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Diese Menschen sind keine Gäste

„Gäste müssen sich anpassen“, „Ausländer passen sich nicht an“, „hier leben nur noch Migrantinnen“, „der Stadtteil ist voll von Migranten“. Sprüche die man vielerorts im Internet lesen kann, Sprüche die mir tierisch auf den Sack gehen, denn ab und zu falle ich auch in eine dieser Kategorien, die sogenannte Biodeutsche gerne benutzen.

Nochmal zum Mitschreiben: Die für viele noch immer als „Ausländer“ bezeichneten Menschen sind häufig hier geboren, sind also laut Verfassung der Bundesrepublik Deutschland Deutsche. Sie sind Nachkommen von etlichen ArbeiterInneneinwanderungswellen: Aus dem 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts die Masuren und Polen aus dem heutigen Polen. Spanische, italienische, türkische, jugoslawische oder Gott weiß woher ArbeiterInnen, die in den 60ern und 70ern eingewandert sind. 33 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland hat ein Eltern- oder Großelternteil, dass nach Deutschland eingewandert ist. 20 Prozent unserer Gesellschaft haben bereits einen solchen „Migrantionshintergrund.“ Das ist jeder fünfte! Das ist keine Minderheit, das ist ein essentieller Teil unserer Gesellschaft, der nicht anders behandelt werden möchte als der Rest: Fair und Gleichberechtigt, ohne Diskriminierung und Rassismus.

Sie sprechen Deutsch haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie Gingen oder gehen hier zur Schule, studieren oder haben eine Ausbildung gemacht. Und trotzdem lese ich immer wieder solche Sachen wie: „Der Stadtteil hat bereits jetzt eine schwierige migrantische Struktur.“ Wann fangen JournalistInnen und BürgerInnen an diese Menschen als gleichwertige Mitmenschen zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass es in diesem Land Menschen gibt, die mehr als Deutsch und Denglisch sprechen und trotzdem zur Gesellschaft gehören? Die vielleicht eine dunklere oder helle Hautfarbe haben. An eine andere imaginäre Figur als Gott glauben. Die nicht Emma, Jonas oder Patrick heißen sondern Dragan, Ahmed oder Toni?

Menschen müssen sich nicht assimilieren. Sie müssen nicht anfangen deutsch zu kochen, nur noch ausnahmslos Deutsch sprechen oder Fan des FC Bayern München werden, obwohl das viele sind. Sie müssen sich auch nicht evangelisch oder katholisch taufen lassen. Sie können von mir aus an das Spaghettimonster glauben. Das steht jedem frei. Und das sollte endlich in die Köpfe aller. Auch euer Nachbar oder Nachbarin Öztürk, Tatsianakis, Mihajlovic, El-Zaid sind Menschen, die vielleicht besser deutsch sprechen, bessere deutsche Texte verfassen oder deutsches „Liedgut“ drauf haben, als ihr.

Damit ich irgendwann nicht mehr gefragt werde: „Woher kommst du? Solingen? Ne, ich meine woher kommst du wirklich?“

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6 Antworten

  1. wer hat denn was gegen die Leute, die Sie beschreiben ?! Ein Händchenvoll unbelehrbarer dumpfer Nazis vielleicht. Es geht doch um ganz andere Probleme die man nicht einfach durch Verschweigen löst. Mit dem, was Sie da beschreiben erklären sich mit Sicherheit weit über 95 Prozent der hier Lebenden einverstanden. Und das manche Leute islamistische Prediger, arabische Gangsterbanden und bildungs – und integrationsresistente Gruppen nicht gar so toll finden ist kein Rassismus. Befragen Sie mal „bürgerliche“, liberale undauch linke Polen, Italiener, Ungarn, Franzosen, Holländer, Russen, Iraner, Türken usw.usw., die in Deutschland leben zum Thema. Klären Sie mich bitte über den Sinn des Artikels auf.

  2. Auch wenn ich die Intension hinter dem Artikel verstehe, so hinterläßt er aber bei mir Ratlosigkeit.

    Für mich steckt im allgemeinen hinter der Frage der (wirklich) Herkunft Neugier und Gastfreundschaft. Kaum ein Rassist beschäftigt sich mit dieser Frage, für den bist du Ausländer bestenfalls Afrikaner oder eben einfach ein …..

    Wer diese Frage stellt ist Neugierig und möchte etwas über deine Kultur Wissen. Wenn du diese lieber verleugnen möchtest, sollte das aber respektiert werden. Aber dem anderen Diskriminierung unterstellen, ist höchst unfreundlich.

    Wer sich für Fremde die hier leben interessiert, möchte an dessen Kultur teilnehmen. Das was viele Menschen auch tun. Sie gehen türkisch, griechisch, indisch und immer öfters syrisch oder afghanisch Essen, machen Bauchtanzkurse oder besuchen Moscheen an Tagen der öffenen Tür.

    Und ein weiterer Punkt den du vergisst, so selbstverständlich wie du es beschreibst ist das nicht. Ich bin Jahrgang 1965 und war von 1970-1985 auf ca. 10 verschiedenen Schulen. Ich hatte in dieser Zeit keinen einzigen Mitschüler oder Mitschülerin deren Eltern nicht in deutschland geboren waren. Das lag sicher auch daran, dass es überwiegend sehr ländliche Gegenden waren, aber den Umgang mit „Gastarbeitern“ gab es eine Generation vor dir, nicht so flächendeckend wie du es erlebt hast.

