Es gibt sie also doch, die altruistischen Menschen die nicht nur an Profit denken, sondern eine solidarische Gesellschaft wollen in der jeder für jeden einsteht: Der 75 jährige Zoran Ilić lässt seit zwei Jahren in seinem Haus zehn Schülerinnen und Schüler der Oberstufe kostenlos wohnen. Nun erweitert er das Angebot auch auf die kommenden Studentinnen und Studenten, die nach der Fertigstellung der neuen Universität in der serbischen Stadt Kruševac erwartet werden.
„Die Bedingungen dafür für die kostenlose Unterkunft für Studierende ist dieselbe wie für Schüler. Sie müssen fleißig sein und regelmäßig an ihren Kursen teilnehmen“, erklärt der Renter Zoran Ilić. „Zehn Studierende würden in das Haus passen. Ich hoffe, dass ich noch Sponsoren für die Betriebskosten finde, aber selbst wenn nicht, würde ich diese eben von meiner bescheidenen Rente bezahlen.“
Interessanterweise gab es bisher nur wenig Rückmeldung auf das Kostenlose Angebot. „Wir sind schon eine seltsame Welt“, sagt Ilić, der den Scharm eines alten, gemütlichen und netten Opis versprüht: „Als ich das Haus für einen Euro am Tag vermieten wollte, gab es auf einmal deutlich mehr Rückmeldung.“ Trotzdem wird er für die zukünftige Universität sein Angebot aufrechterhalten und zehn Studierende kostenlos unterbringen. Diese hätten dann 120m² für sich und im Keller sogar einen Sport- und Tischtennisraum auf 80m².
Ob die Studierenden eine neue, eigenständige Universität bekommen oder einfach nur ein Institut der großen Universitäten Belgrads ist unklar. Sicher ist jedoch, dass bisher 26 Millionen Dinar, umgerechnet ca. 250.000 Euro in die Renovierung von Gebäuden investiert wurde. Der Bürgermeister der Stadt, Dragi Nestorović, glaubt sogar an einen Umbau einer alten Kaserne in ein Studentenwohnheim. Und unser Opi ist voller Zuversicht, dass die Studenten sein Angebot annehmen werden. Es gibt sie also doch, die selbstlose und praktische Solidarität.