Wenn die Grabreden der politischen Aufsteiger auf John McCain als abgehoben von der Realität erscheinen, dann deshalb, weil sie die elitäre Sichtweise widerspiegeln, die die militärischen Interventionen der USA als ein Schachspiel betrachten, bei dem die Millionen Toten durch grundlose Angriffe lediglich als statistische Daten erscheinen, sagt Max Blumenthal.
Das englische Original erschien zuerst auf Consortiumnews,
die Übersetzung von Josefa Zimmermann erschien zuerst auf den NachDenkSeiten.
Als der Kalte Krieg 1985 in seine Endphase trat, nahm die Journalistin Helena Cobban an einer akademischen Tagung in einem Luxushotel in der Nähe von Tucson, Arizona, teil, bei der es um die amerikanisch-sowjetischen Interaktionen im Nahen Osten ging. Während des „Gala-Dinners mit Grundsatzrede“ erfuhr sie schnell, dass das eigentliche Thema des Abends „Adoptiere einen Mudjahedin“ lautete.
“Ich erinnere mich an die Unterhaltungen mit all diesen wohlhabenden republikanischen Damen aus den Vororten von Phoenix, bei denen ich gefragt wurde: „Haben sie einen Muj adoptiert?“ erzählte mir Cobban. “Jeder hatte Geld versprochen, um ein Mitglied der afghanischen Mudjahedin im Namen des Sieges über die Kommunisten zu sponsern. Einige saßen sogar bei der Veranstaltung neben ihrem persönlichen „Muj“. ”
Der Hauptredner des Abends war laut Cobban ein tatkräftiges Neumitglied des Kongresses namens John McCain. Während des Vietnamkriegs war McCain von der nordvietnamesischen Armee gefangen genommen worden, nachdem er auf dem Weg zur Bombardierung einer zivilen Glühbirnenfabrik angeschossen worden war. Er verbrachte zwei Jahre in Einzelhaft und wurde gefoltert, was dauerhafte Lähmungen bei ihm zur Folge hatte. McCain kehrte mit einer tiefen, anhaltenden Abscheu vor seinen früheren Entführern aus dem Krieg zurück und bemerkte noch im Jahr 2000: “Ich hasse diese Schlitzaugen. Ich werde sie hassen, solange ich lebe.” Er wurde für die rassistische Bemerkung kritisiert und weigerte sich, sich zu entschuldigen. “Ich habe von meinen Gefängniswärtern gesprochen”, sagte er, “und ich werde weiterhin in einer Sprache von ihnen sprechen, die manche Leute beleidigen könnte, aber sie haben meine Freunde misshandelt und gefoltert.“
„McCains tiefsitzender Groll erklärte seine Unterstützung für die Mudjahedin und die rechtsgerichteten Contra-Todesschwadronen in Mittelamerika – für jede Stellvertretergruppe, die auf die Zerstörung kommunistischer Regierungen eingeschworen war.
McCain hatte sich so sehr der antikommunistischen Sache verschworen, dass er Mitte der 1980er Jahre Mitglied des Beirats des United States Council for World Freedom, der amerikanischen Mitgliedsorganisation der World Anti-Communist League (WACL) wurde. Geoffrey Stewart-Smith, ein ehemaliger Anführer der britischen WACL-Sektion, der sich 1974 gegen die Gruppe gewandt hatte, beschrieb die Organisation als “eine Versammlung von Nazis, Faschisten, Antisemiten, Fälschern, bösartigen Rassisten und korrupten Selbstdarstellern. Sie hat sich zu einer antisemitischen Internationalen entwickelt”.
Zusammen mit McCain gehörten auch berüchtigte Persönlichkeiten zu dieser Organisation, wie Jaroslav Stetsko, der ukrainische Nazi-Kollaborateur, der 1941 die Vernichtung von 7000 Juden überwachte, der brutale argentinische Ex-Diktator Jorge Rafael Videla und der Anführer der guatemaltekischen Todesschwadronen, Mario Sandoval Alarcon. Dann ehrte Präsident Ronald Reagan die Gruppe, weil sie “eine Führungsrolle übernommen hatte, um auf den tapferen Kampf aufmerksam zu machen, der jetzt von den wahren Freiheitskämpfern unserer Tage geführt wird”.
