Journalist im Hambacher erliegt nach Unfall seinen Verletzungen (aktualisiert)

Laut Aktivisten im Hambacher Forst fiel ein Journalist bei einem Polizeieinsatz 14 Meter in die Tiefe und verletzte sich schwer. Die Einsatzkräfte sollen keine Sicherungsnetze genutzt haben und gingen laut Aktiven mit Zwang vor. Polizei bestätigt Vorfall.

Hambacher Forst.  „Ein Journalist viel durch ein (Baumbrücke) Weg 14 Meter in die Tiefe. Sanitäter sind vor Ort, die aktuelle Situation unklar,“ heißt es auf dem Twitter Account „Hambibleibt“. „Er scheint gefallen zu sein, als Polizisten versuchten einen weiteren Aktivisten im Baum zu erreichen“, heißt es in dem Tweet weiter. Weiterhin sollen am Beechtown Spezialeinheiten eingesetzt werden, um die Räumung voran zu treiben. Das Polizeipräsidium Aachen bestätigt den Vorfall. Aktion Unterholz berichtet sogar darüber, dass der Journalist wiederbelebt werden muss.

https://www.facebook.com/AktionUnterholz/posts/237874483563647

Der Polizeieinsatz war gesellschaftlich auch vor diesem schwerwiegendem Vorfall stark umstritten. So berichtete die Gewerkschaft der Polizei vor wenigen Tagen, dass die Räumung des Hambacher Forstes einen zweistelligen Millionenbetrag kosten könnte, mindestens jedoch einen einstelligen. Die Schwarz-Gelbe Landesregierung NRW indes verteidigt weiterhin die Räumung des Waldes. So schrieb der WDR das Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Dienstag (18.09.2018) im Bauausschuss des Landtages SPD und Grüne scharf angriff: „Der Hambacher Forst ist kein rechtsfreier Raum.“ Linke und Grüne stellen sich gegen die weitere Rodung des Waldes. Vor allem die Linkspartei betont die Unsinnigkeit des Unterfangens, da Deutschland ohnehin nicht auf Kohlestrom (Quarks bestätigt) angewiesen sei und Deutschland den Kohleausstieg plane. Beide Parteien sind seit beginn der Räumungen mit Bundestagsabgeordneten präsent und beobachten den Einsatz.

Der bekannte Umweltaktivist Tadzio Müller hingegen sieht in der Räumung nur eine Machtdemonstration des Staates. „Die Landesregierung werde damit zur Erfüllungsgehilfen von RWE.“ RWE ist einer der größten deutschen Stromkonzerne und unterhält die schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas. Einer der größten Anteilseigner sind die Kommunen Nordrhein-Westfalens. Außerdem ist der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU NRW, Gregor Golland, Beschäftigter von RWE von verdient sich nebenher bis zu 120.000 Euro im Jahr.

Updates

17.55 Uhr: Der Energiekonzern RWE tweetet, sie seien zutiefst erschüttert und bedauren den Vorfall sehr.

17.56 Uhr: Der Journalist ist inzwischen an seinen Verletzungen erlegen. Um 18.30 Uhr gibt es auf Twitter eine live Stellungnahme. Die Polizei hat den Tatort inzwischen abgesichert.

18.06 Uhr: Die Linke Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler äußert sich schockiert über den Vorfall und ruft RWE und die Landesregierung zur Beeidigung der Räumung auf.

19 Uhr: Pressekonferenz der Aktivist*innen

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