Logo der Bewegung zur militärischen Neutralität Montenegros

Montenegros Regierung tut alles für einen Nato beitritt

Es ist Fototag: Der Schüler Vanja Jotić aus Montenegro wird, wie alle Schülerinnen zum Abitur, für die Zeitung fotografiert. Er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Wir haben nicht vergessen – Nein zum Nato Beitritt“ Doch in der Zeitung trägt er nur noch ein weißes T-Shirt. Seine politische Message: Wegretuschiert!

Das T-Shirt (Foto Hier) ist weder in der Zeitung, noch im Schülerinnen Magazin Echo, das die Schule herausgibt, zu sehen. Vanja Jotić aus Montenegro ist außer sich vor Wut: „Im Magazin ist das T-Shirt absolut weiß, ohne die winzigste Spur eines Aufdrucks.“, ärgert sich der Junge. Doch das ist noch nicht das krasseste. Als Vanja seinen Klassenlehrer fragte, wer das Foto retuschiert hat, behauptete dieser absolut dreist, der Schüler hätte sich in einem weißen T-Shirt fotografieren lassen. „Das Wegretuschieren meiner politischen Botschaft zeigt nur, wie verzweifelt und ohnmächtig die Zentralregierung ist, wenn sie schon vor einem Oberstufenschüler zittern.“

Vanja Jotić ist Aktivist und setzt sich für die militärische Neutralität des Zwegenstaates ein: „Meine freie Meinungsäußerung wurde hier willkürlich eingeschränkt. Das Recht auf eine andere Meinung ist der Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Ich bin Volljährig und der Staat muss meine Meinung akzeptieren.“ Das Gymnasium in Kotor hat inzwischen bestätigt, dass das T-Shirt retuschiert wurde. Der Schuldirektor Božo Perović beruft sich dabei auf die Schulsatzung, die politische Neutralität vorschreibt.

Montenegro wirbt um Natobeitritt

Seit Beginn des Jahres wirbt die Montenegrinische Regierung massiv für einen Beitritt des kleinen Balkanstaates. Mit nur 625.000 EinwohnerInnen ist Montenegro eines der kleinsten Länder Europas. Das Land wird in putin’scher Manier seit 1991 vom selbsternannten Sozialisten Milo Đukanović regiert, mal als Premierminister, mal als Ministerpräsident, mal als Staatspräsident. Sein italienischer Staatskollege Mattarella ist sich sicher, dass Montenegro bis zum Ende des Jahres eine Einladung zur Mitgliedschaft erhalten wird. Auch der deutsche Außenminister Frank Walter Steinmeier hofft auf dieses Szenario. „Wir werden uns nicht von unserem Protest abbringen lassen“, sagt Vanja Jotić.

Am 13. Mai schrieb der Österreichische Standard „Nato: Relikt des Kalten Krieges auf Sinnsuche.“ Dem ist nichts hinzuzufügen: Außer um militärische Vorherrschaft geht es schon lange um nichts mehr.

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