Als Held verehrt
Anlässlich seines Todes wird McCain auf ähnliche Weise geehrt – als patriotischer Held und Freiheitskämpfer für ´die Demokratie. Ein Strom von Heiligenlegenden fließt aus den Washingtoner Medien, die er als seine wahre politische Basis bezeichnet hatte. Unter McCains begeisterten Anhängern war Jake Tapper von CNN, den er als seinen persönlichen Stenografen für eine Reise nach Vietnam im Jahr 2000 auswählte. Als der ehemalige CNN-Moderator Howard Kurtz Tapper im Februar 2000 fragte: “Wenn Sie im [Kampagnen-] Bus mitfahren, bemühen Sie sich dann bewusst, nicht vom magischen Zauber McCains erfasst zu werden?“
„Nein“, scherzte Tapper, „das funktioniert nicht. Es geht Ihnen wie Patty Hearst, als sie von der SLA entführt wurde.“
Aber der verstorbene Senator erhielt auch grundlos Anerkennung von einer Reihe bekannter Linksliberaler von George Soros bis zu seinem lästigen Klienten Ken Roth, dazu die drei Direktoren von Human Rights Watch und die bekannte “demokratische Sozialistin” Alexandria Ocasio-Cortez, die McCain als “einmaliges Beispiel menschlichen Anstands” lobte. Der Abgeordnete John Lewis, das Lieblingssymbol der Bürgerrechtsbewegung in Washingtons politischer Klasse, brachte die Erinnerung an McCain als “Friedenskämpfer” auf die Waagschale.
John McCain’s legacy represents an unparalleled example of human decency and American service.
As an intern, I learned a lot about the power of humanity in government through his deep friendship with Sen. Kennedy.
He meant so much, to so many. My prayers are with his family. https://t.co/iu28V3snDm
— Alexandria Ocasio-Cortez (@Ocasio2018) August 26, 2018
Wenn die lobpreisenden Trauerreden auf McCain aus dem Munde der verschiedensten politischen Aufsteiger und Davos-Stammgäste losgelöst von jeder Realität erscheinen, dann deshalb, weil sie die elitäre Sichtweise auf die amerikanischen Militärinterventionen als eine Schachpartie perfekt widerspiegeln, in der Millionen Tote infolge der grundlosen Angriffe des Westens als bloße Statistik erscheinen.
Im Amerika der letzten Jahre gab es nur wenige Figuren, die sich persönlich so sehr der dauerhaften Fortsetzung von Krieg und Imperialismus verschrieben hatten wie McCain. Aber in Washington übersah man diesen entscheidenden Aspekt seiner Karriere geflissentlich oder tat ihn als unwichtige Eigenart eines edlen Staatsdieners ab, der trotzdem die Ehrerbietung Aller verdient.
McCain hielt nicht einfach donnernde Reden im Senat für jede größere Intervention der Ära nach dem Kalten Krieg, in denen er auf Sanktionen und verschiedene Täuschungsmanöver drängte. Er war einmalig rücksichtslos, wenn es darum ging, imperiale Ziele voranzutreiben, indem er von einer Konfliktzone zur nächsten eilte, um persönlich rechtsextreme Fanatiker als amerikanische Stellvertreter zu rekrutieren.
In Libyen und Syrien züchtete er Mitgliedsorganisationen von al-Qaida als Verbündete heran und in der Ukraine hofierte McCain echte, Sieg-Heil schreiende Neonazis.
Während McCains Senatsbüro als Clubhaus für Lobbyisten und Neokonservative der Rüstungsindustrie fungierte, führten seine faschistischen Verbündeten eine Kampagne der menschlichen Zerstörung durch, die noch lange weitergehen wird, wenn die Blumen auf seinem Grab verwelkt sind.
Auch wenn amerikanische Medien versuchen, dieses Vermächtnis mit der Leiche des Senators zu begraben, ist es das, was der Welt von ihm in Erinnerung bleiben wird.
“Das ist nicht Al-Qaida”
Als 2011 ein gewaltsamer Aufstand in Libyen ausbrach, landete McCain mit dem Fallschirm in dem Land, um sich mit den Führern der größten Rebellenorganisation, der Libysch-Islamischen Kampfgruppe (LIFG), zu treffen, die gegen die Regierung von Muammar al-Gaddafi kämpfte. Sein Ziel war es, diese Bande von islamistischen Hardlinern in den Augen der Obama-Regierung, die damals eine militärische Intervention in Erwägung zog, koscher erscheinen zu lassen.
