Der Dokumentarfilm des preisgekrönten griechischen Journalisten Yórgos Avgerópoulos zeigt bildgewaltig die Chronologie und Auswirkungen der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise auf Griechenland. Die Austeritätspolitik basiert nicht nur auf der erbarmungslosen Herrschaft des Kapitals, sondern stützt sich auch auf eine falsche Studie zweier Ökonomen, die europäischen Doktrin wurde. Der soziale Frieden wurde aufgekündigt, Verarmung und Ausgrenzung die dramatischen Folgen, von denen Betroffene auf erschütternde Art und Weise berichten. Griechenlands Bürger*Innen verlieren den Anspruch auf Gesundheit und Bildung, sie landen als Obdachlose auf der Straße, leiden unter Mangelernährung, und haben keine Krankenversicherung mehr.
Auch politisch Verantwortliche kommen zu Wort, ex-EZB-Chef Trichet, EU-Parlamentspräsident Schulz, Ministerpräsident Tsipras, oder auch ex-Finanzminister Varoufakis. Das Spardiktat hat Griechenland in eine nicht gekannte Massenarmut getrieben, die von den Initiatoren noch immer als notwendig und alternativlos bezeichnet wird. Ihre und die Pfründe ihrer Partner aus Finanz- und Privatwirtschaft wären in Gefahr. „Agorá“ ist ein Film, der alle Europäer*Innen angeht, denn er offenbart, wie das Konzept der Demokratie – ausgerechnet in Griechenland, der „Wiege der Demokratie“ – zugunsten der Finanzmärkte komplett ausgehebelt worden ist, mit all seinen verheerenden Konsequenzen. Dieser Film sollte ein Weckruf sein für alle Empörten die historische Entrechtung und staatlich verordnete Verarmung nicht hinzunehmen:
Hinweis: Video bis zum 27. April 2017 über diesen Link in der ARD-Mediathek verfügbar.