu können, sprach mich ein Polizist an und sagte, dass das ja wie „Emil und die Detektive“ sei. Dauernd würde ich Fotos machen und die Fotos dann sicher meinen „Antifa-Freunden“ zeigen. Dass ich als Journalist, und nicht als Demoteilnehmer da war und auch bei der Gegendemo keine Leute getroffen, sondern Fotos gemacht habe, war ihm wohl sichtlich egal. Die Gewalt der letzten Duigida-Demo warf seinen Schatten und lies auch die Polizisten schneller misstrauisch werden.
Als ich im Bahnhof war, um mir die ankommenden Hooligans anzusehen, wurde ich, grade als jene eintrafen, von einem Polizisten zur Seite genommen. Nach dem Vorzeigen meines Presseausweises und von zwei weiteren Bestätigungen meiner Personalien lies er mich fotografieren. Die Hooligans waren dann jedoch schon fast alle aus der Tür raus. Als ich dann mit einem befreundeten Journalisten telefonierte, und ihm die aktuelle Lage beschrieb, drehte sich ein laufender Polizist um, blieb stehen und schaute mich die ganze Zeit beim telefonieren an. Ich beendete schnell das Gespräch und fragte ihn, was er denn wolle, ob er meinen Presseausweis sehen wolle. Nein, entgegnete er dann aber, er wundere sich nur was für eine Scheiße ich in mein Handy reden würde. Als ich ihn fragte, was er damit meine, murmelte er nur etwas von Hooligans. Beim Telefonat hatte ich über die Ankunft der rechten Hooligans kurz zuvor berichtet.
Ein Fotograf erzählte mir später ähnliches von der Woche zuvor. Der Polizeisprecher von Duisburg, Ramon van der Maat, meinte, man müsse bei solchen Aktionen mit den Presseleuten vor Ort reden. Kein Wort davon, dass so etwas nicht geduldet werden darf. Die Pressestelle der Polizei ist ein Kapitel für sich. Schon öfters hatte sie sich, wir nennen es mal, ungeschickt ausgedrückt oder hatte fragwürdige Entscheidungen getroffen. Dafür wurden sie unter anderem vom Zentralrat der Juden kritisiert.
Doch auch die Gegendemonstranten mochten wohl die Polizei nicht. Als mehrere Fotografen, ich unter ihnen, die Gegendemo beim „Spaziergang“ von Duigida fotografieren wollten, wurden wir als Nazis beschimpft. Das gleiche passierte mir letzte Woche, als mich bei der kurzen Eskalation zwischen autonomen Linken und Mitgliedern der Partei „Die Rechten“ ein Linker filmte mit den Worten „Dich,Kameramann, hab‘ ich auch drauf!“ Der Grund seiner Aufregung: Ich hab mich auf eine Absperrung gestellt und hab ein Foto der Masse von Linken gemacht. Ich musste ihm erst eine Zeit lang erklären, dass ich nicht zu Duigida gehöre…
- Transparent bei der Demo „Initiative gegen Duisburger Zustände“ mit Bezug auf das in die Medien geratene „Problemhaus“ in Duisburg.
- 300 Duigida-Demonstranten hatten sich versammelt. Es gab die ganze Zeit Behinderung der Arbeit von Fernsehteams, Fotografen und anderen Journalisten.
- In mehreren Schüben kamen Hooligans durch den Hauptbahnhof. Aus dem nahegelegenen McDonalds kamen „Alerta Alterta, Antifacista!“-Rufe.
- Von den rund 300 Duigida-Demonstranten waren über 100 mutmaßliche Hooligans.
- Transparent bei der Demo „Initiative gegen Duisburger Zustände“ mit Bezug auf das in die Medien geratene „Problemhaus“ in Duisburg.
- Ramon van der Maat, Polizeisprecher in Duisburg, sagt, dass die Stimmung bei der 2. Duigida-Demo „deutlich aggressiver als bei der ersten Veranstaltung“ war.
- Ein Polizist beobachtet die Vorbereitungen zum Duigida-Spaziergang.
- Der Kapplan der letzten Duigida Demo, der seines Amtes enthoben wurde, kam dieses mal wegen einem Todesfall nicht. Jedoch war sein Begleiter mit dem Kreuz wieder dabei.
- Der Duigida-Spaziergang wurde komplett von der Polizei abgeschirmt.
- Rechte Hooligans hatten Fahnen mit ihren Wappen dabei.
- Düstere Zukunft?
- Bekannte Neonazis hatten sich Presseausweise besorgt. Dies sorgte für Aufruhr bei den anderen Journalisten.
- Die Deutschlandflagge war auf der Duigida-Demo omnipräsent.
- Dieses mal gab es keine Zwischenfälle. Weder Blockaden, noch Übergriffe. Dies war nur durch das massive Polizeiaufgebot möglich.
- Als die Duigida-Demo sich der Gegendemo nährte, wurde das Polizeiaufgebot noch einmal erhöht.
- Auf dem Spaziergang waren Parolen wie „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlasen“ und „Lügenpresse, Lügenpresse!“ zu hören.
- Die Deutschlandflagge war auf der Duigida-Demo omnipräsent.
- Ein Schild auf der Demo gegen Pegida am Duisburger Hauptbahnhof.
- Das Flaggenmeer der roten Antifa war wohl das auffälligste auf der Gegendemo am Bahnhof.
- Die Polizei bewachte von Anfang an die Gegendemo. Nach dem Debakel bei der letzten Duigida-Demo, wo mehrere Polizisten zum Teil schwer verletzt wurden, wurde das Polizeiaufgebot stark erhöht.
Passt nicht gerade zur Überschrift, aber ich möchte dieses Video hier trotzdem nochmal reinstellen, da mich es immer noch wundert, warum es so wenig verbreitet ist.
Der ehemalige Spiegel Journalist Harald Schumann redet Klartext und prangert die Interne Pressefreiheit in Deutschland an.
Schumann: “… das ist in der deutschen Presse Gang und Gäbe, dass Chefredakteure oder Resortleiter ihren Untergebenen sagen, wie sie zu denken haben. Dass Vorgaben gemacht werden, was sie recherchieren dürfen und was nicht, und dass viele junge Kollegen daran gehindert werden überhaupt kritische Journalisten zu werden weil ihre Vorgesetzten das gar nicht wollen.”
Interviewer: “Sie nehmen ausdrücklich die ÖR-Anstallten nicht aus, warum?”
Schumann: “Weil ich genügend Kollegen aus ÖR-Anstallten kenne, die mir genau solche Geschichten berichtet haben und mir das hundertfach bestätigt haben. Insofern, die sind da nicht aus zunehmen.”
https://www.youtube.com/watch?v=d1ntkEbQraU