Was dann passierte, ist gut dokumentiert, obwohl es kaum von der politischen Klasse in Washington diskutiert wird, die an der Bengasi-Scharade festhielt, um von dem wahren Skandal der sozialen Zerstörung Libyens abzulenken. Gaddafis Wagenkolonne wurde von NATO-Jets angegriffen, sodass eine Bande von LIFG-Kämpfern ihn mit einem Bajonett gefangennehmen, ermorden und seine Leiche in Misrata in einem Metzgerladen verrotten lassen konnte, während die Fanboys der Rebellen Selfies mit seiner stinkenden Leiche schossen.
Ein Mord an schwarzen libyschen Bürgern durch die von McCain rekrutierten rassistischen, sektiererischen Milizen folgte unmittelbar auf die Ermordung des panafrikanischen Führers. Der IS besetzte Gaddafis Heimatstadt Sirte, während Belhajs Milizen die Kontrolle über Tripolis übernahmen und ein Krieg der Warlords begann. Entsprechend Gaddafis Warnungen wurde das zerstörte Land zur Basis von Schlepperorganisationen für Migranten am Mittelmeer, wodurch das Erstarken der extremen Rechten in ganz Europa befördert wurde und die Sklaverei nach Afrika zurückkehrte.
Viele mögen Libyen als gescheiterten Staat bezeichnen, aber das Land stellt auch die erfolgreiche Verwirklichung der Vision dar, die McCain und seine Verbündeten auf der globalen Bühne erreicht haben.
Nach dem von der NATO organisierten Mord an Libyens Führer twitterte McCain: “Gaddafi auf dem Weg nach draußen, Bashar al-Assad ist der Nächste.”
McCains Ressourcenverschwendung in Syrien
Genau wie Libyen hatte Syrien sich geweigert, sich dem Westen anzuschließen und wurde plötzlich mit einem Aufstand salafistischer Kämpfer konfrontiert, die von der CIA bewaffnet worden waren. Wieder einmal machte es sich McCain zu seiner persönlichen Aufgabe, islamistische Aufständische in Amerika als eine Kreuzung zwischen den Minutemen und den Freedom Fighters der Bürgerrechtsbewegung zu verkaufen. Zu diesem Zweck nahm er einen jungen syrisch-amerikanischen Agenten namens Mouaz Moustafa unter seine Fittiche, der im Vorfeld der NATO-Invasion Berater des libyschen Übergangsrates war.
Im Mai 2013 überredete Moustafa McCain, einen illegalen Trip über die syrische Grenze zu unternehmen und sich mit einigen Freiheitskämpfern zu treffen. Ein israelischer Millionär namens Moti Kahana, der mit seiner NGO Amaliah die Aktionen der syrischen Opposition und des israelischen Militärs koordinierte, behauptete, “die Oppositionsgruppe finanziert zu haben, die Senator John McCain zu dem Besuch im vom Krieg zerrissenen Syrien eingeladen hatte”.
„Das könnte für ihn eine Art Bengasi-Moment gewesen sein”, bemerkte Moustafa aufgeregt in einer Szene des Dokumentarfilms “Red Lines”, der seine Bemühungen um einen Regime Change zeigte. “[McCain] ging nach Bengasi, er kam zurück, wir bombardierten.”
Während seiner kurzen Syrien-Exkursion traf sich McCain mit einer Gruppe von CIA-geförderten Aufständischen und segnete ihren Kampf. “Der Senator wollte der Freien Syrischen Armee versichern, dass das amerikanische Volk ihren Ruf nach Freiheit und ihre Revolution unterstützt”, sagte Moustafa in einem Interview mit CNN. McCains Büro veröffentlichte prompt ein Foto, auf dem der Senator neben einem strahlenden Moustafa und zwei grimmig aussehenden bewaffneten Kämpfern posierte.
Tage später identifizierte der libanesische Daily Star die beiden Männer als Mohammad Nour und Abu Ibrahim. Beide waren ein Jahr zuvor an der Entführung von elf Pilgern beteiligt gewesen und wurden von einem der Überlebenden identifiziert. McCain und Moustafa kehrten in die USA zurück, wurden zum Spottobjekt von John Stewart, dem Moderator der Daily Show, und zum Fokus äußerst kritischer Berichte aus dem gesamten Medienspektrum. In einem Rathaus in Arizona wurde McCain von Wählern beschimpft, darunter auch Jumana Hadid, einer syrischen Christin, die davor warnte, dass die militanten Sektierer, mit denen er so eng verbunden war, ihren Heimatort mit Völkermord bedrohten.