    Ich habe das damals als Missstand empfunden, zumal unsere Elterngeneration noch ausgeprägte faschistische und rassistische Prägung erlebt hat und auch genau so agierte. Als junger Punker wurde dir 1980 der Weg in ein KZ oft gewünscht und das nicht von irgendwelchen Nazis, sondern von einem breitem Querschnitt des Bürgertums. Die auch eine entsprechende Haltung gegenüber „Ausländer“ hatten.

    Das ist aber heute nicht mehr so verbreitet. Selbst ein typisches AFD Mitglied ist im Vergleich zu vielen CDU’lern 1975 ein toleranter und weltoffener Mensch. Auch wenn es schwer zu glauben ist, aber wir haben enorme Fortschritte gemacht, eben auch weil wir Neugierig waren.

    In den 70’ern hat man sich z.b. über deutsche Touristen lustig gemacht, die in Italien Spaghetti mit Messer und Gabel gegessen haben und lieber Schnitzel, wie zu Hause, essen wollten. Es wurde darüber gelästert, weil sie nicht neugierig auf die fremde Kultur waren.

    Und heute muss man immer öfters lesen, dass man nicht neugierig sein soll?
    Wann wurde eigentlich beschlossen, dass Neugierde Diskriminierung ist?

    Und wieso muss ich deutsches Liedgut drauf haben?
    Das war genau das, was unsere Generation abgeschafft hat – wir singen nicht, das war (und ist) bei den deutschen Nazis beliebt.

    1. Finde ich gut und realistisch, diese Einschätzung.
      In dem Artikel werden auch Probleme konstruiert die gar nicht vorhaanden sind. Wer fordert etwa, dass jemand FC Bayern Fan werden oder deutsch kochen soll ?! Niemand. Das taugt nicht mal als satirische Bemerkung. Vielleicht hätte man damit Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre provozieren können. Deutsche Küche ist heute eher exotisch. Nachdem jemand 10 mal beim Asiaten Italiener Türken Griechen Inder usw. gegessen hat kommt ihm dann irgendwann mal die Idee: So ein Jägerschnitzel mit Kroketten könnte es doch auch mal sein.
      Das ist die Realität 2016. Aber dann erst mal ein vernünftiges Gasthaus finden wo es sowas gibt.
      Und das mit der Sprache hat auch mit Arbeit zu tun. In bestimmten Bereichen ist nun mal deutsch unentbehrlich, nicht weil es Rassisten so wollen, sondern sondern weil sonst nicht gearbeitet werden kann. Der Artikel hätte vielleicht meinen Großvater vor über 50 Jahren meinen können. Er kommt zu spät. Und ich habe den Verdacht, er ist ein Ablenkungsmanöver, aber weder ein raffiniertes noch ein lustiges.

    2. naja, struppi, auch deutsches Liedgut ist nicht per se schwarzbraun-ist-die-haselnuss-faschistisch. es gibt auch fortschrittl. &listige Volkslieder; die linken Liedermacher Hannes wader &zupfgeigenhansel haben viele davon aufgenommen; alle Internat. Folksänger (Joan baez,Phil ochs, Tom paxton, der junge bob dylan, eric campbell, pete seeger, die irischen folkgruppen, die chilenischen usw.) waren eher links.-

      der Artikel von kerekes ist keiner Auseinandersetzung wert; der zur Auseinandersetzung unfähige typ schreibt immer schwächer.

      1. Der Satz war etwas ironisch gemeint, da ich den Inhalt des Artikels für überzogen halte, habe ich eine etwas überzogene Haltung, mit der ich gross geworden bin eingewoben :-)

        Wobei das aber durchaus einen Kern Wahrheit enthält. Dir wurde in den 70’ern in der Schule nicht das Singen beigebracht bzw. ich kann mich nur an wenige Situationen erinnern wo gesungen wurde. Ich vermute, das lag an der Scham der Älteren, wie sie mit Schmackes und Gesang in Europa für Krieg und Vernichtung gesorgt haben.

        Dadurch, dass ich in der Kindheit nie damit in Berührung kam, liess sich das später auch nicht mehr mit linken Kampflieder ausgleichen – ich habe nach wie vor ein schlechtes Gefühl wenn gemeinsam gesungen wird – das ist eine Prägung die man wohl nie verliert.

        (Trotzallem weiss ich Liedgut zu schätzen, so ist es nicht, nur selber singen geht nicht)

    3. Menschen müssen sich nicht assimilieren. Sie müssen nicht anfangen deutsch zu kochen, nur noch ausnahmslos Deutsch sprechen oder Fan des FC Bayern München werden, obwohl das viele sind.

      Ich denke da hast du das…. NICHT ………überlesen…. struppi

      Dann sind wir uns also alle einig .

      Danke Daniel für den Artikel .
      Recht hast Du .
      @struppi
      Und dieser Vergleich mit 70 iger Jahren Cdu und der AFD heute…….
      Ihr (Du und Maria ) scheint Euch gut auszukennen ,in dem was AFD ler meinen / denken (wenn sie denn tatsächlich denken können , was ich bezweifele ) .

      bonnie

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