5.000 IG Metall Mitglieder trotzen heute den Minusgraden in Mülheim und kamen zu einer Warnstreik-Kundgebung zusammen, um den Druck auf die ArbeitgeberInnen in der anstehenden dritten Verhandlungsrunde zu erhöhen. Die IG Metall fordert für seine Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn und eine geregelte Weiterbildungsmöglichkeit bei Lohnfortzahlung. Besonders die Jugend zeigt sich sehr engagiert!
Auf den ersten Blick wirkt es wie eine typische Gewerkschaftsveranstaltung: Zumeist ältere Männer stehen auf der Bühne und rufen den Kolleginnen und Kollegen ihrer Gewerkschaft Mut zu, welche mit über 50 Reisebussen aus allen Ecken des Bundeslandes angereist sind. In der Menge laufen vereinzelt Linkspartei Mitglieder umher und verteilen „Solidaritätsfyler“. Einigen der Anwesenden merkt man die 30 Jahre lange SPD Mitgliedschaft an, denn sie schauen mit Verachtung auf die Flyerverteiler der „anderen Partei“. Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall, ist der erste Redner des Morgens, nachdem eine Gitarrenversion des russischen Volkslieds Katyuscha die Menge aufgeheizt hat. „In Zeiten der Krise haben wir zurückgesteckt. Nun geht es den Betrieben wieder gut und wir wollen unseren gerechten Anteil“, schreit Giesler in die Menge.
„Dies ist der erste fast echte Streik den ich seit den späten 80ern Erlebe“, erklärt der IG Metall Jugend Vertreter. Der Jugend sei besonders die Bildungsteilzeit eine Herzensangelegenheit. Sie strafen die Unternehmen Lügen, die behaupten die Bildung läge ihnen am Herzen: Denn sie wollen bisher nicht der Lohnfortzahlung in Bildungsteilzeit zustimmen.
Was fordert die IG Metall?
Die IG Metall fordert für die ca. 800.000 Metallbeschäftigten in NRW 5,5 Prozent mehr Lohn, eine Verbesserung der Altersteilzeit und die Möglichkeit der Bildungsteilzeit. Angeboten wurde bisher nur eine Lohnerhöhung von 2,2 Prozent. Und das obwohl die Branche sich deutlich von der Krise erholt hat: Alleine Siemens verzeichnete vergangenes Jahr über vier Milliarden Euro Gewinn!
2 Antworten
Passt nicht gerade zur Überschrift, aber ich möchte dieses Video hier trotzdem nochmal reinstellen, da mich es immer noch wundert, warum es so wenig verbreitet ist.
Der ehemalige Spiegel Journalist Harald Schumann redet Klartext und prangert die Interne Pressefreiheit in Deutschland an.
Schumann: “… das ist in der deutschen Presse Gang und Gäbe, dass Chefredakteure oder Resortleiter ihren Untergebenen sagen, wie sie zu denken haben. Dass Vorgaben gemacht werden, was sie recherchieren dürfen und was nicht, und dass viele junge Kollegen daran gehindert werden überhaupt kritische Journalisten zu werden weil ihre Vorgesetzten das gar nicht wollen.”
Interviewer: “Sie nehmen ausdrücklich die ÖR-Anstallten nicht aus, warum?”
Schumann: “Weil ich genügend Kollegen aus ÖR-Anstallten kenne, die mir genau solche Geschichten berichtet haben und mir das hundertfach bestätigt haben. Insofern, die sind da nicht aus zunehmen.”
https://www.youtube.com/watch?v=d1ntkEbQraU