Aber McCain drängte trotzdem vorwärts. Auf dem Capitol Hill engagierte er eine weitere zwielichtige junge Agentin in seinem interventionistischen Theater. Sie hieß Elizabeth O’Bagy und war Mitarbeiterin am Institute for Study of War, einer von der Rüstungsindustrie finanzierten Denkfabrik, die von Kimberly Kagan vom neokonservativen Kagan-Clan geleitet wurde. Hinter den Kulissen beriet O’Bagy Moustafa bezüglich seiner syrischen Notfall-Einsatztruppe, ein klarer Interessenkonflikt, der ihrem obersten Gönner im Senat sehr wohl bewusst war. Vor dem Senat zitierte McCain einen Leitartikel des Wall Street Journals von O’Bagy, der seine Einschätzung untermauerte, dass die syrischen Rebellen überwiegend “gemäßigt” und dem Westen gegenüber potenziell freundlich gesonnen waren.
Tage später kam heraus, dass O’Bagy ihre Dissertation in Arabistik gefälscht hatte. Nachdem der blamierte Kagan O’Bagy gefeuert hatte, absolvierte die akademische Betrügerin eine weitere Runde durch die Washingtoner Drehtüren und marschierte als McCains neueste außenpolitische Beraterin in die Hallen des Kongresses ein.
McCain scheiterte endgültig mit der Absicht, dass die islamistischen „Revolutionäre” die Kontrolle von Damaskus übernehmen. Die syrische Regierung überlebte dank der Hilfe seiner Todfeinde in Teheran und Moskau, doch zuvor sorgte eine Milliarden Dollar schwere Bewaffungs- und Ausrüstungsaktion der CIA für das Auslösen einer der schlimmsten Flüchtlingskrisen der Nachkriegsgeschichte. Für McCain war es ein Glück, dass andere Intrigen seine Aufmerksamkeit erforderten und neue Banden fanatischer Schurken seinen Segen brauchten. Monate nachdem er das Syrien-Projekt in den Sand gesetzt hatte, wandte der starrsinnige Militarist seine Aufmerksamkeit der Ukraine zu, wo sich damals, angestachelt durch US- und EU-finanzierte NGOs, ein Bürgerkrieg entwickelte.
Kuscheln mit den Neo-Nazis in der Ukraine
Am 14. Dezember 2013 kam McCain persönlich nach Kiew zu einem Treffen mit Oleh Tyanhbok, einem unbelehrbaren Faschisten, der sich zu einem wichtigen Oppositionsführer entwickelt hatte. Tyanhbok war Mitbegründer der faschistischen Sozial-Nationalen Partei, einer rechtsextremen politischen Truppe, die sich selbst als “letzte Hoffnung der weißen Rasse, der Menschheit als solcher” bezeichnete. Als Judenverächter hatte er sich beschwert, dass die „Moskauer Judenmafia“ die Kontrolle über sein Land übernommen hätte und war während einer Rede fotografiert worden, als er den Arm zum Hitler-Gruß ausstreckte.
Nichts davon schien McCain zu stören, auch nicht die Menge der Neo-Nazis aus dem Rechten Sektor, die den Maidan füllte, als er die Bühne betrat, um sie anzustacheln.
“Die Ukraine wird Europa nützen und Europa der Ukraine!”, rief McCain unter dem Jubel der Massen, während Tyanhbok an seiner Seite stand. Das Einzige, was ihn damals interessierte, war die Weigerung des gewählten Präsidenten der Ukraine, einen Austeritätsplan der Europäischen Union zu unterzeichnen und sich stattdessen für ein Wirtschaftsabkommen mit Moskau zu entscheiden.
McCain war so entschlossen, eine unabhängige Regierung durch einen NATO-Vasallen zu ersetzen, dass er sogar über einen Militärschlag gegen Kiew nachdachte. “Ich sehe keine militärische Option und das ist tragisch”, klagte McCain in einem Interview über die Krise. Zum seinem Glück kam der Regimewechsel kurz nach seinem Auftritt auf dem Maidan, und Tyanhboks Verbündete stürzten sich hinein, um das Vakuum zu füllen.
Bis zum Ende des Jahres war das ukrainische Militär im Osten des Landes gefangen in einem blutigen Grabenkrieg mit den prorussischen Separatisten, die gegen den Staatsstreich waren. Eine Miliz, die mit der neuen Regierung in Kiew, Dnipro-1, in Verbindung stand, wurde von Amnesty-International-Beobachtern beschuldigt, humanitäre Hilfe in einem von Separatisten kontrollierten Gebiet zu blockieren, einschließlich Essen und Kleidung für die kriegsgebeutelte Bevölkerung.
Ein halbes Jahr später erschien McCain auf der Trainingsbasis von Dnipro-1, gemeinsam mit den Senatoren Tom Cotton und John Barasso. “Die Leute in meinem Land sind stolz auf euren Kampf und euren Mut”, sagte McCain vor einer Versammlung von Milizsoldaten. Als er mit seinen Ausführungen fortfuhr, schmetterten die Kämpfer einen Gruß aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, der durch ukrainische Nazi-Kollaborateure bekannt geworden war: “Ehre sei der Ukraine!”
Heute besetzen rechtsextreme Nationalisten die Schlüsselpositionen in der prowestlichen Regierung der Ukraine. Sprecher des Parlaments ist Andriy Parubiy, der zusammen mit Tyanhbok die Sozial-Nationale Partei gründete und Führer der Bewegung zu Ehren von Nazi-Kollaborateuren wie Stepan Bandera ist. Auf dem Titelblatt seines Manifests “Blick von rechts“ von 1998 ist Parubiy in einem braunen Hemd im Nazi-Stil mit einer Pistole am Gürtel zu sehen. Im Juni 2017 begrüßten McCain und der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, Parubiy im Capitol zu dem, was McCain ein „gutes Treffen“ nannte. Das war eine Motivationsspritze für die faschistischen Kräfte, die durch die Ukraine fegten.
In den vergangenen Monaten hat die Ukraine erlebt, wie eine staatlich geförderte neonazistische Miliz namens C14 Pogrome gegen die Roma-Bevölkerung der Ukraine verübte, wie ein Landesparlament eine Ausstellung zu Ehren von Nazi-Kollaborateuren organisierte und das ukrainische Militär formell den Nazi-Gruß „Ehre der Ukraine“ als offizielle Grußformel genehmigte.
Die Ukraine ist jetzt der kranke Mann Europas, auf ständige Hilfe angewiesen und im Osten in einen endlosen Krieg verwickelt. Als Beweis für den Niedergang des Landes seit seiner sogenannten “Revolution der Würde” hat der zutiefst unpopuläre Präsident Petro Poroschenko dem Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Bolton, versprochen, dass sein Land – einst ein Kohleförderer auf Augenhöhe mit Pennsylvania – jetzt Kohle aus den USA importieren wird. Wieder einmal gilt eine Regime-Change-Operation, die einen gescheiterten, faschistischen Staat hervorbrachte, als einer der größten Erfolge McCains.
McCains Geschichte erinnert an eine der aufrührerischsten Äußerungen von Sarah Palin, einer anderen dummen Fanatikerin, die auf die Weltbühne drängte. Im Oktober 2008 beschuldigte Palin Barack Obama in einer ausgesprochen weitschweifigen Rede, sich “mit Terroristen abzugeben”. Die Richtung wurde als lächerlich und an der Grenze zur Verleumdung angesehen. Wenn man jedoch auf McCains Karriere zurückblickt, erscheint die Anklage ziemlich ironisch.
Objektiv gesehen war es McCain, der sich mit Terroristen abgab und dem amerikanischen Steuerzahler so viele Ressourcen wie nur möglich entzog, um das Chaos zu maximieren. Wir hoffen, dass die zerrütteten Gesellschaften eines Tages in Frieden leben können.
Max Blumenthal ist ein preisgekrönter Journalist und der Autor von Büchern einschließlich der Bestseller Republican Gomorrah: Inside the Movement That Shattered the Party, Goliath: Life and Loathing in Greater Israel, The Fifty One Day War: Ruin and Resistance in Gaza, und des in der Entstehung befindlichen The Management of Savagery, das bei Verso erscheinen wird. Er hat außerdem zahlreiche Artikel in den unterschiedlichsten Medien veröffentlicht, außerdem viele Videos und Dokumentationen produziert, einschließlich Je Ne Suis Pas Charlie und kürzlich Killing Gaza. Blumenthal gründete 2015 das GrayzoneProject.com, das er auch herausgibt.